


Gefährungsgrad
Standardsorte
Synonyme
Legipont, Bürgermeisterbirne, Fondante de Charneu
Reifezeit
Ende September bis Anfang November
Herkunft
Die erste Beschreibung der Sorte erfolgte durch Diel 1825, er gab an, dass der Baum von einem Landmann aus dem Dorf Charneau unweit von Aachen aus einem Kern gezogen wurde. Nach Leroy war die Sorte um 1840 in Frankreich und Belgien noch weitgehend unbekannt und erst 1856 konnte der Baumschulbesitzer de Jonghe durch eine persönliche Bekanntschaft herausfinden, dass die Sorte um 1800 von M. Legipont im Dorfe Charneu gefunden wurde, daher heißt die Sorte in Belgien bis heute Legipont.
Verbreitung
Durch Diel verbreitete sich die Sorte schnell, schon 1857 wurde die Sorte bei der Versammlung Deutscher Pomologen zum allgemeinen Anbau empfohlen, seitdem ist sie bis heute in den Empfehlungslisten enthalten, etwas was wohl kaum eine andere Sorte geschafft hat. Heute ist die Köstliche aus Charneu sicher die häufigste Tafelbirnensorte in Deutschland, zu mindestens wenn man den Plantagenanbau der Conferenzbirne außen vor lässt. Die Sorte kommt teilweise noch auch aus alten Plantagenbeständen auf die Wochenmärkte, spielt aber im Erwerbsobstbau keine Rolle mehr.
Frucht
Birnenförmig etwas unregelmäßig am Kelch deutlich abgeplattet zum Stiel kegelförmig. Mittelgroß bis Große Frucht, Stiel eigesteckt manchmal auch von Fleischwulst zur Seite gedrängt. Kelch offen, Blätter etwas abstehend. Typisch sind die Umhöften Lentizellen. Etwas verwaschene Orangerote Deckfarbe kommt nur selten vor. Das Fleisch wird je nach Standort halb bis vollschmelzend ist vorwiegend süß mit schwacher Säure auf besten Standorten leicht würzig aromatisch. Die Kerne sind länglich Schwarzbraun mit Nasenansatz.
Baum
Typisch sind die schlanken hohen Bäume mit sehr Steil aufrecht stehenden Gerüstästen. Quasi der Prototyp eines Birnenbaumes wie er im allgemeinen angesehen wird, obwohl es eine große Zahl von Sorten gibt, die eher rundliche Kronen haben. Die Bäume lassen sich schon aus der Entfernung leicht erkennen, ein weiteres typisches Merkmal sind die Schiffchenförmig und gebogenen Blätter.
Verwechsler
Gute Luise, Neue Poiteau
Anbaueignung
Allgemein für Streuobst auch für Straßenpflanzungen wegen des schlanken Wuchses gut geeignet, für den Hausgarten auf Sämling zu starkwüchsig. An ungünstigen Standorten etwas Schorfanfällig. Verwendung als Tafelobst, sie wird oft für Saft verwendet, dafür sollte sie aber besser mit sauren Äpfeln gemischt werden, da der Saft sonst doch sehr einseitig süß ist.
Fruchtfotos

Triebe

Laub

Literatur
Diel, A. F. A. (1825): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 24 (3. Bändchen Äpfel-Birnen). Stuttgart, S. 113
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Stuttgart, Nr.41
Leroy, A. (1869): Dictionnaire de Pomologie. Band 2, Birnen. Paris, S. 170
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905 - 1934): Deutschlands Obstsorten, Lieferung 2, Nr.15
Petzold, H. (1983): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, S. 128
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und Verein Konau 11 - Natur e. V.
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und Verein Konau 11 - Natur e. V.