

Gefährungsgrad
Standardsorte
Synonyme
Originalname ist Bonne de Longueval.
Synonyme: Bonne Louise de Avranches, Louise Bonne de Jersey
Synonyme: Bonne Louise de Avranches, Louise Bonne de Jersey
Reifezeit
Pflückreif ab Mitte September, Genussreife von Ende September bis Anfang Oktober.
Herkunft
Wurde von einem Herrn Longueval in seiner Baumschule in Avranches in der Normandie aus Samen gezogen, um 1780 erhielt er die ersten Früchte. Er war mit einem der berühmtesten Agronomen des 18. Jahrhunderts befreundet, dem Abbe le Berryais. Anlässlich eines Essens ließ er diesen erste Früchte dieser Sorte probieren. Der Abbe war derart von der Sorte begeistert, dass er spontan vorschlug, die Sorte nach der Frau des Züchters zu benennen. Da ihr Spitzname Bonne Louise war, erhielt die Sorte den Namen Bonne Louise de Avranches.
Verbreitung
Ab ca. 1840 verbreitete sich die Sorte auch in Deutschland und wurde ab dem Ende des 19. Jahrhunderts zur Standardsorte. Das ist sie heute noch, sie findet sich regelmäßig auch im Streuobst und ist noch in den meisten Baumschulen erhältlich. Im Erwerbsanbau ist die Sorte seit den 1960er Jahren kaum noch, so dass sie nicht im Supermarkt erhältlich ist.
Frucht
Kegel- bis birnenförmig, meist schlank, aber auch etwas gedrungene Früchte kommen vor. Oft einseitig am Stiel stärker eingezogen. Der kräftige bis 35 mm lange, knospige Stiel ist hellbraun und wird meist durch einen Fleischwulst, durch den er in die Frucht übergeht, etwas zur Seite gedrängt, hierdurch ergibt sich eine kleine, einseitige Stielgrube. Kelchseits gerundet und nur wenig abgeplattet, die Frucht steht meist nicht. Kelchblätter hornartig am Grund verwachsen, Kelch meist halboffen. Schale glatt, typisch leicht glänzend. Grundfarbe grünlichgelb, Deckfarbe ziegelrot verwaschen bis zur Hälfte. Lentizellen bei besonnten Früchten sehr auffällig als Forellenpunkte. Schattenfrüchte sind ohne Deckfarbe, dafür sehr oft mit mehr oder weniger starkem Schorfbefall. Achse geschlossen, Fächer eng, ohne Nase, Kerne 9,5 : 5 mm, mit Nasenansatz. Das Fleisch ist vollschmelzend, saftig, würzig, mit etwas Säure, eine der besten Tafelbirnen im Herbst.
Baum
Wuchs stark, aufrecht, macht schlanke Bäume. Blatt elliptisch, Basis gerade, Blattrand schwach gesägt, Relief: hochgeschlagen. Blüht mittelfrüh, 8 Blüten pro Blütenstand. Die Gute Luise ist leider hochgradig schorfempfindlich, Früchte an schlecht durchlüfteten Bäumen sind oft bis zur Unkenntlichkeit mit Flecken übersät oder sogar gerissen. Ansonsten ist die Sorte unempfindlich.
Verwechsler
Köstliche aus Charneau kann ähnlich sein, hat aber niemals Forellenpunkte und wenn Deckfarbe vorkommt, ist diese nie so kräftig rot wie es bei der Guten Luise sein kann.
Anbaueignung
Da im privaten Anbau und auf Streuobstwiesen ja normalerweise nicht gegen Schorf gespritzt wird, sollte in der Regel auf den Anbau - trotz des guten Geschmacks - verzichtet werden. Will man es trotzdem versuchen, kommen nur windoffene, freie Lagen in Frage.
Fruchtfotos


Triebe

Laub
Literatur
Wilermoz, C. F.(1863) Pomologie de la France, Lyon, Frankreich. Band 1 Tafel 21
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1866): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 5. Birnen. Ravensburg, Deutschland; Dornsche Buchhandlung. Nr. 383
Lauche, W. (1882): Deutsche Pomologie. Birnen, 1. Band. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr. 26
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 2, Nr. 14
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 114
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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