


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Regionalsorte
ja
Synonyme
'Variksche Schwarze', 'Black Varik', "Louisendorfer Weinrote"-An, "Lobacher Zottel-Steinige"-An
Reifezeit
2. bis 3. Kirschwoche
Herkunft
Die 'Varikse Zwarte' stammt laut Dr. Izaäk Rietsema (Landwirtschaftliche Hochschule Wageningen) aus den Niederlanden. In der Ortschaft Varik soll sie Ende des 18./ Anfang des 19. Jahrhunderts aus Samen gezogen worden sein. Möglicheweise ist der Züchter ein Herr Jan Lamers, die Namenszuordnung ist jedoch ungewiss. Rietsema erhielt einst Bäume aus der Umgebung von Varik von verschiedenen Herkünften und unter verschiedenen Sortennamen, u.a. 'Jan Lamerskers', 'Große Schwarze', 'Große Variksche Schwarze', 'Zwarte aus Opheusen', und 'Varikse Zwarte'. 1928 beschreibt er die Sorte unter dem Namen 'Varikse Zwarte' in seinem umfangreichen Kirschenwerk "Beschrijving en Rangschikking van in Nederland voorkomende Kersen-Vormen".
Verbreitung
Der Verbreitungsschwerpunkt liegt laut Rietsema in den niederländischen Provinzen, die an die Region Betuwe angrenzen, also Gelderland, Utrecht und Nordbrabant. Hier soll die 'Varikse Zwarte' in zahlreichen Obstgärten und im Erwerbsobstbau vorgekommen sein. Bis 1967 taucht die Sorte auch in den niederländischen Sorten- und Empfehlungslisten (13. Rassenlijst fruit 1967) auf, allerdings nicht als Hauptsorte.
Ein weiterer Verbreitungsschwerpunkt der 'Varikse Zwarte' findet sich auf deutscher Seite im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve, der an Gelderland angrenzt. Hier zählt die Sorte zu den noch relativ häufig vorkommenden Altbäumen, bei den Kartierungen in den Jahren 2023/2024 erhielt sie zunächst den Arbeitsnamen "Louisendorfer Weinrote"-An. Bei Holzminden wurde zudem ein einzelner Baum aufgefunden. Ein Datenabgleich verschiedener molekulargenetischer Untersuchungen zeigte später, dass es sich um die Sorte 'Varikse Zwarte' handelt, was Steinvergleiche mit der Herkunft der Kirschensammlung in Brogdale, sowie die sehr genauen Beschreibungen und Zeichnungen von Izaäk Rietsema bestätigten. Einst von Rietsema hoch gelobt, ist die 'Varikse Zwarte' heutzutage schon lange nicht mehr im Anbau.
Ein weiterer Verbreitungsschwerpunkt der 'Varikse Zwarte' findet sich auf deutscher Seite im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve, der an Gelderland angrenzt. Hier zählt die Sorte zu den noch relativ häufig vorkommenden Altbäumen, bei den Kartierungen in den Jahren 2023/2024 erhielt sie zunächst den Arbeitsnamen "Louisendorfer Weinrote"-An. Bei Holzminden wurde zudem ein einzelner Baum aufgefunden. Ein Datenabgleich verschiedener molekulargenetischer Untersuchungen zeigte später, dass es sich um die Sorte 'Varikse Zwarte' handelt, was Steinvergleiche mit der Herkunft der Kirschensammlung in Brogdale, sowie die sehr genauen Beschreibungen und Zeichnungen von Izaäk Rietsema bestätigten. Einst von Rietsema hoch gelobt, ist die 'Varikse Zwarte' heutzutage schon lange nicht mehr im Anbau.
Frucht
Gesamteindruck: Mittelgroße, breit runde, etwas viereckig wirkende Frucht mit ausgeprägtem Grübchen. Größe: mittelgroß 18,5 : 21,5 : 18,3 (Länge: Breite : Dicke)
Färbung: Weinrot, vollreif fast Schwarz, z.T. an das Rot von Teickners erinnernd
Stielseite: Stielgrube mitteltief, weit, mittlere bis weite Schultern, oft kleiner Nasenansatz Stiel: mittellang, auch kurz, 3 bis 6 cm lang, mitteldick bis dick
Bauch: flach und ebenmäßig gewölbt
Rücken: stark gerundet, flache Furche
Seite: mitteldick bis dick
Stempelseite: abgeflacht, ausgeprägtes Grübchen, darin ein mittelgroßer, grauer Stempelpunkt, der von der Bauchseite aus sichtbar ist.
