


Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
President Heron
Reifezeit
Pflückreife Anfang bis Mitte Oktober, Genussreife Mitte Oktober bis Anfang November.
Herkunft
Die Sorte soll um 1883 von A. Sannier in Rouen (Frankreich) aus Beurre Amande und Louis Bonne Sannier gezogen worden sein, sie kam 1894 in den Handel.
Verbreitung
Erstaunlicherweise fand die Präsident Heron weder in Frankreich noch in Deutschland eine größere Verbreitung, in Deutschland wird sie bis zum Ende des 20. Jahrhunderts nicht einmal erwähnt. Etwas bekannter wurde die Sorte durch einen Bundesversuch zu Birnensorten Ende der 90er Jahre. Die Sorte kommt ausschließlich in Sammlungen vor.
Frucht
Mittelgroß, birnen- bis kegelförmig, auch leicht kreiselförmige Früchte kommen vor. Der mittelstarke Stiel sitzt in einer flachen, aber deutlichen Stielgrube und ist am Ende oft verdickt. Früchte sind kelchseits abgerundet und leicht abgeplattet, so dass die Frucht gut steht. Kelchgrube weit, flach, Kelch offen, Blätter umgeschlagen, aber meist abgebrochen, am Grund getrennt. Die Schale ist komplett mit einem dünnen Rost überzogen. Frisch geerntet grünlichgrau, hellt die Schale später nach Zimtbraun auf, Deckfarbe kommt nicht vor. Achse leicht geöffnet, Kerne meist gut ausgebildet 8,5 : 4,5 mm, mit Nasenansatz oder Nase. Das Fleisch wird voll schmelzend, saftig, süß und ausgesprochen würzig, eine ausgezeichnete Tafelbirne.
Baum
Wuchs in der Jugend mittelstark, später schwach, trägt fast jedes Jahr. Blatt elliptisch, Basis spitz, Blattrand schwach gesägt. Blüte mittelfrüh, 7 Blüten pro Blütenstand. Die Sorte ist wenig anfällig für Schorf, etwas für Birnengitterrost. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Gellerts Butterbirne hat typisch sternförmig aufliegende dünne Kelchblätter und wächst stark.
Anbaueignung
Bei guter Pflege für den Hausgarten gut geeignet. Die Sorte muss regelmäßig verjüngt werden, damit sie sich nicht schnell erschöpft. Eventuell auch für den Erwerbsanbau geeignet. Für Streuobstwiesen zu schwachwüchsig. Auch für Höhenlagen geeignet, in 600 Metern Höhe in Oberbayern reift die Sorte noch gut aus.
Fruchtfotos





Triebe
Laub

Literatur
Votteler, W. Verzeichnis der Apfel und Birnensorten S. 648
Mühl, F. Alte und neue Birnensorten, Quitten und Nashi München 2004
Le Verger Francaise Band 2 Paris 1948
Morgan, J. (2015): The New Book Of Pears. London, Großbritanien; Chelsea Green Puplishing. S.245