

Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Originalname: Poire Eva Baltet
Reifezeit
Pflückreife: Mitte Oktober, Genussreife: Ende Oktober bis Mitte November
Herkunft
Gezogen wurde die Sorte von Pierre Tourasse. Er hinterließ unter anderem diesen Sämling Charles Baltet in Troyes. 1893 wurden die ersten Früchte bei einer großen Obstausstellung in St. Petersburg gezeigt und sorgten für große Bewunderung. An dem Sämling fand sich ein Etikett, auf dem stand, dass für die Gewinnung der Samen Williams Christ mit Holzfarbiger Butterbirne gekreuzt wurde. Der genetische Fingerprint zeigt, dass Williams Christ die Muttersorte sein kann, Holzfarbige Butterbirne scheidet aber als Vatersorte aus.
Verbreitung
Nur aus Sammlungen bekannt.
Frucht
Groß, stumpfkegel- bis kreiselförmig, klobig, beulig und zum Stiel schwach eingezogen. Der fleischige, 5-6 mm dicke und bis 15 mm lange Stiel sitzt in einer mitteltiefen, mit einer dünnen Rostkappe versehenen Grube, die einige Wülste haben kann. Kelchseits abgeplattet, die Frucht steht, Kelchgrube mittelweit, tief mit einigen Wülsten, ein Rostklecks mit Ringrost ist fast immer vorhanden. Kelch geschlossen, Blätter schmal, in der Mitte zusammenstehend. Grundfarbe hellgelblich, Deckfarbe wenn vorhanden ein verwaschenes trübes Braunrot bis 1/2 der Fläche. Aus südlicheren Lagen auch leuchtend rot. Die Frucht wirkt freundlich. Lentizellen fein, nicht besonders auffällig. Berostung figuren- oder netzartig. Früchte vom KOB waren 2020 komplett unberostet! Achse geschlossen, Kammern sehr klein ohne Nase. Kerne meist gut ausgebildet 9 : 5 mm mit Nasenansatz. Fleisch wird halbschmelzend oder schmelzend, vorwiegend süß, ohne besonderes Aroma. Die Sorte ist diploid.
Baum
Wuchs anfangs stark, dann mittelstark, bildet kurzes Fruchtholz, wächst steil aufrecht. Blatt elliptisch, Basis spitz oder gerade, Blattrand schwach gesägt, Relief eben. Blüht mittelspät, 6 Blüten pro Blütenstand. Kaum schorfanfällig. Trägt regelmäßig.
Verwechsler
Ewart reift 4-5 Wochen früher, Kerne mit Nase.
Doppelte Phillipsbirne reift ebenfalls 4 Wochen früher und ist triploid, Kerne schlecht ausgebildet, diese mit typischem Haken.
Doppelte Phillipsbirne reift ebenfalls 4 Wochen früher und ist triploid, Kerne schlecht ausgebildet, diese mit typischem Haken.
Anbaueignung
Aus norddeutschen Lagen eher eine Schaufrucht, den historischen Beschreibungen nach in Frankreich durchaus eine edle Tafelbirne. Für Liebhaber und für Ausstellungen. Vielleicht auch noch streuobsttauglich, dazu liegen aber keine Erfahrungen vor.
Fruchtfotos
Laub

Literatur
Lucas, E. (1898): Birne Eva Baltet. Pomologische Monatshefte. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmer. 44 (1898)S. 253
Rodigas, E. (1901): Poire Eva Baltet. Bulletins d`Arboriculture Organe du Cercle d`Arboriculture de Belgique. S.193
Lijsten, R.; Beeftink, A. (1942): Nederlandsche Fruitsoorten. Arnhem, Niederlande.
Dahl, C. G.: Pomologi (1943): 2. Teil Päron och Plommon Stockholm, Schweden; Albert Bonniers. 1943, S. 115
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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