

Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Prinzess Noble, Großer edler Prinzessinapfel, Edler Prinzessinapfel (fälschlich ?), Gestreifter Imperial, Gestreifter Kaiserapfel, d` Aunée
Reifezeit
Pflückreife Anfang Oktober, Genussreife Oktober bis Dezember
Herkunft
Eine sehr alte Sorte, die laut Lauche und Koch schon Anfang des 16. Jahrhunderts in der Pfalz angebaut wurde. Dümmler erwähnt sie 1664 erstmals. Sie wird von Knoop als Prinzess Noble abgebildet, allerdings wurde zwischen einem Großen edlen Prinzessinapfel und einem Edlen Prinzessinapfel unterschieden, wobei die Unterscheidung im Wesentlichen auf der Größe beruhte. Im ,,Illustrirten Handbuch der Obstkunde" wurde einmal der Alantapfel (Großer Edler Prinzessinapfel) Nr. 109 und andererseits ein Edler Prinzessinapfel Nr. 563 beschrieben. Ob das wirklich zwei verschiedene Sorten sind, lässt sich aus heutiger Sicht nicht beurteilen. In den Niederlanden gab es auch noch einen Prinzess Noble Zoete (süßer) und in Westfalen gibt es heute noch einen Prinzess Noble (Westfalen), der nicht identisch mit dem Alantapfel ist.
Verbreitung
Früher in Norddeutschland, Holland, Frankreich, kommt noch in Norddeutschland vereinzelt als Altbaum im Streuobst vor. Heute ist die Sorte aber insgesamt sehr selten geworden.
Frucht
Klein bis mittelgroß, kegel- bis hochkegelförmig, im Querschnitt ziemlich rund. Stielgrube mittelweit bis weit, tief, typisch ohne Berostung. Stiel dünn, kurz, steht nicht vor. Kelchfläche meist schief, Kelchgrube weit, flach bis mitteltief mit kleinen Falten und meist auch mit Fleischperlen. Kelch geschlossen, Blätter hochstehend oder zusammengedreht. Grundfarbe grünlichgelb, hellt nach hellgelb auf. Deckfarbe ein dünnes Orangerot, darin befinden sich viele kurze dunkelrote Streifen. Die gesamte Frucht ist ohne Berostung. Kelchhöhle klein, dreieckig, es kann sich auch eine dünne Kelchröhre anschließen. Kernhausachse geschlossen, Kammern bogenförmig, wenig gerissen. Kerne gut ausgebildet, klein, 6,5 : 4 mm. Fleisch gelblich, ausgewogen, leicht würzig, Schale etwas bitter.
Baum
Schwach wachsend. Beginnt früh und reichlich zu tragen, braucht deshalb guten Boden und regelmäßige Verjüngung. Macht dünne Triebe. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Prinzenapfel: Dieser hat aber meist strahligen Rost am Stiel, keine Fleischperlen am Kelch und ist eher walzenförmig.
Prinzess Noble (Westfalen): Ähnlich dem Prinzenapfel, ebenfalls mit Rost in der Stielgrube und ohne Fleischperlen.
Finkenwerder Prinzenapfel ist in der Form ähnlich, hat aber eine typisch schuppige Berostung in der Stielgrube.
Prinzess Noble (Westfalen): Ähnlich dem Prinzenapfel, ebenfalls mit Rost in der Stielgrube und ohne Fleischperlen.
Finkenwerder Prinzenapfel ist in der Form ähnlich, hat aber eine typisch schuppige Berostung in der Stielgrube.
Anbaueignung
Wäre im Hausgarten auf mittelstarker Unterlage und bei guter Pflege einen Versuch wert. Für die Streuobstwiese aufgrund des schwachen Wuchses jedoch grenzwertig. Nutzung als Tafelapfel, weniger für die Verwertung.
Fruchtfotos


Literatur
Berghuis, S. Niederländischer Obstgarten Groningen 1868 Farbabbildung
Deutschlands Obstsorten 4te Lieferung
Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Hrsg E. Lucas, J.G.C.Oberdieck, F.Jahn Bd. 1 Äpfel Stuttgart 1859 Nr.109
Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Hrsg E. Lucas, J.G.C.Oberdieck, F.Jahn Bd. 8 Äpfel Stuttgart 1875 Nr.
Knoop, J.H. Pomologia Nürnberg 1760 Nachdruck Köln 2009
Koch, K. Die Deutschen Obstgehölze Stuttgart 1876 S.451
Lauche, W. Deutsche Pomologie Bd.3 Berlin 1882 Farbabbildung
Dümmler, W. J. (1664): Erneurter und vermehrter Baum- und Obstgarten.Nürnberg. Endter. S. 195