

Gefährungsgrad
Standardsorte
Synonyme
Bartlett (USA), Williams Bon Chretien
Reifezeit
Pflückreife Ende August bis Anfang September, Genussreife Anfang September bis Ende September.
Herkunft
Wurde vor 1770 in Berkshire (England) im Garten von einem Lehrer Stair gefunden und vom Baumschuler Williams aus Tuenham (Middle Essex) unter dem Namen Williams Bon Chretien verbreitet. Bereits 1797 kam die Sorte in die USA und wurde von einem Herrn Bartlett verbreitet. In Deutschland wird sie erstmalig 1839 von Dittrich erwähnt.
Verbreitung
Eine der am meisten verbreiteten Tafelbirnen im Erwerbsanbau, im Streuobst und in Hausgärten sowohl in Deutschland als auch international. Im Erwerbsobstbau ist sie weltweit eine der Standardsorten und wird für den Frischverzehr, für Konserven und vor allem auch für Birnenbrand produziert. Williams Birnenbrand ist der Standard-Birnenbrand.
Frucht
Mittelgroß bis groß, meist typisch birnenförmig, manchmal auch etwas unregelmäßig, typisch feinbeulig. Der kräftige braune Stiel sitzt in einer deutlichen, etwas beuligen, mitteltiefen Grube, die meist, aber nicht immer eine kleine Rostkappe trägt. Zum Kelch abgerundet, nur wenig abgeplattet, die Frucht steht meist nicht. Kelchgrube eng bis mitteltief, flach, beulig. Kelch halboffen bis geschlossen. Kelchblätter meist kurz, hochstehend und zusammen geschlagen, an der Basis oft noch grünlichgelb. Schale dünn, wenig störend, Grundfarbe grünlichgelb, nach gelb aufhellend. Wenn Deckfarbe vorhanden ist, dann hauchartig orangerot, auch streifig. Kerne meist gut ausgebildet, hellbraun mit Nasenansatz, 8,5 : 5 mm. Fleisch vollschmelzend, süß, je nach Erntetermin mit mehr oder weniger starkem Muskataroma. Es gibt eine rote Mutante, die kräftig rot gefärbt ist.
Baum
Wuchs mittelstark, später schwächer, Äste schräg aufrecht bis steil, viel kurzes Fruchtholz. Massenträger mit regelmäßigen, hohen Erträgen. Sehr anfällig für Fruchtschorf. Blüht mittelspät, 8 Einzelblüten pro Blütenstand. Blatt mittelgroß, elliptisch, Basis spitz, Spitze lang ausgezogen, Blattrand deutlich gesägt, Relief eben bis leicht hochgeschlagen.
Verwechsler
Jules Guyot reift Mitte bis Ende August, Form kegelförmig, wenig eingezogen, Fleisch ohne Muskatton, Kerne 9,5 : 4 - 4,5 mm, lang zugespitzt.
Packhams Triumph mit Reifezeit Oktober bis November. Kerne 10 : 5,5 mm wirken größer.
Winter Williams ist sehr ähnlich, aber Reifezeit November bis Dezember, Kerne 9 : 4,5 mm.
Packhams Triumph mit Reifezeit Oktober bis November. Kerne 10 : 5,5 mm wirken größer.
Winter Williams ist sehr ähnlich, aber Reifezeit November bis Dezember, Kerne 9 : 4,5 mm.
Anbaueignung
Für den Erwerbsobstbau mit regelmäßigem Pflanzenschutz. Ohne Pflanzenschutz kann die Sorte nicht empfohlen werden, wegen der starken Schorfanfälligkeit sollte man im Streuobst und Hausgarten auf sie verzichten.
Fruchtfotos




Triebe

Laub

Literatur
Dittrich, J. G. (1839): Systematisches Handbuch der Obstkunde. Band 1. Jena, Deutschland; Friedrich Mauke. Nr. 324
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 191
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 2 , Nr. 19
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 184
Silbereisen, R.; Götz, G.; Hartmann, W. (1996): Obstsorten-Atlas. 2. Auflage. Stuttgart, Deutschland; Ulmer. S. 215
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Bergischer Streuobstwiesenverein e. V.
Bergischer Streuobstwiesenverein e. V.