

Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
'Weichrote' (Fränkische Schweiz)
Reifezeit
mittelfrüh / 3.-4. KW
Herkunft
Die Herkunft der 'Großroten' ist nicht gänzlich geklärt, vermutlich stammt sie aus Franken.
Verbreitung
Der Verbreitungsschwerpunkt liegt ebenso in Franken. 1949 schreibt der Heimatforscher J.M. Kaupert, die Sorte sei eine der meist angelieferten Kirschsorten in der Markthalle von Hetzles (nördlich von Nürnberg) und vom Obstbauoberlehrer N. Weinkamm wird sie 1959 als wertvolle und häufig vorkommende oberfränkische Lokalsorte bezeichnet. Ansonsten findet sie sich nicht in der Literatur. Bei Kartierungsarbeiten in der Fränkischen Schweiz, aber auch in den angrenzenden, fränkischen Landkreisen, gehörte sie zu den relativ häufig aufzufindenden Sorten. Die 'Großrote' kommt aber auch auf Einzelbäumen in anderen Gegenden Deutschlands, wie dem gesamten Rheinland und in Hessen vor.
Frucht
Gesamteindruck: Die Fruchtform ist in der Vorderansicht länglich oval bis leicht rechteckig, nur wenig zur Stempelseite verjüngt, seltener rundlich. Sie fällt durch ihre leuchtend orange-rote Färbung mit einem starken Glanz und einem dünnen, langen Stiel auf. Größe: mittelgroß
Färbung: Grundfarbe hellgelb, Deckfarbe orange bis rot, gelegentlich gesprenkelt oder mit dunkelroten Flecken, etwas durchscheinend, stark glänzend
Stielseite: flache Schultern, nur sehr wenig zur Bauchseite eingesenkt. Stiel: hellgrün, dünn, lang
Bauch: Stark gewölbt, die Bauchnaht verläuft über einen Buckel, darunter befindet sich oft ein kleiner Spiegel.
Rücken: Die Rückseite zeigt eine schwache Kerbe oder ein flaches Band.
Seite: mitteldick, mittelbauchig
Stempelseite: Der kleine, hellbraune bis hellgraue Stempelpunkt befindet sich in einem kleinen Grübchen, etwas vor der Fruchtspitze (bauchwärts)
Fruchtfleisch: weich, sehr saftig, weißlich, aromatisch, süß mit einem Anflug von Säure, sehr bekömmlich. Platzfestigkeit: hoch
Färbung: Grundfarbe hellgelb, Deckfarbe orange bis rot, gelegentlich gesprenkelt oder mit dunkelroten Flecken, etwas durchscheinend, stark glänzend
Stielseite: flache Schultern, nur sehr wenig zur Bauchseite eingesenkt. Stiel: hellgrün, dünn, lang
Bauch: Stark gewölbt, die Bauchnaht verläuft über einen Buckel, darunter befindet sich oft ein kleiner Spiegel.
Rücken: Die Rückseite zeigt eine schwache Kerbe oder ein flaches Band.
Seite: mitteldick, mittelbauchig
Stempelseite: Der kleine, hellbraune bis hellgraue Stempelpunkt befindet sich in einem kleinen Grübchen, etwas vor der Fruchtspitze (bauchwärts)
Fruchtfleisch: weich, sehr saftig, weißlich, aromatisch, süß mit einem Anflug von Säure, sehr bekömmlich. Platzfestigkeit: hoch
Fruchtstein
Größe: mittelgroß bis groß, durchschnittlich 12,5 : 7 : 10 mm (Länge : Breite : Dicke)
Seitenansicht: Länglich oval, Kante des Bauchwulstes meist leicht eckig verlaufend. Kleines Häkchen, von diesem oft eine langgezogene Seitenfalte abgehend.
Vorderansicht: vorwiegend mittelbauchig, flach, Bauchwulst schmal mit variabel schwach oval, rautenförmig oder sackförmig verlaufenden Außenkanten, oben wie zusammengedrückt. Die Seitenfalten sind oft als Höcker mittig rechts und links des Bauchwulstes sichtbar. Bauchwulst zwei schmale, mehr oder weniger deutliche Rinnen bildend, der Mittelkamm tritt nur stielnah heraus.
Seitenansicht: Länglich oval, Kante des Bauchwulstes meist leicht eckig verlaufend. Kleines Häkchen, von diesem oft eine langgezogene Seitenfalte abgehend.
Vorderansicht: vorwiegend mittelbauchig, flach, Bauchwulst schmal mit variabel schwach oval, rautenförmig oder sackförmig verlaufenden Außenkanten, oben wie zusammengedrückt. Die Seitenfalten sind oft als Höcker mittig rechts und links des Bauchwulstes sichtbar. Bauchwulst zwei schmale, mehr oder weniger deutliche Rinnen bildend, der Mittelkamm tritt nur stielnah heraus.
Baum
Die Bäume wachsen stark. Bei sehr guter Baumgesundheit bildet die 'Großrote' große, harmonisch aufgebaute, rundliche Kronen ohne deutliche Mitte mit steil stehen Leitästen, sowie schräg abgehenden, außen überhängenden Fruchtästen. Die Veredelungsstelle ist deutlich sichtbar. Das Laub der Sorte ist hellgrün, der Blühzeitpunkt der locker aufgebauten und etwas flatterig wirkenden Blütendolden ist mittelfrüh.
Verwechsler
'Bamberger Rote' (etwas spätere Reife, Stein stielbauchig, dicker, festeres Fruchtfleisch), "Pfalzdorfer Rote Herzkirsche"-An (sehr ähnlich, Stein schmaler, Baumwuchs schwächer), 'Rouya' (spätere Reife, weniger Häkchen)
Fruchtfotos
Baum in Blüte/Winter

Triebe

Anbaueignung
Die 'Großrote' ist für die Streuobstwiese bestens geeignet, beim Anpflanzen im Hausgarten sollte genügend Platz vorhanden sein. Die sehr gute Baumgesundheit, der sehr gute Geschmack, die gute Bekömmlichkeit und der sehr reiche Ertrag machen die 'Großrote' zu einer rundum empfehlenswerten Sorte. Von Vorteil ist auch, dass sie als mittelfrühe Sorte noch wenig von der Kirschfruchtfliege und durch die rot-bunte Färbung kaum von der Kirschessigfliege befallen wird. Verwertbar sind die leuchtenden Früchte mit ihrem intensiven, ganz besonderen Glanz zum Frischverzehr und zur Verarbeitung, in der Literatur wird sie als hervorragende Einmachfrucht beschrieben. Eine Verwendung zu Brennzwecken ist wahrscheinlich.
Literatur
Kaupert, J.M. (1949): "Im Banne des Hetzlas - ein Heimatbuch vom Berg und seiner Umgebung mit besonderer Berücksichtigung von Neunkirchen a.Br. und Hetzles"
Weinkamm, N.; Faulhauber, Kreibich (1958): "Die Sortenfrage im oberfränkischen Erwerbskirschenbau. Ein Merkblatt zur Förderung des oberfränkischen Kirschenbaues". Bezirk Oberfranken (Hrsg.), Bayreuth.
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende des LIKK e. V. (Landschaftspflege im Kreis Kleve)