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Roter Stettiner

Verfasst von Jan Bade am 18. Januar 2025. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Roter Stettiner
Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Regionalsorte
nein
Synonyme
Rostocker, Bietigheimer, Roter Winterstettiner, Annaberger, Roter Herrenapfel und einige weitere Namen
Reifezeit
Mitte Oktober erntereif und dann bis April lagerfähig
Herkunft
Die erste ausführliche Beschreibung der Sorte geht wohl auf Diel 1799 zurück, wobei nach Diel schon Henne (1776), Hirschfeld (1788), Zink, Sickler und Mayer den Roten Stettiner erwähnt haben. Leider wird nirgendwo beleuchtet, woher diese Sorte stammt oder wann sie entstanden ist. Wimmer und Leroy schreiben, dass schon Bauhin die Sorte 1598 mit der Vermutung erwähnt hat, dass der Apfel in Sachsen entstanden ist. Leider lässt sich in der Literatur auch kein Hinwei darauf finden, ob der Name ,,Stettiner" auf die Stadt Stettin zurück geht.
Verbreitung
Heute ist die Sorte selten geworden und findet sich nur noch gelegentlich in der Landschaft. Wahrscheinlich auch, weil der Geschmack nicht mehr den heutigen Ansprüchen gerecht wird. Historisch muss die Sorte aber eine starke Verbreitung gefunden haben, da sie in sehr vielen Pomologien in Nordosteuropa beschrieben worden ist. In Zeiten, in denen es noch kein Kühllager gab, war die lange Lagerfähigkeit ein hohes Gut. Eduard Lucas weist 1859 aber auch schon darauf hin, ,,dass die Sorte an wulstigen Auswüchsen der Äste leidet" und deswegen nach seiner Einschätzung die Sorte in 50 Jahren auf den Obstmärkten selten wird.
Frucht
Mittelgroße flachkugelige Frucht, deren Hälften öfter ungleich sind. Zu Beiden Seite fast gleichmäßig verjüngt und daher mittelbauchig. Die Rundung des Querschnitts ist etwas durch flache Erhabenheiten gestört. Die Stielgrube ist eng bis mittelweit und nur mitteltief, mit wenig Berostung in der Grube. Der Stiel verbleibt meist in der Grube. Die Kelchgrube ist mitteltief, fast schüsselförmig und öfter mit Fleischperlen oder Falten belegt. Der Kelch ist geschlossen bis halboffen und nicht sehr groß. Die Fruchtschale ist bei gut besonnten Früchten fast komplett blutrot verwaschen, ohne jegliche Flammen. Nur bei Schattenfrüchten zeigt sich etwas die grüne Grundfarbe. Die Lentizellen sind unscheinbar. Das Kernhaus ist fast geschlossen oder nur etwas offen und hat glatte, breitbogenförmige Kernhauswände. Die Kerne sind variabel und oft taub, 8 : 4,5 mm. Das Fruchtfleisch ist grünlichweiß, saftig, ohne ausgeprägtes Aroma.
Baum
Lucas schreibt, dass die Jungbaumerziehung schwierig ist, da der Baum selten gerade Stämme bildet. Im Alter entstehen mittelstark wachsende, breitkugelige Bäume.
Verwechsler
Ungeklärt ist nach wie vor die Verwandtschaft innerhalb der Gruppe der Stettiner. Historisch beschrieben wurden: Roter Stettiner, Grüner Stettiner, Weißer Stettiner, Gelber Winterstettiner, Gelber Herbststettiner. Die kugelige Fruchtform ist bei allen ähnlich.
Anbaueignung
Als relativ gesunder, im Alter starkwachsender Baum mit Früchten für alle Verarbeitungszwecke, für Streuobst sehr gut geeignet.
Fruchtfotos
Roter Stettiner
Roter Stettiner
Roter Stettiner
Roter Stettiner
Literatur
Hirschfeld, C. C. L. (1788): Handbuch der Fruchtbaumzucht. Erster Theil. Braunschweig, Deutschland; Schulbuchhandlung. S. 191
Diel, A. F. A, (1799): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 1 (Apfel 1). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S. 243
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1859): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 1. Äpfel. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 261
Leroy, A. (1873): Dictionnaire de Pomologie. Tome IV - Pommes. Paris, Frankreich. S. 783
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 16, Nr. 192
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Oberlausitzstiftung

Reiserabgabe

Akzessions-Nummer Name Anschrift E-Mail-Adresse
A-5629 Hans-Joachim Bannier Dornberger Straße 197
33619 Bielefeld
Deutschland
alte-apfelsorten@web.de
A-5637 Jens Dreyßig Strichweg 51
27474 Cuxhaven
Deutschland
jens.dreyssig@gmx.de
A-9344 Peter Markgraf Ausbau 4
17309 Waldeshöhe
Deutschland
guterheinrich@aol.com
A-6118 Gunter Mattern Oberndorferstraße 4
67821 Alsenz
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gunter_mattern@yahoo.de
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26725 Emden
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59199 Bönen
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