


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Wilder Early
Reifezeit
Ende Juli bis Anfang August.
Herkunft
1884 fand Charles A. Green in Chautauqua County (New York) den Sämling dieser Sorte. Die Birne wurde dann nach Marshall P. Wilder, dem Präsidenten der Massachusetts Horticultural Society, benannt. 1899 tauchte die Sorte dann erstmals in Empfehlungslisten auf.
Verbreitung
In Deutschland wird die Sorte bereits 1899 von Carl Mathieu kurz im ,,Praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau" als Neuheit erwähnt. Bis in die 1930er Jahre tauchte sie regelmäßig in Fachzeitschriften auf. Sie wurde unter anderem durch die Baumschule Späth in Berlin verbreitet. Anscheinend hat sich die Sorte aber nicht weiter durchgesetzt. Heute ist sie eigentlich nur noch aus wenigen Sammlungen bekannt. Beim Leader-Projekt „Südwestfalens blühende Vielfalt erhalten“ wurde ein Altbaum gefunden.
Frucht
Klein, birnenförmig, stielseits abgeplattet, meist mit deutlicher Stielgrube, Stiel von Wulst oft seitlich gedrückt. Stielbereich mit typisch dünner Rostkappe. Stiel kurz, 15 mm lang, knospig, braun. Kelch geschlossen oder halboffen, aufsitzend oder schwach eingesenkt. Die Hälfte der Früchte steht, die andere Hälfte nicht. Kelchblätter wie bei Trevoux teilweise gerötet. Grundfarbe gelblich, Deckfarbe bis 1/2, ziegelrot, an den Rändern schwache Forellenpunkte. Kammern mit Nase, Kerne schlecht ausgebildet. 8 : 5 mm. Fleisch halbschmelzend, säuerlich, wohlschmeckend. Nur kurz haltbar.
Baum
Laut Petzold mittelstark wachsend mit hochkugeliger Krone, Ertrag früh, widerstandsfähig gegen Krankheiten. Blatt mit keilförmiger Basis und typisch kurz ausgezogener Spitze.
Verwechsler
Wilders Frühe wirkt wie eine kleine Trevoux, diese reift aber 2-3 Wochen später und hat nicht die feine Rostkappe der Wilders. Das Trevoux-Blatt ist länger und hat nicht die kurz ausgezogene Spitze.
Anbaueignung
Als sehr frühe Frühbirne nur für Liebhaber geeignet, eventuell auch als Veredelung in einem Mehrsortenbaum.
Fruchtfotos


Baum im Laub

Triebe

Laub

Literatur
Mathieu, C. (1899): Die Birnen Idaho und Wilder. In Der Praktischer Ratgeber im Obst und Gartenbau. Frankfurt a. d. Oder, Deutschland; Trowitsch & Sohn 14 ( 1899) S. 260.
Hedrick, U. P. (1921): The Pears of New York. Albany, USA; J. B. Lyon Company. S. 230
Morettini, A.; Baldini, E.; Scaramuzzi, F.; Mittemperghjer, L. (1967): Monografia delle Principali Cultivar di Pero. Florenz.Italien. S.347
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 207
Aigner, K.: Äpfel und Birnen (2013): Das Gesamtwerk. Berlin, Deutschland; Naturkunden. S. 360