


Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Colomas Winterbutterbirne, Bonne de Malines, Nelis d`Hiver
Reifezeit
Pflückreife Mitte Oktober, Genussreife Mitte November bis Ende Dezember, je nach Jahr.
Herkunft
Die Sorte wurde von Jean Charles Nelis in Mecheln gezogen und von Graf Coloma verbreitet, deshalb auch das Synonym Colomas Winterbutterbirne. Sie wurde bereits bei der Versammlung deutscher Pomologen 1857 in Gotha zum Anbau empfohlen.
Verbreitung
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Standardsorte, heute nur noch in Sammlungen vorkommend, in Baumschulen noch erhältlich.
Frucht
Klein, stumpfkreiselförmig, ziemlich rund und regelmäßig, zum Stiel eingezogen, Stiel 20-30 mm lang, holzig, eingesteckt, teilweise von leichtem Fleischwulst zur Seite gedrängt. Kelchgrube flach bis mitteltief, eng bis mittelweit, die Frucht steht. Kelch klein, offen, Blätter meist abgebrochen, hornartig hochstehend oder auch aufliegend, am Grund verwachsen. Frucht fast komplett von derbem Rost überzogen, auf dem auch noch ein kräftiges Rostnetz liegen kann, keine Deckfarbe. Achse leicht offen, Kammern ohne Nase, Kelchhöhle flach, schüsselförmig. Kerne meist gut ausgebildet 11,5 : 5n mm, mit deutlicher Nase. Fleisch fast schmelzend, süß, würzig, manchmal etwas herb, eine ausgezeichnete Tafelbirne.
Baum
Schwachwüchsig mit dünnen Trieben, bildet eher breite Kronen und muss regelmäßig verjüngt werden. Blatt länglich, Basis spitz, schwach gesägt. Blüte spät, 9 Blüten pro Blütenstand. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Josephine von Mecheln hat eine typische Rostkappe.
Madame Verte mit sehr auffälligen Lentizellen.
Madame Verte mit sehr auffälligen Lentizellen.
Anbaueignung
Hervorragende Wintertafelbirnensorte, die auch in Norddeutschland ausreift. Durch den schwachen Wuchs aber eher nicht für Streuobst, sondern nur für den Liebhaber geeignet. Die Sorte muss in jedem Fall regelmäßig verjüngt werden, damit sie nicht vergreist. In den USA ist sie eine wichtige Winterstandardsorte im Erwerbsanbau, sie ist ausgesprochen feuerbrandfest und wenig anfällig für Schorf.
Fruchtfotos




Triebe

Laub

Literatur
Beilage der Zeitschrift "Nach der Arbeit" Wien 1935 - 1956 Tafel Nr.: 248
Deutschlands Obstsorten 4te Lieferung
Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Hrsg E. Lucas, J. G. C. Oberdieck, F. Jahn Bd 2 Birnen Stuttgart 1860 Nr. 252
Kessler, H. Birnensorten der Schweiz Bern 1948
Koloc, R.: Wir zeigen Birnensorten Radebeul 1964
Petzold, H. Birnensorten Melsungen 1989 Farbabbildung