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Triumph aus Luxemburg

Verfasst von Hans-Joachim Bannier am 16. April 2014. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Bildautor: Hans-Joachim Bannier
Gefährungsgrad
Standardsorte
Synonyme
Schusterapfel, Wildling von Junglinster, Cwastress double, Doppelte Luxemburger Renette, Neue Luxemburger Renette, Luxemburger Triumph
Herkunft
Entstanden ist der Luxemburger Triumph Mitte des 19. Jahrhunderts in Luxemburg. Dort soll er als Wildling in einem Wald bei Junglinster gefunden und später vom Baumschulbesitzer Feith zunächst unter den Namen „Schusterapfel“ und „Wildling von Junglinster“ verbreitet worden sein. Andere Quellen besagen, dass er mit der in der Wallonie verbreiteten Sorte Cwastress double identisch sein soll. Seinen Namen „Triumph“ erhielt er erst später, um seine Popularität zu fördern. Unabhängig von seiner genauen Herkunft ist zu vermuten, dass der Luxemburger Triumph aus einem Samen der Luxemburger Renette entstanden ist, denn beide Sorten unterscheiden sich in ihren Baum- und Fruchteigenschaften nur geringfügig.
Verbreitung
Die Sorte Luxemburger Triumph ist im Rheinland im Streuobst bis heute noch relativ weit verbreitet, insbesondere in den höheren und obstbaulich ungünstigen Lagen von Eifel, Westerwald und Oberbergischem Land. Sie ist – neben dem Eifeler Rambur – eine typische „Leitsorte“ der westdeutschen Mittelgebirge und gedeiht auch dort noch gut, wo ein Obstbau mit den üblichen Handelssorten längst nicht mehr möglich ist. Im Rheinland ist der Luxemburger Triumph selten unter seinem richtigen Namen bekannt, sondern meist unter der Bezeichnung Doppelte Luxemburger Renette, Neue Luxemburger Renette oder einfach nur (fälschlich) als „Luxemburger Renette“. Auch im Bergischen Land ist die Sorte unter dem Namen Doppelter Luxemburger noch allgemein bekannt und im Oberbergischen Kreis sogar eine der häufigsten Sorten im Streuobst. Die ältesten bekannten Bäume stehen hier in Nümbrecht-Lindscheid – gepflanzt 1890 – und Waldbröl-Seifen – gepflanzt 1885.
Frucht
Frucht groß, breit kegelförmig, seltener auch hochgebaut, im Querschnitt unregelmäßig rund bis fünfkantig.
Deckfarbe variabel, schwach rötlich bis kräftig rot, marmoriert bis deutlich streifig. Bei gut besonnten Früchten zieht sich die Deckfarbe fast über die gesamte Frucht, Schattenfrüchte dagegen zeigen kaum Deckfarbe. Kelchgrube flach bis mitteltief, rippig, oft mit auffallenden Fleischperlen und typisch ringförmiger Berostung um den Kelch. Kelchumgebung mit fünf mehr oder weniger ausgeprägten Höckern, die als gerundete Kanten über die Frucht laufen.
Kelchhöhle breit dreieckig oder trichterförmig, relativ groß, manchmal in eine kurze, schmale, jedoch nicht bis zum Kernhaus reichende Kelchröhre übergehend. Kernhaus mittelgroß oder kleiner, eher stielnah, Kernhauswände breit ohren- oder muschelförmig, meist nur wenig gerissen. Achsenhöhle geschlossen bis schwach geöffnet. Meistens nur wenige gut ausgebildete Kerne vorhanden, diese gut mittelgroß, breit-rundlich, schwarzbraun, 7,5-8 mm : 5-5,5 mm.
Baum
Alte Bäume des Luxemburger Triumph sind gekennzeichnet durch eine große, meist breitkugelige Krone mit starken Leitästen und typisch nach außen herabhängenden Fruchtästen. Die (manchmal fahnenartig aus der Krone herausragenden) Leitäste können bei länger unterlassenem Schnitt des Baumes schon mal durch Sturm oder starken Fruchtbehang brechen. In der Baumschule fällt die Sorte durch die typisch olivgrünlich-braune Farbe der jungen Jahrestriebe und durch ihr kräftiges und gesundes, sehr großes, länglich ovales, mittel bis dunkel grünes Blatt auf. Der Baum wächst in der Jugend stark, mit schräg bis flach abwinkelnden Leitästen, die bei unterlassenem Schnitt leicht verkahlen. Die Sorte wächst sehr gesund, ist sehr frosthart, sehr robust gegen Schorf und Obstbaumkrebs und stellt insgesamt wenig Ansprüche an Boden und Klima. Sie wurde besonders dort angebaut, wo andere, empfindlichere Sorten versagen – in den Höhenlagen der Mittelgebirge und auch noch in obstbaulich ungünstigen, luftfeuchten oder kalten Lagen oder ungünstigen Bodenverhältnissen. In sehr warmen bzw. Weinbaulagen kann etwas Mehltau auftreten. Auf extrem trockenen oder extrem nassen Böden beeinträchtigt gelegentlich auftretender Obstbaumkrebs die ansonsten gesunden Bäume kaum. Junge Bäume des Luxemburger Triumph kommen spät in den Ertrag, dafür können die Bäume sehr alt werden und reich tragen, wenn auch stark alternierend zwischen hohen Erträgen und Ausfalljahren. Blüte und Austrieb im Frühjahr zeitigen spät, weshalb der Luxemburger Triumph auch für spätfrostgefährdete Tallagen geeignet ist. Als triploide Sorte kommt sie nicht als Pollenspender für andere Apfelsorten in Betracht. Angesichts der außerordentlich hohen Vitalität und Langlebigkeit ihrer Bäume sowie ihrer Anpassungsfähigkeit an extreme Standorte verdient diese in den letzten Jahren weithin in Vergessenheit geratene Sorte eine vermehrte Anpflanzung in Streuobstwiesen, zumal ihre Früchte geschmacklich auch heutigen Ansprüchen an einen Tafelapfel genügen. Bei einer Pflanzung im Haus- und Kleingarten ist der späte Ertragsbeginn zu berücksichtigen. Fruchtfleisch grünlich-weiß bis gelblich-weiß, feinzellig, pflückreif saftig, später mürbe werdend, sortentypisches, mildsüßes Aroma.
Verwechsler
Luxemburger Renette, Sonnenwirtsapfel, Wöbers Rambur, Lohrer Rambur, Notarisappel
Während die Früchte der „Renette“ stets nur eine gehauchte Deckfarbe zeigen, weisen die des „Triumph“ eine eher streifige Rotfärbung auf.
Anbaueignung
Angesichts der außerordentlich hohen Vitalität und Langlebigkeit ihrer Bäume sowie ihrer Anpassungsfähigkeit an extreme Standorte verdient diese in den letzten Jahren weithin in Vergessenheit geratene Sorte eine vermehrte Anpflanzung in Streuobstwiesen, zumal ihre Früchte geschmacklich auch heutigen Ansprüchen an einen Tafelapfel genügen. Bei einer Pflanzung im Haus- und Kleingarten ist der späte Ertragsbeginn zu berücksichtigen.
Baum im Laub
Bildautor: Olaf Schiever
Baum in Blüte/Winter
Bildautor: Jörg Langanki
Mit freundlicher Genehmigung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entnommen aus der Veröffentlichung:
„Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!“
Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen
Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010
Download oder Bestellung unter: lvr.de

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