

Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
Beurrè Le Brun
Reifezeit
Pflückreife ist Mitte bis Ende September, Genussreife von Ende September bis Mitte Oktober.
Herkunft
Laut eines Artikels in der Revue Horticole von 1864 säte ein Herr Denis Guèniet im Dezember 1855 gemischte Samen von der Winterdechantsbirne und Hardenponts Winterbutterbirne aus. Daraus gewann er den Sämling von Lebruns Butterbirne, 1862 fruchtete die Sorte das erste Mal. Diese Früchte wurden in der Gartenbauausstellung in Troyes ausgestellt und sorgten für eine allgemeine Begeisterung. Der Züchter bekam eine Goldmedaille für sein Werk. Laut genetischem Fingerprint kommt Hardenponts Winterbutterbirne tatsächlich als Muttersorte infrage.
Verbreitung
Die Sorte hat sich nie stärker verbreitet. Sie taucht zwar in einigen Pomologien auf, in den Baumschulkatalogen erscheint die Sorte kaum, dies mag an der Reifezeit mitten im "Birnenberg" liegen. Heute kommt die Sorte vereinzelt im Streuobst und vor allem in Sammlungen vor.
Frucht
Groß, lang, birnen- bis kegelförmig, auch fast walzenförmig, etwas unregelmäßig, zum Stiel meist lang ausgezogen und deutlich abgeplattet. Stielgrube mitteltief bis tief, mit mindestens einer, meist aber mehreren deutlichen Beulen. Stiel kräftig, 20 - 25 mm lang, 3 - 4 mm dick. Frucht steht, Kelchgrube mitteltief, Kelch klein, geschlossen, Grube mit Rostklecks. Grundfarbe grünlich, hellt hellgelblich auf, mit einzelnen dünnen Rostfiguren, eine schwache orangerote, gehauchte Deckfarbe ist möglich. Kernhaus sehr klein, Kerne meist schlecht ausgebildet oder fehlend. Die Sorte ist laut genetischem Fingerprint diploid, das meist völlige Fehlen der Kerne und die längliche Form deuten darauf hin, dass bei der Sorte Parthenokarpie (Jungfernfrüchtigkeit) häufig vorkommt. Fleisch schmelzend, süß, aromatisch mit leichten Muskatton. Eine vorzügliche Herbstbirne.
Baum
Wuchs mittelstark, Ertragsbeginn früh und regelmäßig, nicht windfest. Blatt elliptisch, mittelgroß, Basis gerade, Spitze lang ausgezogen, Blattrand gesägt, Relief eben bis hochgeschlagen. Blüht mittelspät, 6 - 7 Blüten pro Blütenstand. Wenig anfällig für Blatt-, Trieb- und Fruchtschorf, wenig anfällig für Birnenpockenmilbe, Birnengitterrost und Sonnenbrand.
Verwechsler
Aufgrund der markanten Form kaum mit anderen Sorten zu verwechseln.
Anbaueignung
Streuobsttauglich, als ausgezeichnete Tafelbirne aber auch gut für den Hausgarten geeignet. Leider ist die Sorte nicht lange haltbar.
Fruchtfotos



Triebe

Laub

Literatur
Andre, E. (1864): Poire Le Brun. Revue L`horticulture belge et etrangere (1864) Brüssel. S. 371
Lauche, W. (1883): Erster Ergänzungsband zu Lucas und Oberdieck`s Illustrirten Handbuch der Obstkunde. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr. 866
Gaucher, N. (1894): Pomologie des praktischen Obstzüchters. Nachdruck 2004. Leipzig, Deutschland; Manuscriptum. Nr. 52
Kessler, H. (1948): Birnensorten der Schweiz. Bern, Schweiz; Verbandsdruckerei AG Bern. S. 34
Morettini, A.; Baldini, E.; Scaramuzzi, F.; Mittemperghjer, L. (1967): Monografia delle Principali Cultivar di Pero. Florenz. Italien. S. 99
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Alancri Stiftung
Alancri Stiftung