

Gefährungsgrad
stark gefährdet
Regionalsorte
ja
Synonyme
Sommerbergamotte
Reifezeit
Pflückreife Ende August bis Anfang September, die Frucht reift folgernd und lässt sich ca. 14 Tage aufbewahren.
Herkunft
Die Sorte wird 1866 erstmals von Oberdieck im ,,Illustrierten Handbuch" beschrieben. Er erhielt sie vom Kunstgärtner Hartwig aus Lübeck unter dem Namen Sommerbergamotte und fügte das ,,Lübecker" hinzu. Wahrscheinlich handelt es sich um eine ältere, einfach als Sommerbergamotte bezeichnete Sorte, deren genauer Ursprung unbekannt ist.
Verbreitung
Alte Bäume finden sich heute noch regelmäßig in Nordwestmecklenburg, seltener in Schleswig-Holstein, ansonsten nur in Sammlungen.
Frucht
Klein, kugelig, beidseitig abgeplattet. Zum Stiel gerundet oder auch minimal eingezogen, immer mit einer tiefen Stielgrube und einem meist kurzen Stiel. Kelchgrube weit, flach mit typisch offenem Kelch und sternförmig aufliegenden Kelchblättern. Die Frucht steht und ist von einem hellbraunen dünnen Rost überzogen, Deckfarbe kommt nicht vor. Achse geschlossen, Kerne gut ausgebildet 7,5:5 ohne Nase. Das Fleisch wird nach kurzer Lagerung schmelzend, süß mit schwacher Säure, aromatisch, würzig. Eine ausgezeichnete Tafelbirne.
Baum
Anfangs starker, später mittelstarker Wuchs. Ältere Bäume bilden breite, eher birnenuntypische Kronen. Blatt elliptisch, Basis spitz oder gerade, Blattrand leicht gesägt. Blüte mittelfrüh, 9 Blüten pro Blütenstand. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Rote Bergamotte reift einen Monat später und ist etwas niedriger gebaut.
Anbaueignung
Eine gute kleine Tafelbirne für Norddeutschland, streuobsttauglich, als Tafelfrucht auch zum Kochen ( Birnen, Bohnen und Speck) ebenso als Dörrbirne. Auf schlecht durchlüfteten Standorten leicht schorfanfällig, ansonsten robust.
Fruchtfotos



Triebe

Laub

Literatur
Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Hrsg E. Lucas, J. G. C. Oberdieck, F. Jahn Bd 5 Birnen Ravensburg 1866 Nr. 369
Dahl, C. G.: Pomologi… 2.Band Stockholm 1943 S. 44 mit Farbabbildung
Vollert, R. Die Lübecker Sommer Bergamotte in "Der Praktische Ratgeber im Obst und Gartenbau" 1907 S. 308
Nilson, A. Vara Päronsorter Stockholm 1986