

Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Beurre d`Hardenpont, Glou-Morceau (GB), Beurre d`Arenberg (fälschlich), Kronprinz Ferdinand von Österreich
Reifezeit
Pflückreife ist Anfang Oktober, Genussreife von Dezember bis Januar, je nach Jahr und Standort.
Herkunft
Die Sorte wurde von Abt Hardenpont in Mons (Belgien) gezüchtet, als Jahr wird 1759 angegeben. Ob damit das Züchtungsjahr oder das Jahr, in dem erste Früchte geerntet wurden, ist unklar.
Verbreitung
Bereits um 1800 ist die Sorte in Deutschland angekommen und wird im Laufe des 19. Jahrhunderts eine Standardsorte, was sie bis zur Einführung von Kühllagern blieb. Heutzutage haben Winterlagerbirnen keine wirtschaftliche Bedeutung mehr, dementsprechend ist die Sorte heute stark gefährdet. Sie wird in der DGO und im Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt erhalten.
Frucht
Groß, breit, birnenförmig, zum Kelch gerundet, oft aber auch minimal eingezogen. Im Querschnitt ist die Frucht deutlich kantig. Stielseits etwas abgeplattet, Stielgrube mitteltief bis tief, beulig, mit etwas strahliger Berostung. Stiel 20-25 mm lang, 3 mm dick, hellolivbraun. Kelchgrube mittelweit, tief, beulig, faltig, meist mit auslaufendem Rostklecks. Kelch groß, halboffen, Blätter fein aufliegend, am Grund verwachsen, oft auch umgeschlagen. Schale glatt, Grundfarbe weißlich-grün, hellt nach gelb auf, wirkt insgesamt recht freundlich. An warmen Standorten soll die Sorte laut Petzold auch etwas gehauchte Deckfarbe bekommen. Achse leicht geöffnet, Kammern etwas abstehend ohne Nase, viele gut ausgebildete Kerne enthaltend 10-11 : 6 mm, mit schwachem Nasenansatz. Das Fleisch wird auf dem Lager vollschmelzend, saftig süß mit leichter Säure, von geeigneten Standorten eine ausgezeichnete Winterbirne. Die Sorte ist diploid.
Baum
Wuchs mittelstark bis stark, bildet viel kurzes Fruchtholz, gut für Spalier geeignet. Blatt mittelgroß, elliptisch, Basis gerade, Relief: hochgeschlagen und gebogen. Blüht mittelspät, 10 Blüten pro Blütenstand. Etwas empfindlich für Birnengitterrost, sonst robust.
Verwechsler
Napoleons Butterbirne ist vom Farbton her etwas ähnlich, reift aber bereits im Herbst.
Le Lectier und Six' Butterbirne sind beide zum Stiel viel stärker eingezogen und reifen im November.
Köstliche aus Charneu reift Ende September / Anfang Oktober.
Le Lectier und Six' Butterbirne sind beide zum Stiel viel stärker eingezogen und reifen im November.
Köstliche aus Charneu reift Ende September / Anfang Oktober.
Anbaueignung
Vielseitig anbaubar, sowohl auf schwachwachsender Unterlage als auch auf Sämlingsunterlage, streuobsttauglich, wird auch auf einem Hochstamm reif. Nur kühle kalte Lagen sollten gemieden werden.
Fruchtfotos
Triebe

Laub
Literatur
Diel, A. F. A. (1821): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 22 (1. Bändchen Äpfel-Birnen). Stuttgart, Deutschland; F. G. Cotta. S.217
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr.73
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 2, Nr. 23
Kessler, H. (1948): Birnensorten der Schweiz. Bern, Schweiz; Verbandsdruckerei AG Bern. S. 78
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 116
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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