


Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
Hasenkopf, Melonenapfel, Nonnenapfel, Flachapfel, Klapperapfel, Nonnentitte, Langapfel
Reifezeit
Pflückreife Mitte September, Genussreife Ende September bis November.
Herkunft
Erstmalig wird die Sorte von Knoop kurz als Rother Schlotterapfel beschrieben und abgebildet. Hirschfeld führt ihn 1788 unter den holsteinischen Sorten, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wird er in fast jeder Pomologie aufgeführt. Wahrscheinlich ist die Sorte in Norddeutschland entstanden. Es gibt in Norddeutschland eine ganze Reihe weiterer ,,Prinzen", die sicherlich teilweise vom Prinzenapfel abstammen, beim Doppelten Prinzenapfel und bei Pohls Schlotterapfel ist dies belegt. Weitere ,,Prinzen" sind: Rotprinz, Holländer Prinz, Finkenwerder Prinz, Francoper Prinz, Otterndorfer Prinz, Winterprinz, Sommerprinz, Goldprinz...
Verbreitung
Einst wohl in ganz Deutschland und darüber hinaus weit verbreitet, heute nur noch vereinzelt mit oft sehr alten Bäumen. Die Sorte wurde ab den 1920er Jahren nur noch wenig gepflanzt. Heute wird sie noch im Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt und in der Deutschen Genbank Obst erhalten, teilweise ist die Sorte auch noch in Baumschulen erhältlich.
Frucht
Klein bis mittelgroß, länglich walzen- oder hochkegelförmig, auch glockenförmige Früchte kommen vor, im Querschnitt schwach kantig. Stielgrube flach bis mitteltief, eng bis mittelweit, manchmal mit einseitigem Wulst, ein feiner Rostklecks bedeckt die Grube. Der dünne Stiel steht meist deutlich vor. Kelchgrube mittelweit bis weit, mitteltief bis tief, mit Wülsten und Falten, Kelch geschlossen. Die gelbliche Grundfarbe wird von einer streifigen und dazwischen fein punktierten, ziegelroten Deckfarbe weitgehend bedeckt, die Grundfarbe scheint aber immer etwas durch. Kelchhöhle groß, dreieckig. Achse weit geöffnet, Kernhaus groß, Wände bogenförmig, stark gerissen, Kerne gut ausgebildet 8 : 4 mm. Fleisch weißlich, Geschmack säuerlich, etwas würzig, angenehm. Verwendung hauptsächlich als Tafelapfel, aber auch für Saft.
Baum
Wuchs mittelstark bis stark, Äste hängend, krebsanfällig, nicht schorfanfällig. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Doppelter Prinz ist deutlich größer, hat keinen dünnen Stiel und ist triploid.
Goldprinz ist ähnlich, reift aber ca. 4 Wochen früher.
Goldprinz ist ähnlich, reift aber ca. 4 Wochen früher.
Anbaueignung
Vor allem in Norddeutschland für Streuobstwiesen, schwere Böden wegen der Krebsanfälligkeit meiden.
Fruchtfotos
Triebe
Literatur
Deutschlands Obstsorten Stuttgart 1905-1933 1. Lieferung
Engelbrecht, Dr.Th.: Deutschlands Apfelsorten Braunschweig 1889 S. 237
Hirschfeld, G.L.: Handbuch der Fruchtbaumzucht Braunschweig 1788
Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Hrsg E.Lucas, J.G.C.Oberdieck, F.Jahn Bd 1 Äpfel Stuttgart 1859 Nr. 13
Knoop, J.H. Pomologia Nürnberg 1760 Nachdruck Köln 2009 2. Teil Tafel 7
Stoll, Prof.Dr.R. Österreichisch-Ungarische Pomologie Wien 1888