


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Cattilac dürfte der erste Namen gewesen sein. Pfundbirne, Grand Monarch, Gosse Mogul, Gilles o Gilles und sehr viele weitere Synonyme folgten dann, die leider auch für andere groß fruchtig Sorten Verwendung finden, was historisch, aber auch heute noch, für Verwirrungen sorgt.
Reifezeit
Mitte bis Ende Oktober erntereif, ab Januar ist ein Teil der Säure abgebaut, dann bis Mai lagerfähig
Herkunft
Die genaue Herkunft der Sorte ist unklar. Schon Merlet beschrieb die Frucht 1675, Knopp hatte sie 1760 und von Duhamel du Monceau liegt die erste ausführliche Beschreibung in deutscher Sprache von 1783 vor. Die Entstehung bleibt aber ungeklärt. Ob der Name Cattilac von einem Ort in Frankreich abstammt oder wie andere vermuten abgeleitet ist von Chat - Katze bleibt wohl weiter offen. Auch Diel macht keine Angaben dazu, obwohl bei ihm erstmalig der Name Grosser Französischer Katzenkopf belegt ist. Historisch wurde auch der Kleine (deutsche) Katzenkopf beschrieben, für die Sorte gibt es aktuell aber keine belegte Quelle.
Verbreitung
Die Sorte kommt in Altbeständen noch vor, wenn auch nicht häufig und eher im südlicherem Deutschland. Als reine Wirtschaftsbirne gehen die Bestände schneller zurück als bei Tafel- und Mostbirnen, das es kaum noch häusliche Verarbeitung der Sorten gibt. In Sammlungen wird die Sorte noch erhalten.
Frucht
Grosse kreiselförmige Frucht, die sich erst ganz spät eingeschnürt verjüngt, daher mittelbauchig, Hälften oft ungleich, steht aber, Querschnitt schwach kantig. Der Stielbereich ist fast zugespitzt, oft mit einseitigem grossen Fleischhöcker der den Stiel verdrückt, dann auch mit leichter Grube auf der Gegenseite, hellbraune Rostkappe die aber selten ganz deckend ist. Der Stiel ist bis 4 cm lang, 3 mm dick, am Ansatz oft kräftiger, meist geschwungen, grün am Ansatz, dann braun. Die Kelchgrube ist mitteltief mit sichtbaren Restrippen wodurch die Grube nie wirklich rund ist, in der Grube braun berostet. Der Kelch ist offen, verkümmert, im Grund verwachsen. Die Schale ist feinnarbig, Grundfarbe grün, nach gelb aufhellend, Deckfarbe max. 1/5 trüb braunrot gehaucht, Lentizellen klein, braun, leichte Berostung auf jeder Frucht zu finden. Die Kernhausachse ist weit geöffnet, die Kammern nach unten etwas abstehend, hellbraune, grosse 11,5 x 5 mm Kerne enthalten mit Nase, aber in der Regel zur Hälfte schlecht ausgebildet. Das Fruchtfleisch ist gelblich, grobzellig, saftig, süß mit einer deutlich herben Note
Baum
Starkwachsende, gesunde Bäume die deutlich in die Breite gehen und sich gut verzweigen. Kenntlich ist das rundliche, dunkelgrüne etwas bewollt Laub. Die Blüte erscheint mittelspät mit 7 Einzelständen je Knospe
Verwechsler
Grosse Rommelter, ist aber weniger groß, nicht so lagerfähig, hat mehr Gerbsäure; Saint Remy, ist regelmäßiger verjüngt, hat einen kürzeren und kräftigeren Stiel und eine flachere und unberostete Kelchgrube
Anbaueignung
Als lagerfähige Wirtschaftsbirne für den Streuobstbereich geeignet. Leider hat sie zu wenig Säure für eine wirklich gute Kochbirne, aber dann doch zu viel zum Rohgenuss. Eventuell mit weiteren säuerlicheren anderen Birnensorten durch die Druckfestigkeit und der grösser der Früchte für die Saftproduktion gut geeignet.
Fruchtfotos



Triebe

Literatur
Du Hamel du Monceau, ( 1783): Abhandlung von den Obstbäumen. 3. Teil. Übersetzt von Oelhafen, C. C.Nürnberg. S. 85
Diel, A. F. A. (1804): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 7 (Birnen 3). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S. 237
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 251
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung , Nr. 108
Hartmann, W. (2019): Farbatlas Alte Obstsorten. 6. Auflage, Stuttgart, Deutschland; Ulmer. S. 261
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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