


Gefährungsgrad
Standardsorte
Synonyme
Glockenapfel, Schweizer Glockenapfel, Altländer Glockenapfel, Pomme Cloche
Reifezeit
Die Ernte erfolgt Mitte bis Ende Oktober, genussreif ist der Glockenapfel erst nach längerer Lagerung, von Dezember bis April/Mai.
Herkunft
Die Herkunft wird in der Literatur mit dem Alten Land, aber auch der Schweiz angegeben. Vor 1900.
Verbreitung
Der Glockenapfel findet sich in ganz Deutschland, sowohl im Streuobstanbau, als auch in Gärten; eine gewisse Häufung gibt es in Alten Land und in Süddeutschland. In der Schweiz ist er nach wie vor relativ häufig anzutreffen. Bis vor einigen Jahren wurde der Glockenapfel noch im Erwerbsobstbau im Alten Land, am Bodensee und auch der Schweiz vereinzelt angebaut. Inzwischen ist er aber auch hier durch moderne Sorten größtenteils ersetzt worden.
Frucht
Die Frucht ist hochgebaut, glockenförmig und mittelgroß bis groß. Die Färbung ist vorwiegend gelb. Gut besonnte Früchte haben eine leuchtend rote Seite. Das feste, relativ weiße Fruchtfleisch ist erfrischend säuerlich und erinnert etwas an Zitrone. Der Glockenapfel ist ein hervorragender Lagerapfel, der seine angenehme Säure noch nach langer Lagerung behält, auch wenn er im späten Frühjahr etwas schrumpft. Er ist sowohl als Tafelapfel, als zum Backen und anderen Verwertungen zu verwenden.
Baum
Der Wuchs ist mittelstark (anfangs stärker). Zunächst wächst der Baum steil, die Fruchtäste sind später hängend, wodurch die Krone schirmartig wirkt. Nicht geschnittene Bäume neigen zum Vergreisen. Der Glockenapfel wächst gesund, ist lediglich etwas schorfanfällig. Er sollte nicht in kalten und nassen Gegenden gepflanzt werden.
Verwechsler
Tulpenapfel, Gelbe Schafsnase (Finkenwerder Herbstprinz, Gelber Bellefleur)
Anbaueignung
Der Glockenapfel ist für den Hausgarten, für Streuobstwiesen und für den Plantagenanbau geeignet. Vor allem seine sehr lange Lagerfähigkeit, verbunden mit der ausgesprochen lange erhaltenen bleibenden Fruchtqualität und der Vielseitigkeit der Verwendung macht den Glockenapfel auch zur Vermarktung sehr empfehlenswert. Im Erwerbsobstbau zeigt es sich manchmal allerdings als ungünstig, dass sich einige Früchte, auf Grund der kurzen Stiele, gegenseitig wegdrücken.
Fruchtfotos







Literatur
Kessler, H. (1947): Apfelsorten der Schweiz. Bern, Schweiz; Verbandsdruckerei AG Bern. S. 83
Koloc, R. (1965): Wir zeigen weitere Apfelsorten. 2. Auflage, Leipzig, Deutschland; Neumann.
Silbereisen, R.; Götz, G.; Hartmann, W. (1996): Obstsorten-Atlas. 2. Auflage. Stuttgart, Deutschland; Ulmer. S. 52
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Bergischer Streuobstwiesenverein e. V.
Bergischer Streuobstwiesenverein e. V.