

Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
keine Synonyme bekannt
Reifezeit
Erntereif ist die Frucht Anfang Oktober, bei guten Lagerbedingungen nutzbar bis Anfang Januar.
Herkunft
Gartenmeister Schiebler aus Celle, nordöstlich von Hannover, soll die Sorte aus Kernen gezogen haben. Wann das genau geschah, bleibt unklar. J.G.C. Oberdieck fertigte 1865 im ,,Illustrirten Handbuch" die erste Sortenbeschreibung an und gab der Sorte den Namen.
Verbreitung
Schieblers Taubenapfel taucht überall in Deutschland auf, wenn auch selten. Am ehesten noch in ihrem Entstehungsgebiet, dem mittleren Niedersachsen. Wird im Erhaltungsnetzwerk und der DGO erhalten.
Frucht
Mittelgroße, hochgebaute, glockenförmige Frucht, zum Kelch meist etwas eingeschnürt, manchmal auch nur einseitig, stielbauchig. Der Querschnitt ist grobkantig. Die Frucht ist etwas ungleichhälftig, da am Kelch abgeschrägt. Die Stielgrube ist mitteltief und mittelweit, fast eben, strahlig, schuppig hellbraun brostet, meist aber nur zu einer Seite. Der Stiel ist bis 2 cm lang und 2-3 mm breit. Die Kelchgrube ist nur leicht eingesenkt, deutlich faltig, aber oft nur in der Grube. Die hellbraune Berostung reicht nicht bis an den Kelch, läuft ringförmig bis auf den Grubenrand. Der Kelch ist klein und geschlossen, Blätter hochstehend. Die Grundfarbe der Schale ist ein helles Grün, das dann nach weißlich-gelb aufhellt. Max. 1/4 der Schale kann einen Hauch von rosaroter Farbe bekommen. Die Lentizellen sind ungewöhnlich weitläufig. Die Kelchhöhle ist trichterförmig. Kernhaus halboffen mit bogenförmigen Wänden. Die Kerne sind gut ausgebildet und verhältnismäßig klein 7 : 4 mm. Das Fruchtfleisch ist weiß und süß-säuerlich.
Baum
Der Baum wächst mittelstark, erschöpft sich selbst durch frühe und hohe Erträge. Er verzweigt sich gut und bildet viel kurzes Fruchtholz. Die Blüte erscheint mittelspät.
Verwechsler
Die dänische Sorte Bodil Neergaard ist nur schwer von Schieblers Taubenapfel zu unterscheiden, hier ist ein Fingerprint eventuell nötig. Bodil hat kürzere Stiele, weniger Rost um Kelch und Stiel, eine Röhre und einen offeneren Kelch. Dazu größere Samen und gelbliches Fruchtfleisch. Auch eine andere dänische Sorte, die aber auch in Schleswig-Holstein verbreitet ist, nämlich Hvildekilde Voksaeble, ist sehr ähnlich, aber eher reif, mit wachsiger Schale und kaum ins Gelbliche aufhellend.
Anbaueignung
Abgesehen von etwas Fruchtmonila eine gesunde Tafelsorte für den extensiven Anbau. Für den Streuobstbereich etwas schwach wachsend, daher nur bei guter Pflege geeignet.
Fruchtfotos

Triebe
Literatur
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1865): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 4. Äpfel. Ravensburg, Deutschland; Dornsche Buchhandlung. Nr. 385
Engelbrecht, Th. (1889): Deutschlands Apfelsorten. Braunschweig, Deutschland; F.Vieweg und Sohn. Nr. 218
Lucas, F. (1912): Die wertvollsten Tafel- und Handelsäpfel. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmmer. Nr. 40
Autor (xxxx): Titel. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau. Erfurt, Deutschland; J. C. Schmidt. 14 (1913/14) S. 305
Müller, A.; Seipp, D. (2015): Norddeutschlands Apfelsorten. Emden, Deutschland. S. 308
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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