

Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Speckbirne ist der Originalname in Österreich, Steierische Weinbirne
Reifezeit
Ende September bis Anfang Oktober erntereif, bis Mitte November zu verarbeiten.
Herkunft
Nach Löschnig, der wahrscheinlich die Erstbeschreibung 1913 erstellt hat, stammt die Sorte aus Kärnten in Österreich und ist dort 1888 auf der Reichsobstsortenausstellung das erste Mal präsentiert worden. Namentlich erwähnt wurde sie aber schon 1885 von Schleicher in seinem Werk über Mostbirnen.
Verbreitung
In Österreich und Süddeutschland noch regelmäßig zu findende Altbäume, werden aber immer weniger wegen der hohen Feuerbrand-Anfälligkeit. Seit ca. 25 Jahren findet sich die Sorte aber auch bis hoch nach Norddeutschland, weil sie über Empfehlungslisten für Streuobstwiesen aus dem Süden in Ausgleichsmaßnahmen verbreitet wurde. Da die Bevölkerung dort die Mostkultur aber so nicht kennt, weiß niemand etwas mit den Früchten anzufangen.
Frucht
Kleine bis mittelgroße Frucht, kreiselförmig, kann aber auch bis birnenförmig und etwas eingeschnürt sein, steht, im Querschnitt schwachkantig. Zum Stiel endet die Frucht stumpf und hat eine schwache Grube mit einer einseitigen Verdickung, ohne Berostung. Der Stiel ist lang, bis 3,5 cm, in der Dicke etwas variabel von 2 - 4 mm, grünlich im Ansatz, z. T. auch olivbraun, zum Ende braun werdend. Die Kelchgrube ist flach bis mitteltief, mittelweit, etwas gerippt, mit etwas Rostsprenkeln. Der Kelch ist groß, offen, Blätter lang, breit, sternförmig aufliegend, manchmal aber auch nur verkümmert, im Ansatz verwachsen. Grundfarbe grün, dann nach gelb aufhellend, keine Deckfarbe. Die Lentizellen fallen deutlich ins Auge. Achse geschlossen, Kammern anliegend mit Nase, Kerne schlecht ausgebildet 12 : 5 mm. Das Fleisch ist adstringierend, schnell verbräunend, sehr saftig und wird dann teigig braun.
Baum
Große starkwachsende Bäume mit steilaufrecht wachsenden Ästen, die viel kurzes Fruchtholz bilden. Leider anfällig für Feuerbrand, sonst aber gesund. Die Blüte erscheint mittelfrüh und hat 8 Einzelblüten pro Knospe.
Verwechsler
Luxemburger Mostbirne hat noch mehr Gerbsäure, keinen grünen Stiel, um die Lentizellen oft einen roten Hof.
Große Rommelter ist flacher gebaut und hat etwas mehr Gerbsäure.
Große Rommelter ist flacher gebaut und hat etwas mehr Gerbsäure.
Anbaueignung
Für Gebiete, die nicht oft Feuerband bekommen, eine gesunde und langlebige Mostbirne.
Fruchtfotos
Triebe
Laub
Literatur
Löschnig, J. (1913): Die Mostbirnen. Wien. Nr. 67
Handlechner, G., Schmidthaler, M. (2007): Die Mostbirnen Die Früchte des Mostviertels. Ergänzungsband. Amstetten. Österreich.S. 148
Bernkopf, S. (2012): Von Rosenäpfeln und Landlbirnen. Linz, Österreich; Trauner. S. 138
Hartmann, W. (2019): Farbatlas Alte Obstsorten. 6. Auflage, Stuttgart, Deutschland; Ulmer. S. 276
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
Zeitlupe gGmbH