Glossar

Wird für die automatische Anzeige von weiterführenden Informationen benötigt, wenn ein Begriff in einem (Fließ-)Text auf der Internetseite erscheint und für die Gesamtübersicht des Glossars.

A

Akzession

Erhaltungskultur, bei Obstsorten i. d. R. ein Baum, bei Mehrsortenbäumen jeder veredelter Gerüstast

Alternanz

Neigung von etlichen Obstsorten nur jedes zweite Jahr zu tragen.

AN

Arbeitsname ( siehe dort)

Arbeitsname

Provisorisch vergebener Name zur Bezeichnung von Sorten, deren Zuordnung aufgrund mangelnder Referenzen derzeit nicht möglich ist. Ein Arbeitsname ist kenntlich an dem in obere Anführungszeichen gesetzten Namen und dem anhängenden Kürzel -An

B

Bauchfurche (Steinobst)

Senkrecht verlaufende Furche im Bereich der Bauchnaht

Bauchnaht (Steinobst)

Senkrecht verlaufender nahtartiger Streifen auf der Frucht

Bauchwulst (Fruchtstein)

Senkrecht verlaufender rauer und riffeliger Wulst am Fruchtstein, liegt in der Frucht unterhalb der Bauchnaht

Befruchtungspartner

Viele Obstsorten sind nicht selbstfruchtbar, sie benötigen zur Ausbildung von Früchten eine andere Sorte, den Befruchtungspartner; s. a. diploid und triploid

Bereifung

Wachsschicht auf der Fruchtoberfläche, meist als heller Belag sichtbar

Berostung

Verkorkte Zellen auf der Fruchtoberfläche von Kernobst, die rau und gräulich oder bräunlich erscheinen; die Intensität der Berostung ist klimaabhängig, das Auftreten und die Verteilung von Berostung sortentypisch

D

Deskriptoren

Beschreibende Merkmale einer Sorte

Diploid

doppelter Chromosomensatz, diploide Sorten sind i. d. R. als Pollenspender gut geeignet

E

Edelreis

Einjähriger Trieb eines Obstgehölzes, der zur Veredlung verwendet werden kann

ESB

Einsortenbaum

F

Falsches Synonym

Ein Synonym, was fälschlich für eine Sorte verwendet wird; durch das Abschreiben von Synonymen aus älteren Pomologien werden fehlerhaft angegebene Synonyme auch in moderne Literatur übertragen

Fleischperlen

Rundliche Fruchtauswölbungen in der Kelchgrube meist neben kleinen Falten, sie sind meist nur etwas größer als ein Stecknadelkopf und kommen nur bei wenigen Sorten vor.

Funktion als Pollenspender

Die meisten Obstsorten sind zur Fruchtbildung auf Fremdbestäubung angewiesen, bedürfen zur Befruchtung also anderer Sorten in ihrem Umfeld; Sorten mit triploiden Chromosomensatz sind als Pollenspender ungeeignet.

G

Gefäßbündellinie

Im Fruchtschnitt erkennbare bogenförmige Linien um das Kernhaus, die von Versorgungsgefäßen gebildet werden

Genussreife

Optimaler Verzehrzeitpunkt; bei vielen Kernobstsorten wird die Genussreife erst nach einer gewissen Lagerzeit erreicht, ist also nicht identisch mit der Pflückreife.

H

Häkchen (Fruchtstein Kirsche)

Stielseitige, häkchenförmige Erhebung im Bereich des Bauchwulstes des Fruchtsteins bei Kirschen

K

Kelch

Kelchblätter der ehemaligen Blüte, die auf der dem Stiel gegenüberliegenden Seite vorhanden sind

Kelchgrube

Einsenkung der Frucht im Bereich des Kelches (ehemalige Blüte)

Kelchhöhle ( Apfel)

Hohlraum in der Frucht unterhalb des Kelches, beim Schnitt durch die Frucht sichtbar

Kelchröhre ( Apfel)

Röhrenförmiger Hohlraum in der Frucht zwischen Kelch und Kerngehäuse, beim Schnitt durch die Frucht sichtbar. Eine eventuelll vorhandene Kelchröhre sit eine Verlängerung der Kelchhöhle und ein für die Sortenbestimmung sehr wichtiges ;Merkmal. Sie kommt vielleicht bei 10-15 % aller Sorten vor.

Kernhausachse

Gedachte Achse zwischen Stiel und Kelch, der Bereich kann geschlossen oder offen sein, einen Hohlraum bilden der zu den Samenfächern geöffnet oder geschlossen ist.

Kernobst

Obstarten mit mehrsamigen Sammelbalgfrüchten: Durch das Umwachsen der Fruchtblätter durch den Blütenboden wird eine Scheinfrucht gebildet, in deren Inneren sich fünf Balgfrüchte mit den Samen befinden. Kernobstarten sind z. B. Äpfel , Birnen, Quitten, Mispel und Sorbus-Arten (Speierling, Mehlbeere, Eberesche).

Kirschwoche

Als Kirschwochen bezeichnet man die Erntezeit der Kirschen. Eine Kirschwoche dauert einen halben Monat (15 Tage).

L

Lentizellen

Dem Gastaustausch dienende Korkporen auf Frucht, Trieb oder anderen Oberflächen einer Pflanze, als kleine, helle oder dunkle Punkte sichtbar

M

Markenname

Name, unter dem eine Sorte vermarktet wird, nicht identisch mit dem gültigen Sorten- oder dem Originalnamen. Markennamen sind erst seit neuerer Zeit gebräuchlich.

