


Gefährungsgrad
Standardsorte
Synonyme
'Kassins'
Reifezeit
'Kassins Frühe' rötet bereits in der ersten KW, ihre Reife liegt aber in der 2. Kirschwoche.
Herkunft
Mitte des 19. Jhd. in Werder an der Havel als Sämling vom Obstzüchter W.L. Kassin gefunden.
Verbreitung
'Kassins Frühe' verbreitete sich schnell von ihrem Fundort in Brandenburg und wurde ab den 1930er Jahren bis nach dem 2. Weltkrieg deutschlandweit von fast allen Landwirtschaftskammern empfohlen. Bis in die 1970er Jahre war sie in vielen Gegenden die am häufigsten angebaute Frühsorte, wurde dann aber von Sorten mit größeren Früchten wie 'Burlat' abgelöst. Heute ist sie noch relativ häufig auf Altbäumen und mittelalten Bäumen in ganz Deutschland anzutreffen. Auch am Niederrhein konnten zahlreiche, z.T. mächtige Exemplare der Sorte aufgefunden werden. Da die 'Kassins Frühe' in den Reisermuttergärten vertreten ist, finden sich gelegentlich noch Bäume in Baumschulen.
Frucht
Gesamteindruck: Herzförmige, oft zugespitzte Frucht, auch rundlich, mit häufig gekerbter Bauchseite Größe: Mittelgroß 20 : 22 : 18 mm (Länge: Breite : Dicke)
Färbung: Schwarz-rot, in der beginnenden Reife rot mit dunklerer Bauchnaht, glänzend
Stielseite: Die Stielgrube ist mitteltief und mittelweit, zur Bauchseite meist eingekerbt, dann hohe Schultern Stiel: Mittellang, durchschnittlich 4,5 cm, grün, teils sonnenseits geröret
Bauch: leicht gewölbt, ebenmäßig oder die Bauchnaht befindet sich in einer Kerbe.
Rücken: Gerundet, teils mit flachem Band oder leichter Furche
Seite: Schmal bis mitteldick
Stempelseite: Der kleine bis mittelgroße, bräunliche Stempelpunkt befindet sich auf der Fruchtspitze oder etwas davor. Bei rundlichen Früchten meist in einem kleinen Grübchen.
Fruchtfleisch: Mittelfest, ausgereift dunkelrot und aromatisch, z.T. etwas gallertartig. Platzfestigkeit: mittelhoch bis hoch
Färbung: Schwarz-rot, in der beginnenden Reife rot mit dunklerer Bauchnaht, glänzend
Stielseite: Die Stielgrube ist mitteltief und mittelweit, zur Bauchseite meist eingekerbt, dann hohe Schultern Stiel: Mittellang, durchschnittlich 4,5 cm, grün, teils sonnenseits geröret
Bauch: leicht gewölbt, ebenmäßig oder die Bauchnaht befindet sich in einer Kerbe.
Rücken: Gerundet, teils mit flachem Band oder leichter Furche
Seite: Schmal bis mitteldick
Stempelseite: Der kleine bis mittelgroße, bräunliche Stempelpunkt befindet sich auf der Fruchtspitze oder etwas davor. Bei rundlichen Früchten meist in einem kleinen Grübchen.
Fruchtfleisch: Mittelfest, ausgereift dunkelrot und aromatisch, z.T. etwas gallertartig. Platzfestigkeit: mittelhoch bis hoch
Fruchtstein
Größe: Mittelgroß, durchschnittlich 11 : 7,5 : 9,5 mm (Länge : Breite : Dicke)
Seitenansicht: Variabel oval oder rund, gelegentlich auch minimal zur Stempelseite verjüngt. Ohne Häkchen und mit kleinen Fältchen um den Stielansatz. Die Oberfläche des Steins wirkt etwas uneben.
Vorderansicht: Mitteldick bis dick, mittelbauchig, Bauchwulst meist breit. Außenkanten verlaufen oval, sie sind scharf, oft enden sie (auch gerne einseitig) deutlich vor der Spitze des Steins. Mittelkamm schwach ausgeprägt, meist als zwei dünne, parallele Linien sichtbar.
Seitenansicht: Variabel oval oder rund, gelegentlich auch minimal zur Stempelseite verjüngt. Ohne Häkchen und mit kleinen Fältchen um den Stielansatz. Die Oberfläche des Steins wirkt etwas uneben.
Vorderansicht: Mitteldick bis dick, mittelbauchig, Bauchwulst meist breit. Außenkanten verlaufen oval, sie sind scharf, oft enden sie (auch gerne einseitig) deutlich vor der Spitze des Steins. Mittelkamm schwach ausgeprägt, meist als zwei dünne, parallele Linien sichtbar.
Baum
Die Baumgesundheit ist gut, der Baum starkwüchsig mit einem typisch trichterförmigen Wuchs. Die Leitäste stehen schräg bis steil, die Seitenäste sind fast waagerecht. Die Verdelungsstelle fällt wenig ins Auge. Die mittelgroßen bis großen Blüten sind leicht wellig und abständig, sie öffnen sich mittelfrüh mit etwas schwach rötlichem Blattaustrieb.
Verwechsler
'Schmahlfelds Schwarze' (spätere Reife), 'Landele' (spätere Reife, Stein in der Vorderansicht deutlich stielbauchig), 'Teickners Schwarze Herzkirsche'(spätere Reife), Spitze Braune'(Fruchtspitze zur Bauchseite geneigt), 'Wils Frühe' (schwächerer Baumwuchs, deutliches Häkchen)
Fruchtfotos


Baum im Laub
Baum in Blüte/Winter
Anbaueignung
'Kassins Schwarze' ist durch ihren starken und gesunden Wuchs für Streuobstwiesen oder große Gärten gut geeignet, schlechte oder sehr schwere Böden sollten jedoch eher vermieden werden. Sie reift früh und wird daher noch nicht von der Kirschfruchtfliege befallen, ist aber z.T. von Vogelfraß betroffen. Werden mehre Bäume früher Sorten in einer Gegend gepflanzt, kann sich das Vogelproblem reduzieren. 'Kassins' ist zum Frischverzehr und zur Verarbeitung geeignet, der hohe und regelmäßige Ertrag macht sie für Selbstversorger interessant. Für eine sehr frühe Sorte ist die Fruchtqulität akzeptabel, sie wird aber unterschiedlich bewertet.
Literatur
Neben anderen: Lauche, W., (1883): " Ergänzungsband Illustriertes Handbuch der Obstkunde". Berlin
Müller, J.; Bißmann, O., et al. (1905-1934): „Deutschlands Obstsorten“. Fortsetzung Kirschsorten. Eckstein und Stähle, Stuttgart
Krümmel, H.; Groh, W. (1964): "Deutsche Obstsorten". Band Steinobst. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin
Seitzer, J. (1967):"Farbtafeln der Steinobstsorten". Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Braun-Lüllemann, A.; Bannier, H.J. (2010): "Obstsortenwerk Alte Süßkirschensorten, Genetische Vielfalt in den Kirschenanbaugebieten Hagen am Teutoburger Wald und Witzenhausen". Hrsg. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (B
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende des LIKK e. V. (Landschaftspflege im Kreis Kleve)