

Gefährungsgrad
gefährdet
Regionalsorte
nein
Synonyme
Klarapfel, Augustapfel, Polnischer Papierapfel, White Transparent, Yellow Transparent
Reifezeit
Pflückreife Ende Juli / Anfang August. Die Früchte sollten innerhalb 1-2 Wochen verbraucht bzw. verarbeitet werden.
Herkunft
Der Weiße Klarapfel stammt ursprünglich aus dem Baltikum. Von Baumschule M. Wagner aus Riga wurde die Sorte 1852 nach Frankreich an die Baumschule Leroy in Angers geliefert und von dort in ganz Europa verbreitet.
Verbreitung
Noch heute findet man den Klarapfel fast auf jeder Obstwiese, wenn auch meist nur einzelne Bäume. Auch in Haus- und Kleingärten war es bis in die 1960er Jahre ein gern gepflanzter Apfel zur Selbstversorgung und ist dort noch heute häufig zu finden.
Frucht
Frucht mittelgroß bis groß, bei starkem Behang auch klein, uneinheitlich in Größe und Form. Typisch kegelförmig, etwas kantig, aber variabel auch rundlich, zum Kelch deutlich verjüngt, variabel höher oder breiter gebaut, mit unregelmäßig über die Frucht laufenden Kanten und hin und wieder einem feinen scharfkantigen Grat. Sehr druck- und transportempfindlich, überreif aufplatzend.
Schale glatt, mattglänzend, etwas wachsig, baumfrisch hell bereift, angenehm duftend. Grundfarbe baumreif weißlich grün, mit grün abgesetzten Schalenpunkten, in der Reife weißlich gelb, wachsartig,. Deckfarbe fehlend bzw. sehr selten (dann sonnenseits schwach purpurrötlich gehaucht und/oder mit rötlich umhöften Schalenpunkten).
Kelchgrube eng bis mittelweit, flach bis mitteltief, z.T. mit Fleischperlen, teils umgeben von deutlichen Kanten oder Wülsten. Kelch mittelgroß, variabel halboffen oder geschlossen.
Stielgrube mittelweit, flach bis mitteltief, lange grün bleibend, meist wenig berostet, Berostung z.T. nur auf zwei Seiten streifig auslaufend. Stiel mittellang bis lang, mitteldick, meist grün, meist deutlich aus der Stielgrube ragend, im Ansatz hin und wieder auch mit Fleischwulst.
Kelchhöhle dreieckig oder trichterförmig, vereinzelt mit kurzer Röhre. Kernhaus mittelgroß bis groß, mittelständig, mit meist geöffneter Achse. Kernhauswände gerissen. Kerne braun, manchmal noch grün, öfters auch Kümmerkerne, knapp mittelgroß, relativ breit, ca. 7-8 : 4,5 mm.
Fruchtfleisch grünlich weiß, locker, zum richtigen Reifezeitpunkt saftig, vorwiegend säuerlich, etwas zitronig (schwach) aromatisch, bald mehlig werdend, stark duftend.
Schale glatt, mattglänzend, etwas wachsig, baumfrisch hell bereift, angenehm duftend. Grundfarbe baumreif weißlich grün, mit grün abgesetzten Schalenpunkten, in der Reife weißlich gelb, wachsartig,. Deckfarbe fehlend bzw. sehr selten (dann sonnenseits schwach purpurrötlich gehaucht und/oder mit rötlich umhöften Schalenpunkten).
Kelchgrube eng bis mittelweit, flach bis mitteltief, z.T. mit Fleischperlen, teils umgeben von deutlichen Kanten oder Wülsten. Kelch mittelgroß, variabel halboffen oder geschlossen.
Stielgrube mittelweit, flach bis mitteltief, lange grün bleibend, meist wenig berostet, Berostung z.T. nur auf zwei Seiten streifig auslaufend. Stiel mittellang bis lang, mitteldick, meist grün, meist deutlich aus der Stielgrube ragend, im Ansatz hin und wieder auch mit Fleischwulst.