Mittelgrat (Fruchtstein)

Gratartige,senkrechte Auswölbung in der Mitte des Bauchwulstes des Fruchtsteines

MSB

Mehrsortenbaum

Mutationen/Typen

Unter Mutationen versteht man bei Obstsorten meist Knospenmutationen, sogenannte Sports, die sich durch eine oder wenige Eigenschaften von der Muttersorte unterscheiden. Häufig sind Farbmutationen, wie rote (z. B. Roter Boskoop) oder gestreifte Fruchttypen (z. B. Schweizer Hose, Streifen-Schauenburger), aber auch Mutationen in der Reifezeit kommen vor (z. B. Hedelfinger 'Abels Späte').

N

Nahtwulst (Steinobst)

Senkrecht verlaufender Wulst im Bereich der Baumnaht

Nasenansatz (Kirschen)

Kleine, nippelförmige Ausbuchtung in der Stielgrube im Bereich der Bauchnaht

O

Originalname

Der Name, der in der ersten dokumentierten Sortenbeschreibung verwendet wurde. Bei Sorten mit ausländischer Entstehung i. d. R. ein fremdsprachiger Name, der in Deutschland nicht als gültiger Sortenname verwendet wird.

P

Pflückreife

Optimaler Erntezeitpunkt, bei Sommersorten des Kernobstes und beim Steinobst entspricht die Pflückreife meist der Genussreife

Pomologisch beschrieben

In der Literatur ist eine Sortenbeschreibung vorhanden, die wesentliche Fruchtmerkmale aufführt

R

Rückenfurche (Fruchtstein Pflaume)

Senkrechte Furche gegenüber dem Bauchwulst des Fruchtsteins bei Pflaumen

S

Schalenobst

Obstarten, bei denen die essbaren Samen von einer harten Schale umgeben sind, also Nußarten und deren Verwandte. Beispiele sind Walnüsse, Haselnüsse, Esskastanien und Mandeln, wobei Mandeln botanisch gesehen Steinfrüchte sind.

Schultern (Kirsche)

Stielseitige seitliche Erhebungen rechts und links von der Bauchnaht

Seitengrat (Fruchtstein)

Kleinere, gratförmige Ausbildungen seitlich des Mittelgrates

Selbstversorger

Selbstversorger können sich autonom, von anderen Personen, Gemeinschaften und Institutionen wirtschaften.

Sortenname

Der gültige (oder legitime) Sortenname ist i. d. R. der älteste erwähnte Name, bei fremdsprachigen Orginalnamen die erste dokumentierte Namensübersetzung

Sortenschutz

Recht zur Erzeugung und zum Vertrieb von Vermehrungsmaterial bei Pflanzenzüchtungen. Sorten mit Sortenschutz dürfen nicht frei vermehrt werden, das Vermehrungsmaterial muss gegen Gebühr beim Inhaber des Sortenschutzes bezogen werden.

Spiegel (Kirsche)

Ebene Fläche auf der Bauchseite der Kirschfrucht unterhalb der Mitte

Stammbildner

Obstsorten, die zwischen Wurzelunterlage und Edelsorte veredelt werden und so den Stamm des Baumes bilden. Stammbildner werden eingesetzt, um eine hohe Frosthärte oder eines geraden Wuchs des Stammes zu erzielen.

Steinobst

Obstarten mit Steinfrüchten: Der innere Teil der Fruchtwand bildet einen verholzten Steinkern aus, in dem sich der Samen befindet, der äußerer Teil das Fruchtfleisch. Steinobstarten sind z. B. Kirschen, Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche.

Stempelpunkt

Kleiner, grauer oder heller Punkt auf der dem Stiel entgegengesetzten Fruchtseite, der den ehemaligen Ansatz des Stempels der Blüte markiert

Stielgrube

Einsenkung der Frucht im Bereich des Stielansatzes

Synonym

Weiterer Name für eine Sorte, der statt des gültigen Sortennamens gebraucht wird; Synonyme entstehen z. B., wenn Sorten mehrmals unter verschiedenen Namen beschrieben werden oder in bestimmten Regionen eine eigene Regionalbezeichnung tragen

T

Triploid

dreifacher Chromosomensatz, triploide Sorten sind als Pollenspender ungeeignet und bilden i. d. R. starkwüchsige Bäume

U

Unterlage

Die Wurzel und z. T. auch ein Teil des Stammes eines Obstbaumes, auf dem die fruchttragende Edelsorte aufveredelt wurde

Unverträglichkeit mit Unterlagen

Obstunterlagen können mit bestimmten Sorten unverträglich sein, was bedeutet, dass die Edelsorten mit diesen Unterlagen nicht oder nicht gut verwachsen. Unverträglichkeiten sind z. B. von vielen Birnensorten auf Quittenunterlage bekannt.

V

Verwechslersorten

Sorten, die aufgrund der Ähnlichkeit von Fruchtmerkmalen leicht verwechselt werden können

W

Winterbirne

Birnensorte, die erst nach längerer Lagerung Ihre Genussreife erreicht, die meisten Winterbirnen erreichen ihre Genussreife von Dezember bis Februar, einzelne Sorten auch noch später