


Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Sommer Prinzessin, Prinzessin aus Lübeck, Rising Summer, Rode Wangetjes, Schoone Vrouenpeer?
Reifezeit
Ende Juli bis Anfang August mit dem Klarapfel
Herkunft
Es handelt sich um eine sehr alte Sorte, sie wurde als Rode Wangetjes von Knoop 1760 erstmalig beschrieben und abgebildet. 1866 gab Oberdieck der Sorte diesen Namen, weil sie um Lübeck viel angebaut wurde.
Verbreitung
Um Lübeck noch in Altbäumen zu finden.
Frucht
Eine der ersten Frühbirnen im Jahr mit sehr freundlichem Aussehen. Der lange, dünne Stiel geht in die flaschenförmige Frucht über, der offene Kelch ist von sternförmig aufliegenden Kelchblättern umgeben, meist ist ein Rostklecks am Kelch vorhanden. Wenn die Früchte Sonne bekommen, entwickelt sich eine kräftige leuchtende Deckfarbe. Das Fleisch ist fest, trocken und ohne besonderen Geschmack. Kerne klein, ohne Nase, rehbraun.
Baum
In der Jugend kräftig, später nachlassend, bildet nur kleine Bäume, früh und reichlich tragend.
Anbaueignung
Wohl gerade noch streuobsttauglich, muss aber nach der Jugendphase regelmäßig verjüngt werden. E. Fritz, Tübingen, bezeichnet sie als Tafelbirne, das mag für Süddeutschland zutreffen. 20 km von Lübeck entfernt war sie allerdings in fünf Jahren noch nie schmackhaft. Es handelt sich zumindest in Norddeutschland um eine Kochbirne ohne besonderen Geschmack. Nachtrag: Aus der Schweiz wird meine Einschätzung des Geschmackes und Wertes bestätigt. Hier noch ein Zitat aus dem Erfurter Führer für Obst und Gartenbau 1915/16: "Eine sehr reichtragende, schöngefärbte Sommerbirne für den Markt. Wer sie pflanzt um die Birnen selbst zu essen wird durch den Geschmack enttäuscht."
Fruchtfotos





Triebe
Laub

Literatur
Aigner, K. Äpfel und Birnen… Berlin 2013 Nr. 3 Farbabbildung
Illustriertes Handbuch der Obstkunde Hrsg E. Lucas, J. G. C. Oberdieck, F.Jahn Bd 5 Birnen Ravensburg 1866 Nr. 444
van Noort, M.: Pomologia Batava 1830 Schoone Vrouenpeer
Knoop, J. H. Pomologia Nürnberg 1760 Nachdruck Köln 2009
Fritz, E. Lübecker Prinzessbirne in Jahresheft des Pomologenvereins 2006
Hartmann, W. und Fritz, E. Farbatlas Alte Obstsorten 3. Auflage 2008
Erfurter Führer im Obst und Gartenbau 1915/16 S. 26