


Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
Professeur Grosdemange, Grosdemange
Reifezeit
Pflückreife Mitte Oktober, Genussreife Ende Dezember bis Anfang Februar je nach Jahr.
Herkunft
Stammt aus Frankreich, wahrscheinlich von Ernest Baltet vor 1905 gezogen und dann in den Handel gebracht.
Verbreitung
Diese Sorte hat sich anscheinend nur in Tschechien stärker verbreitet, sie wird dort in zwei Pomologien aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts beschrieben und als eine Winterhauptsorte angegeben. Weder in französischen noch in deutschen Pomologien wird sie erwähnt. Lediglich im Baumschulbuch von Späth 1930 wird sie kurz erwähnt. Sie kommt in Deutschland wohl nur noch in wenigen Sammlungen vor, in Frankreich ist sie noch in Baumschulen erhältlich. Ein Obstbauer aus der Nordschweiz berichtet, dass es seine Winterhauptsorte ist.
Frucht
Groß, birnen- bis kreiselförmig, dickbauchig, zum Stiel etwas zugespitzt. Stielseits kaum abgeplattet. Der 20-30 mm lange Stiel sitzt in einer flachen bis kaum vorhandenen Grube, die oft etwas schief angesetzt ist. Kelchseits abgerundet und kaum abgeplattet, die Frucht steht nicht. Der kleine, geschlossene Kelch sitzt in einer flachen bis mitteltiefen Kelchgrube. Äußerlich ist die Frucht wenig attraktiv. Die Grundfarbe ist grünlich, sie hellt im Lager später zu leicht gelblich auf. Es kann sich eine schmutzig-rotbraune Deckfarbe ausbilden, die aber oft auch fehlt. Netzartiger, teils auch flächiger Rost ist reichlich vorhanden. Achse meist geschlossen, Kerne gut ausgebildet, groß 10,5 : 5 mm, meist mit Nase. Das Fleisch wird im Lager maximal halbschmelzend, häufig bleibt es knackig, süß und saftig, jedoch ohne besonderes Aroma.
Baum
Anfangs mittelstark wachsend, später schwachwüchsig, trägt regelmäßig und reichlich. Insgesamt sehr robust, kaum schorfanfällig, wenig empfindlich für Birnengitterrost. Blatt lang elliptisch, Basis spitz, Blattrand leicht gesägt. Empfindlich für Sonnenbrand und Blattverbräunung. Blüht mittelfrüh, 8 Blüten pro Blütenstand. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Herrenhäuser Christbirne hält ähnlich lange und kann ähnlich sein, steht aber und hat sternförmig aufliegende Kelchblätter.
Regentin steht ebenfalls, der Stiel ist im Ansatz fleischig und die Kelchgrube tief.
Regentin steht ebenfalls, der Stiel ist im Ansatz fleischig und die Kelchgrube tief.
Anbaueignung
Eine interessante Winterbirnensorte für den Hausgarten, wegen des schwachen Wuchses nicht für Streuobstwiesen geeignet. Da knackige Tafelbirnen ja im Trend liegen, ist die Sorte möglicherweise auch für den Erwerbsobstbau interessant. Die Sorte ist breit anbaufähig, muss aber regelmäßig verjüngt werden, damit sie nicht vergreist.
Fruchtfotos



Triebe

Laub

Literatur
Koch, V. Hrusky Prag 1967
Cernik, Bocek, Vecera Mala Pomologia Bd. 2 Hrusky
Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau 1915 S. 168
Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau 1917 S. 228
Späth, L. (1930): Späthbuch 1720-1930. Berlin, Dedutschland. S 79
Höhne, F. (2023): Erfahrungen aus Mecklenburg-Vorpommern mit der Birnensorte 'Grosdemange'. Infoblatt für den Gartenbau (32) 2/2023 Schwerin.S.90