

Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Bon Chrétien d`eté, Palabirne, Gracioli, Malvasier, Sommer Gute Christbirne, Zuckeratenbirne
Reifezeit
Anfang September bis Mitte September erntereif, 3 Wochen lagerfähig.
Herkunft
Die genaue Herkunft der Sorten lässt sich heute nicht mehr klären. A. Wimmer schreibt, dass schon Bauhin die Sorte 1598 erwähnt hat. Die meisten pomologischen Schriften gehen davon aus, dass die Sorte in Deutschland entstanden ist.
Verbreitung
Außerhalb von Sammlungen kommen die Früchte bisher nicht mehr vor.
Frucht
Mittelgroße, glockenförmige Tafelbirne, die schon durch ihre Fruchtform von anderen Sorten leicht zu unterscheiden ist. Die Frucht ist eingeschnürt, kelchbauchig, deutlich grobkantig im Querschnitt und auch beulig. Trotz der öfter vorkommenden Ungleichhälftigkeit steht die Frucht. Zum Stiel deutlich abgeplattet, höckerig mit einer sehr tiefen unberosteten Stielgrube. Der Stiel geht grünlich, fleischig aus dieser hervor, wird dann braun und endet mit einer keuligen Verdickung. Er ist 4 mm dick und bis zu 4,5 cm lang, oft etwas gebogen. Der Kelchbereich ist markant höckerig, mit flachen Rippen zwischen den Haupthöckern. Die Grube ist tief und eng, ohne Berostung. Der Kelch ist offen, verwachsen, gelblich. Die Schale ist für eine Sommerbirne erstaunlich feinnarbig. Die Grundfarbe hellt von grün nach hellgelb auf und kann bis zu 1/3 von rotbrauner Deckfarbe überzogen sein. Lentizellen sind deutlich, dicht und grün umhöft. Berostung kommt kaum vor. Das Kernhaus ist eher klein mit eng anliegenden Wänden und geschlossener Achse. Die Kerne sind meist taub, schmal, hellbraun, 8 : 4,5 mm. Das Fruchtfleisch wirkt gelblich, ist eher grobzellig und saftig, mit angenehmem, leicht zitronigem Aroma.
Baum
Sie ist starkwachsend und triploid. In der Jugendphase neigt die Sorte stark zu Schleuderwuchs und ist daher in der Baumerziehung eine Herausforderung. Die Blüte erscheint früh und hat 6 einzelne Blütenstände. Die Schorfempfindlichkeit ist sehr hoch.
Verwechsler
Winter Apothekerbirne, die aber eine andere Reifezeit hat.
Krassbirne hat eine ähnlich markante Form, reift aber später
Krassbirne hat eine ähnlich markante Form, reift aber später
Anbaueignung
Die Sommer Apothekerbirne ist ein späte Sommertafelbirne, die nur für den extensiven Streuobstanbau geeignet ist. Durch den hängenden Wuchs eignet sich der Baum nicht für Straßenanpflanzung und Agroforst oder für Pflanzungen auf schwachwachsenden Unterlagen. Durch die hohe Schorfempfindlichkeit sowohl der Blätter als auch der Früchte ist die Sorte nur für windoffene Lagen geeignet.
Fruchtfotos

Triebe
Laub
Literatur
Diel, A. F. A, (1802): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 4 (Birnen 2). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S. 240
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 22
Schweizerischer Landwirtschaftlicher Verein (Hrsg.) (1863): Schweizerische Obstsorten. St. Gallen, Schweiz. S. 84
Leroy, A. (1867): Dictionnaire de Pomologie. Tome I - Poires. Angers, Frankreich. S. 278
Eneroth, O., Smirnoff, A. (1899): Handbok i Svensk Pomologi. Päron, Ny Upplaga Stockholm, Schweden; P. A. Norstedt & Söners. S. 238
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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