


Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
London Pippin, Five-crowned Pippin, Five Crown Pippin, Große Renette aus London, Bastard Kalville
Reifezeit
Dezember bis Februar
Herkunft
Sicher eine englische Sorte, die erstmals von Lindley erwähnt wird, aber bereits vorher in Notizen um 1580 auftaucht. Hier erscheint die Sorte in einer Reiserliste von Apfelsorten, die ein Mitglied der Familie Trevelyan von einem Herrn Pace bekam. Dieser muss aber keineswegs der Züchter gewesen sein.
Verbreitung
Im 19. Jahrhundert in Deutschland weit verbreiteter Tafelapfel, wurde 1874 in die Liste der 50 besten anzupflanzenden Sorten aufgenommen, heute nur noch selten vorkommend.
Frucht
Flachkegelförmig, im Querschnitt deutlich fünf- oder zehnkantig. Stielgrube mittelweit bis weit, mitteltief, mit schwachen Wülsten, die strahlige Berostung kommt nur wenig aus der Grube heraus. Stiel kurz, meist in der Grube bleibend. Kelchseits mit fünf typischen Höckern, die sich als Kanten auf der Frucht fortsetzen. Kelchgrube flach bis mitteltief, mittelweit. Kelch geschlossen oder halboffen, Blätter braun, lang, umgeschlagen. Die grünliche Grundfarbe hellt zu einem hellen Gelb auf. Deckfarbe ist ein bräunliches Rot, welches bis zur Hälfte der Frucht bedecken kann, flächig, verwaschen oder gehaucht ausgebildet, nie streifig. Die Schale wird auf dem Lager etwas fettig, die Frucht ist sehr druckfest. Kelchhöhle kurz, dreieckig, die auf den Fotos gut zu erkennende Röhre kommt nicht bei allen Früchten und nicht in jedem Jahr vor. Fächer bogen- bis ohrenförmig, schwach gerissen, sie enthalten viele gut ausgebildete Kerne 9 : 5 mm. Das Fleisch ist weißlich-gelb, saftig süß mit etwas Säure, ohne besonderes Aroma, aber gut als Tafelapfel genießbar. Auch wenn die Sorte bis April hält, fängt sie doch schon Ende Januar an mürbe zu werden.
Baum
Mittelstark wachsend, fängt früh und reichlich an zu tragen, neigt zur Alternanz. Laut Lauche nicht wählerisch auf den Standort, soll auch auf Sandboden noch fortkommen. Eigene Erfahrungen zeigen allerdings, dass die Sorte mit Ertragsbeginn deutlich im Wuchs nachlässt. Die Früchte hängen lange am Baum und sind nicht windanfällig. Anfällig für Fruchtschorf. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Boikenapfel und Adersleber Kalvill haben beide nicht so regelmäßige fünf Höcker am Kelch.
Anbaueignung
Aufgrund der Schorfanfälligkeit nur für windoffene Lagen, auf guten Böden sicher streuobsttauglich, sonst eher etwas für Liebhaber und Sammler.
Fruchtfotos
Literatur
Beilage der Zeitschrift "Nach der Arbeit" Wien 1935-1956 Tafel Nr.: 170 Farbabbildung
Deutschlands Obstsorten 6te Lieferung Farbabbildung
Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Hrsg E.Lucas, J.G.C.Oberdieck, F.Jahn Bd 4 Äpfel Stuttgart 1875 Nr.324
Koloc, R.: Wir zeigen Apfelsorten... Radebeul 1963 Farbabbildung
The Herefordshire Pomona 1885