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Adersleber Kalvill

Verfasst von Hans-Joachim Bannier am 16. April 2014. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Adersleber Kalvill (Foto Hans-J. Bannier)
Gefährungsgrad
gefährdet
Regionalsorte
nein
Reifezeit
Pflückreife Mitte Oktober, Genussreife Oktober bis Januar/Februar.
Herkunft
Einer breiteren Öffentlichkeit ist der Adersleber Kalvill erstmals 1905 in dem historischen Obstsortenwerk „Deutschlands Obstsorten“ präsentiert worden. Dort heißt es, die Sorte sei bereits Ende der 1830er Jahre auf dem Klostergut Adersleben bei Oschersleben (Sachsen-Anhalt) aus einer Kreuzung der Sorten Weißer Winterkalvill x Gravensteiner hervorgegangen. Wenn diese Angabe zutrifft, wäre der Adersleber Kalvill die erste historisch belegte Apfelzüchtung in Deutschland, bei der – lange bevor Mendel seine Vererbungsregeln veröffentlichte und lange bevor in Deutschland eine systematische Obstzüchtung betrieben wurde – gezielt zwei Elternsorten miteinander gekreuzt wurden, um dadurch Apfelsorten mit bestimmten Eigenschaften zu erhalten. Tatsächlich ist diese Überlieferung der Historie des Adersleber Kalvill jedoch unrichtig: Wie sich aus einem Bericht in den „Pomologischen Monatsheften“ 1897 ergibt, ist die Sorte nicht das Ergebnis einer gezielten Züchtung gewesen, sondern lediglich aus einem Samen der Sorte Weißer Winterkalvill gewonnen worden. Wahrscheinlich ist die Sorte auch erst Ende der 1860er Jahre entstanden.
Verbreitung
Ende des 19.Jh. fand die Sorte über die Baumschule Bertram (Stendal) zunächst regional in Sachsen-Anhalt und später – ab etwa 1900 – über die große Baumschule Späth (Berlin) Verbreitung in ganz Deutschland und darüber hinaus. Heute kommt die Sorte im Streuobst noch überall in Deutschland vor, ist jedoch nirgendwo häufig anzutreffen.
Frucht
Frucht mittelgroß, typisch kegelförmig, besonders zum Kelch hin deutlich kantig, fest, aber nicht hart wie der (ähnliche) Boikenapfel. Schale glatt, matt bis mattglänzend, nicht bereift, nach Lagerung kaum fettend. Grundfarbe weißlich grün, bei Reife weißlich gelb. Deckfarbe gehaucht, flächig verwaschen, variabel bräunlich-orange bis purpurrötlich, auf Schattenfrüchten fehlend, auch auf besonnten Früchten meist nur auf max. einem Drittel der Frucht. Schalenpunkte z.T. auffallend, berostet. Stielgrube mittelweit bis weit, tief, leicht strahlig berostet. Stiel mittellang, mitteldick, ragt aus der Stielgrube heraus. Kelchgrube mittelweit, mitteltief, von fünf deutlichen Kanten (und z.T. Zwischenrippen) umgeben. Kelch mittelgroß, meist halboffen oder geschlossen. Um den Kelch häufiger auch eine typische kreisförmig gestrichelte Berostung. Kelchhöhle trichterförmig. Kernhaus mittelgroß oder kleiner, eher stielnah. Kernhauswände meist gerissen. Kerne dunkelbraun, teils mit heller Strichelung, mittelgroß, 8,5 - 9 : 4-5 mm, meist voll entwickelt. Fruchtfleisch cremeweiß, gelblich weiß, fest, süßsäuerlich, feinaromatisch, mäßig saftig.
Baum
Der Baum des Adersleber Kalvills wächst mittelstark und bildet i. d. R. nur mittelgroße, kugelige oder pyramidale Kronen. Mit seinen schräg aufrecht (im 45°-Winkel) verzweigenden Leitästen, die sich ausreichend verzweigen, lässt er sich als Hochstamm leicht erziehen. Der Ertrag setzt früh ein und ist relativ hoch; allerdings ist die Sorte etwas anfällig für Obstbaumkrebs, örtlich auch etwas für Mehltau; gering anfällig für Schorf. Der Baum benötigt einerseits genügend feuchte, andererseits nicht zu schwere oder staunasse Böden, sowie gut durchlüftete, nicht zu warme Standorte.
Verwechsler
Boiken (hat eine härtere und säuerlichere Frucht als Adersleber) und Gelbe Sächsische Renette. Ähnlich, aber leichter unterscheidbar sind Signe Tillisch, Landsberger Renette, Schöner aus Nordhausen, Großherzog Friedrich von Baden u. a.
Anbaueignung
Ein feinaromatischer und reich tragender Tafelapfel, für dessen gutes Gedeihen allerdings geeignete Bodenverhältnisse sowie klimatisch günstige Standorte Voraussetzung sind.
Fruchtfotos
Adersleber Kalvill
Adersleber Kalvill
Adersleber Kalvill
Adersleber Kalvill
Adersleber Kalvill
Baum im Laub
Adersleber Kalvill
Literatur
Pomologische Monatshefte 1893, S. 1 ff
Pomologische Monatshefte 1897, S. 263 ff
Deutschlands Obstsorten, 1. Lieferung 1905
Müller/Seipp, Apfelsorten in Deutschland, 2021, S. 68
Diese Beschreibung ist (in verkürzter Form) Teil des vom Autor 2025/26 erscheinenden Buches „Atlas der Apfelsorten Deutschlands“. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Quelle & Meyer.

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