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Graue Herbstrenette

Verfasst von Carina Pfeffer am 31. Dezember 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Graue Herbstrenette
Gefährungsgrad
gefährdet
Regionalsorte
nein
Synonyme
Rabaue, Herbstrabau, Lederapfel, Graue Renette, Reinette Grise d´Angleterre, Reinette Grise d´Automne, Grauapfel, Groapel, Grosse Graue Reinette, Grosse Reinette Grise Plate
Reifezeit
Pflückreif ist die ´Graue Herbstrenette´ Anfang Oktober (teils schon Ende September), sie ist bis höchstens Dezember genussfähig.
Herkunft
Die ´Graue Herbstrenette´ gehört zu der Gruppe der grauen, also stark berosteten Äpfel, die landläufig meist verallgemeinernd Lederäpfel oder Rabauen genannt wurden. Auf diese Bezeichnung trifft man beispielsweise im Rheinland noch heute. Wo der Ursprung dieser sehr alten Sorte liegt, ist ungewiss und wird von den bekannten Pomologen früherer Zeiten unterschiedlich angegeben. Erstmals beschrieben wurde sie 1670 von dem französischen Pomologen Claude Saint-Etienne unter dem Namen ´Reinette Grise d´Angeterre´, wodurch Wilhelm Lauche ihre Herkunft in England sah. Andere Pomologen vemuteten diese in in Frankreich, denn Diel, der zwei Bäume der Sorte aus Metz erhielt, beschreibt sie 1800 unter dem Namen ´Reinette grise d´Automne´. Diel selbst allerdings vermutet, dié ´Graue Herbstrenette´ komme aus den Niederlanden.
Verbreitung
Die ´Graue Herbstrenette´ ist in ganz Europa regelmäßig, wenn auch inzwischen selten auf Altbäumen der Streuobstwiesen zu finden.
Frucht
Die mittelgroße Frucht der ´Grauen Herbstrenette´ ist in ihrer Gestalt recht unregelmäßig und wirkt immer etwas wie aus der Form geraten. Sie ist rundlich, dabei schwach kegelförmig und im Querschnitt unregelmäßig kantig. Die Färbung ist in der Grundfarbe ein kräftiges Grün, welches auf dem Lager zu einem trüben Grüngelb aufhellt. Eine Deckfarbe fehlt meistens, doch können gut besonnte Früchte einen orangefarben Hauch aufweisen (niemals ist diese Färbung jedoch intensiv rot, wie bei der ´Grauen Französischen Renette´). Typisch ist eine nicht flächige, fleckig grau-braune Berostung, die unregelmäßig und mehr oder weniger dicht die Frucht überzieht. Die Kelchgrube der ´Grauen Herbstrenette´ ist von ungleichmäßigen Wülsten umgeben, der Kelch meist leicht offen, wobei die Kelchblätter am Ansatz grün und filzig sind. Die variable Stielgrube ist fein berostet, meist befindet sich etwas gröberer, grauer Rost darauf. Im Schnittbild ist eine breite, relativ große Kelchhöhle zu sehen, die dreieckig bis trichterförmig ausgebildet ist. Das Kernhaus ist mittelgroß, die Achse leicht geöffnet und die Kernhauswände glatt oder leicht gerissen. Von den braunen, relativ kleinen Kernen sind meist nur wenige vorhanden. Das stark verbräunende Fruchtfleisch der ´Grauen Herbstrenette´ ist grünlich-gelb, saftig, süß mit feiner Säure und aromatischer Würze. Anfangs ist es mittelfest, wird aber später weicher.
Baum
Der Wuchs ist mittelstark bis stark, mit einer hochrunden, sparrigen Krone und relativ steilen Leitästen. Die Blüte erscheint mittelfrüh, etwa zeitgleich mit der Goldparmäne. Der Baum ist sehr robust und nicht anfällig für Schorf oder Mehltau. Der Boden sollte nicht zu trocken sein, da ansonsten viele Früchte abgeworfen werden. Bei sehr schweren oder nassen Böden kann Obstbaumkrebs auftreten.
Verwechsler
´Schöner aus Boskoop´ (meist höher gebaut, spezielle Bokoopsäure, spätere Reife), ´Graue Französische Renette´ (wenn Deckfarbe kräftig, dann kräftig rot, regelmäßigere Form, spätere Reife, mehr Säure), ´Graue Portugiesische Reinette´ (gleichmäßigere Form, flächigere Berostung, spätere Reife, mehr Säure), ´Grauschale´ (kleiner, spätere Reife, mehr Säure), ´Osnabrücker Renette´ (gleichmäßigere und intensivere Berostung, typischerweise nur um den Kelch grün, zum Kelch hin deutlich zugespitzter, spätere Reife, sauer), ´Parkers Pepping´ (kleinere Frucht, gleichmäßige und intensivere Berostung, spätere Reife, mehr Säure)
Anbaueignung
Die ´Graue Herbstrenette´ ist ein reich tragender, sehr guter Tafelapfel, der im Vergleich zu anderen grauen Sorten früher reift, süßer ist und direkt vom Baum gegessen werden kann. Auch zur Saftherstellung, zum Backen oder zum Kochen von Apfelmus lässt sich er sich nutzen. Wie alle Herbstäpfel ist die ´Graue Herbstrenette´ nicht zur langen Lagerung geeignet. Der Baum ist robust und auf allen nicht extremen Standorten bestens für die Streuobstwiese geeignet.
Fruchtfotos
Graue Herbstrenette am Baum
Graue Herbstrenette Schnitt
Graue Herbstrenette Schnitt
Graue Herbstrenette Seitenansicht
Graue Herbstrenette Kelchseite
Graue Herbstrenette Stielseite
Baum im Laub
Graue Herbstrenette Altbaum
Literatur
Saint-Etienne, C. 1670: Novelle instruction pour connaître les bons fruits. S. 216
Diel, A.F.A. 1800: Versuch einer systematischen Beschreibung in D. vorkommender Kernobstsorten. Andreasche Buchhandlung, Frankfurt a.M., 2. Band, S. 94
Koloc, R. 1969: Wir zeigen weitere Apfelsorten, Neumann Verlag,
Szalatnay, D. et al 2011: Früchte Beeren Nüsse. Haupt Verlag Bern. S.194,
Fondation Hellef fir d´Natur 2016: Äpfel und Birnen aus Luxemburg, 2. Auflage. S. 57/165

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Standardsorte

gefährdet

stark gefährdet

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