
Gefährungsgrad
              stark gefährdet
          Synonyme
              Marechal de Cour, Conseiller de la Cour, Herzog von Orleans
          Reifezeit
              Ende September erntereif, genussfähig bis max. Mitte November
          Herkunft
              Der belgische (Birnen-) Sortenzüchter van Mons erntete 1840 die ersten Früchte und benannt die Sorte nach seinem Sohn, der Hofgerichtsrat war. Der Name wurde dann, wie viele andere auch, ins Deutsche übersetzt.
          Verbreitung
              Vereinzelt taucht die Sorte noch überall in Deutschland im extensiven Bereich auf. In Sammlungen verbreitet.
          Frucht
              Mittelgroße, birnen- bis kegelförmige Frucht, lang, verjüngt, kann klobig sein, steht, auch wenn die Hälften öfter ungleich sind und es dann einen einseitigen Rücken gibt, im Querschnitt etwas unrund. Zum Stiel ist die Frucht abgeplattet mit einseitiger seichter Grube und einem starken Wulst, der den Stiel meist zur Seite drückt. Markant ist die braune große Rostkappe, die bis in die Frucht läuft. Der Stiel ist bis 3,5 cm lang und 4 mm dick, oft etwas geschwungen, braun, etwas hell punktiert. Die Kelchgrube ist mitteltief, eher eng, nicht ganz rund und ringförmig berostet. Der Kelch ist halboffen, Blätter hornig hochstehend, verwachsen im Grund. Die Schale hellt von grün nach trüb-gelb auf, wirkt durch die fleckige dichte Berostung ,,schmutzig", Deckfarbe gibt es max. nur als Hauch. Die Lentizellen sind deutlich umhöft. Kernhausachse etwas geöffnet, Wände anliegend, meist schlecht ausgebildete Kerne enthaltend, 9 : 4 mm. Das Fruchtfleisch ist vollschmelzend, sehr saftig, für den heutigen Geschmack als Tafelbirne wohl zu säuerlich.
          Baum
              Der Baum wächst stark und bildet schlanke, hohe Kronen, verzweigt sich gut und ist damit auch für große Formspaliere geeignet. Das Laub ist insgesamt sehr gesund, auch wenn die Früchte mal etwas Schorf bekommen können. Die Blüte erscheint mittelfrüh mit 7 Einzelblüten je Knospe. Selbst bei schlechter Befruchtung oder Spätfrösten bilden sich reichlich Jungfernfrüchte.
          Verwechsler
              Durch die große Rostkappe im Stielbereich, die meist schlecht ausgebildeten Kerne, das säuerliche Fruchtfleisch und die trübe Gesamterscheinung nicht wirklich mit anderen Sorten zu verwechseln.
          Anbaueignung
              Für die Streuobstwiese und den extensiven Anbau geeignete Tafelbirne für Menschen, die weinsäuerliche vollschmelzende Früchte mögen. Hartreif, durch die Säure, auch sehr gut für Saft und andere Weiterverarbeitungen geeignete Sorte.
          Fruchtfotos
          
Triebe
              Laub
              Literatur
          Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 227
          Lauche, W. (1882): Deutsche Pomologie. Birnen, 1. Band. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr. 30
          Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung , Nr. 100
          Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 120
          Bivort, A. (1847): Album de Pomologie. Band 1 Brüssel. 1847, S. ohne Seitenzahlen
              
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Zeitlupe gGmbH
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