Kelchhöhle dreieckig oder trichterförmig, vereinzelt mit kurzer Röhre. Kernhaus mittelgroß bis groß, mittelständig, mit meist geöffneter Achse. Kernhauswände gerissen. Kerne braun, manchmal noch grün, öfters auch Kümmerkerne, knapp mittelgroß, relativ breit, ca. 7-8 : 4,5 mm.
Fruchtfleisch grünlich weiß, locker, zum richtigen Reifezeitpunkt saftig, vorwiegend säuerlich, etwas zitronig (schwach) aromatisch, bald mehlig werdend, stark duftend.
Baum
Der Weiße Klarapfel wächst in der Jugend mittelstark, mit steil bis schräg winkelnden Leitästen. In der Ertragsphase lässt das Wachstum nach. Der Baum fällt durch sein sehr großes, länglich ovales, hell (bis mittel-) grünes Laub auf, welches oft bereits im August oder September – weit vor dem anderer Apfelsorten – in die Herbstfärbung geht. Die jungen Stämme und Äste des Klarapfels haben oft eine eigentümlich leicht grünliche Färbung.
Die Blüte im Frühjahr zeitigt früh und erscheint auffallend weiß und recht groß. Sie hält zudem lange an und verfügt über einen fruchtbaren Pollen, weshalb die Sorte oft als gute Befruchtersorte für andere Sorten empfohlen wird. Der Weiße Klarapfel beginnt früh mit den ersten Erträgen und bildet nur mittelgroße, pyramidale Kronen. Der Ertrag ist relativ reich und regelmäßig. Um Kleinfrüchtigkeit zu vermeiden und einer zu frühen Vergreisung des Baumes vorzubeugen, sollte die Krone regelmäßig ausgelichtet werden.
Die Blüte im Frühjahr zeitigt früh und erscheint auffallend weiß und recht groß. Sie hält zudem lange an und verfügt über einen fruchtbaren Pollen, weshalb die Sorte oft als gute Befruchtersorte für andere Sorten empfohlen wird. Der Weiße Klarapfel beginnt früh mit den ersten Erträgen und bildet nur mittelgroße, pyramidale Kronen. Der Ertrag ist relativ reich und regelmäßig. Um Kleinfrüchtigkeit zu vermeiden und einer zu frühen Vergreisung des Baumes vorzubeugen, sollte die Krone regelmäßig ausgelichtet werden.
Verwechsler
Ähnliche Früchte können haben: Lodi, Früher Viktoria, Herzogin Olga (die beiden letzteren reifen allerdings deutlich später als der Klarapfel). Zur sicheren Unterscheidung sollten neben den Früchten auch die Baummerkmale herangezogen werden (großes hellgrünes Laub, das schon im September in die Herbstfärbung geht)
Anbaueignung
Die Sorte gilt als relativ robust gegen Schorf und als sehr frosthart, weshalb er auch in Höhenlagen noch gepflanzt werden kann. Er benötigt jedoch einen lockeren, gut durchlüfteten Boden; auf allzu schweren oder staunassen Böden reagiert die Sorte anfällig für Obstbaumkrebs. In geschlossenen, schlecht durchlüfteten Lagen kann auch Schorf auftreten, an trockenen Standorten auch Mehltau.
Fruchtfotos


Baum im Laub
Jungbaum
Literatur
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. 7. Lieferung
Lucas = Die wertvollsten Tafeläpfel und Tafelbirnen. 3. Aufl. Erster Band 1912, Nr. 1
Kessler, H. (1947): Apfelsorten der Schweiz. Bern, Schweiz; Verbandsdruckerei AG Bern.
Silbereisen, R.; Götz, G.; Hartmann, W. (1996): Obstsorten-Atlas. 2. Auflage. Stuttgart, Deutschland; Ulmer. S. 129
Petzold, H. (1982): Apfelsorten. 2. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann.
Diese Beschreibung ist (in verkürzter Form) Teil des vom Autor 2025/26 erscheinenden Buches „Atlas der Apfelsorten Deutschlands“. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Quelle & Meyer.