Fruchtfleisch: dunkelrot, mittelfest, süß, fruchtig und sehr aromatisch. Platzfestigkeit: relativ platzfest
Färbung: Weinrot, vollreif fast Schwarz, z.T. an das Rot von Teickners erinnernd
Stielseite: Stielgrube mitteltief, weit, mittlere bis weite Schultern, oft kleiner Nasenansatz Stiel: mittellang, auch kurz, 3 bis 6 cm lang, mitteldick bis dick
Bauch: flach und ebenmäßig gewölbt
Rücken: stark gerundet, flache Furche
Seite: mitteldick bis dick
Stempelseite: abgeflacht, ausgeprägtes Grübchen, darin ein mittelgroßer, grauer Stempelpunkt, der von der Bauchseite aus sichtbar ist.
Fruchtfleisch: dunkelrot, mittelfest, süß, fruchtig und sehr aromatisch. Platzfestigkeit: relativ platzfest
Fruchtstein
Größe: mittelgroß, durchschnittlich 10,7 : 8,8 : 10 mm (Länge : Breite : Dicke)
Seitenansicht: rundlich oval, teils etwas eckig, sehr kleines Häkchen, Seitenfalte meist vorhanden
Vorderansicht: dick, mittel- bis leicht stielbauchig, Bauchwulst, schmal bis mittelbreit, aus zwei klaren Rinnen bestehend, Außenkanten im unteren Bereich scharf, parallel oder schwach oval, sich zur Stempelseite oft verbreiternd, manchmal auch nur einseitig. Der Mittelkamm tritt stempelseits deulich als scharfer Dorn hervor.
Seitenansicht: rundlich oval, teils etwas eckig, sehr kleines Häkchen, Seitenfalte meist vorhanden
Vorderansicht: dick, mittel- bis leicht stielbauchig, Bauchwulst, schmal bis mittelbreit, aus zwei klaren Rinnen bestehend, Außenkanten im unteren Bereich scharf, parallel oder schwach oval, sich zur Stempelseite oft verbreiternd, manchmal auch nur einseitig. Der Mittelkamm tritt stempelseits deulich als scharfer Dorn hervor.
Baum
Bei sehr guter Baumgesundheit ist die 'Varikse Zwarte' starkwüchsig und bildet eine rundliche bis hochrunde, bisweilen etwas eckig wirkende Krone. Die Stammmitte ist ausgesprochen dominant, von ihr gehen in schrägem Winkel die Leitäste ab, das Fruchtholz hängt leicht, die Veredelungsstelle ist nur schwach sichtbar. Das Laub ist dunkelgrün, die Blüte zeitigt mittelfrüh. Der Ertrag ist hoch und regelmäßig.
Verwechsler
'Schubacks Frühe Schwarze' (mit Bitterton, Frucht weniger ebenmäßig, Stein asymmetrischer, Bauchwulst schmaler und abgeflachter), Rivers Frühe (früher reif, schief verzogener Stein)
Fruchtfotos

Baum im Laub
Anbaueignung
Die Sorte wurde schon von Izaäk Rietsema wegen ihres guten Geschmacks hervorgehoben, den ich nach den beiden Jahren der Beobachtung nur bestätigen kann. Durch die gute Fruchtqualität, die sehr gute Baumgesundheit und die vielfältigen Verwertungsmöglichkeiten von Frischverzehr über jegliche Form des Einmachens, bis hin zu dörren und vermutlich brennen, ist die 'Varikse Zwarte' für Streuobstwiesen oder einen großen Hausgarten sehr gut geeignet. Die relativ gute Platzfestigkeit und der noch geringe Befall durch die Kirschfruchtfliege sind zudem positiv zu bewerten.
Literatur
Rietsema, I. (1928): „Beschrijving en Rangschikking van in Nederland voorkomende Kersen-Vormen“, H. Veenman & Zonen, Wageningen
Rietsema, I., Bakker, G. de, et. al (1948): „6. Beschrijvende Rassenlijst voor Fruit“. Commissie voor de Rassenlijst voor Fruit (Hrsg.)
Banga, O. et.al (1967): 13. Rassenlijst voor Fruitgewassen 1967", Commisie voor de samenstelling van Rassenlijst voor Fruitgewassen, Wageningen
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende des LIKK e. V. (Landschaftspflege im Kreis Kleve)