


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Calebasse de Tirlemont, Calebasse Pierre, Tienenperen
Reifezeit
Ab Mitte September erntereif, max. bis Ende November lagerfähig.
Herkunft
Die genaue Herkunft der Sorte ist nicht geklärt. Der Baum wurde in Tirlemont (heutiger Ortsname Tienen), Belgien aufgefunden und 1880 dem pomologischen Kongress in Brüssel unter dem Namen Calebasse Pierre vorgelegt und dort umbenannt.
Verbreitung
Die Sorte taucht bisher nur in Sammlungen auf.
Frucht
Mittelgroße birnen- bis flaschenförmige Frucht. Insgesamt immer unförmig, kantig, Rücken bildend, ungleich hälftig, knautschig um den Kelch, ungleichmäßig. Steht nicht. Querschnitt deutlich kantig. Zum Stiel abgerundet mit Grube oder ohne, mit Wulst der den Stiel verdrückt, oder ohne, braun berostete wie Rest der Frucht auch. Der Stiel ist bis 3,5 cm lang, 3 mm dick, gebogen rotbraun, am Ende etwas verdickt. Die Kelchgrube ist sehr variabel von nicht vorhanden bis mitteltief, nie wirklich rund, mit Restrippen und Berostung. Der Kelch ist immer geknautscht, verwachsen, hart, Blätter verkümmert. An der Schale ist kein Grund oder Deckfarbe sichtbar, aber deutliche unterschiede in Farbe der Berostung. Sonnenfrüchte sind rotbraun, Schattenfrüchte grünbraun. Die Schale ist rau, schuppig, mit großen Schalenpunkten belegt die fließend in Netze übergehen. Kernhausachse geschlossen, Kammern schmal und leicht abstehend, enthalten kleine, gut und auch schlecht entwickelte Kerne mit Nase 8 x 4 mm. Das Fruchtfleisch ist vollschmelzend, eher säuerlich, gelblich. Besser schälen.
Baum
Der Baum wächst mittelstark, geht in die Breite, ist eher dünntriebig und neigt zu Schleuderwuchs was die Baumerziehung erschwert. Das Laub weist keine besonderen Merkmale auf und ist gesund. Die Blüte erscheint mittelspät bis spät mit 6 einzelnen Blüten je Knospe.
Verwechsler
Bosc Flaschenbirne, ist stabiler in der Fruchtform, Süßes Fruchtfleisch; Calebasse a la Reine, früher reif, feinschuppiger in der Schale, Kelchseits nicht so deformiert.
Anbaueignung
Kommt sehr früh in den Ertrag, hat oft auch parthenokarpe Früchte. Durch den Schleuderwuchs nur für stärker wachsende Unterlagen geeignet. Insgesamt eine leckere streuobsttaugliche Birne die durch die späte Blüte auch in Jahren mit Spätfrösten noch Ertrag hat.
Fruchtfotos




Triebe

Laub

Literatur
Lauche, W. (1883): Erster Ergänzungsband zu Lucas und Oberdieck`s Illustrirten Handbuch der Obstkunde. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr. 840
Lijsten, R.; Beeftink, A. (1942): Nederlandsche Fruitsoorten. Arnhem, Niederlande.
Van Cauwenberghe, E. (unbekannt): Pomologie Peer . Niederlande. S. 23
Royen, L., Laer, P.V. ( 2015): Hoogstamfruitbomen in Limburg. Deel 1 Peren. Gent, Belgien. S. 44
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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