


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Fondante de Thirriot, Triomphe des Ardennes
Reifezeit
Anfang Oktober bis maximal Mitte November.
Herkunft
Die Sorte wurde 1858 in Frankreich in der Baumschule der Gebrüder Thirriot gezogen. Das Synonym Triomphe des Ardennes war wahrscheinlich die Erstbenennung, da die Baumschule in den Ardennen liegt.
Verbreitung
In Deutschland finde sich die Schmelzende von Thirriot nur sehr selten in Streuobstwiesen oder Hausgärten. In Sammlungen ist die Sorte noch vertreten. Durch die Empfehlungen von zuerst Zschokke und dann Kessler in der Schweiz kommt die Sorte dort noch häufiger vor.
Frucht
Die kreisel- bis birnenförmige Frucht wird mittelgroß bis groß, ist nur leicht eingeschnürt und oft auch nur einseitig. Die Mitte sitzt kelch- bis mittelbauchig, der Querschnitt ist leicht kantig und die Frucht steht. Zum Stiel ist sie etwas abgestumpft mit markante Fleischringel aus denen der Stiel hervorgeht (Fingernagel passt unter Ringel), Stiel bis 4,5 cm lang, am Ansatz bis 7 mm breit, langsam verjüngt auf 3,5 mm, gebogen, braun. Die Kelchgrube ist mitteltief, eng, etwas berostet, der Kelch offen und die Blätter hochstehend. Die Grundfarbe der Schale hellt nach weißlich-grün auf, die Deckfarbe ist meist nur eine rote Umhöfung der Lentizellen, kann aber bis zu 1/3 der Frucht überziehen. Die Kernhausachse ist offen, mit großen anliegenden Fächern mit Nase. Die Kerne sind groß, 11 : 5 mm mit Nase. Das Fruchtfleisch ist fast schmelzend, sehr saftig und von süßlich aromatischem Geschmack.
Baum
Der mittelstark bis stark wachsende Baum bildet hochpyramidale Kronen. Ein Nachteil der Sorte sind die steilen Astansätze, wodurch leicht Schlitzäste entstehen können. Die Sorte trägt gerne am langen Holz, verzweigt sich willig. Der Ertrag setzt früh ein.
Verwechsler
Durch den markanten Stiel und seinen Ansatz kaum mit anderen Sorten zu verwechseln.
Anbaueignung
Für den extensiven Anbau sehr zu empfehlende Tafelbirne. Der Ertrag ist hoch, regelmäßig und die Sorte ist weitestgehend gesund, bekommt wenig Gitterrost, kann aber etwas Schorf haben in ungeeigneten Lagen.
Fruchtfotos






Triebe

Laub

Literatur
Gilbert, Ch. (1871): Titel. Bullentins d’Arboriculture de Belgique. S.117
Lauche, W. (1883): Erster Ergänzungsband zu Lucas und Oberdieck`s Illustrirten Handbuch der Obstkunde. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr. 900
Lucas, F. (1894): Die wertvollsten Tafelbirnen. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmer. Nr. 47
Zschocke, Th. (1925): Schweizerisches Obstbilderwerk. Wädenswil, Schweiz. Lieferung 9, Tafel 4
Lijsten, R.; Beeftink, A. (1942): Nederlandsche Fruitsoorten. Arnhem, Niederlande. Ohne Seitenzahl
Kessler, H. (1948): Birnensorten der Schweiz. Bern, Schweiz; Verbandsdruckerei AG Bern. S. 40
Societe Pomologique de France ( Hrsg.) (1947): Le Verger Francaise Tome I. Lyon.Frankreich. S. 308