


Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Doyenne de Juillet, Poire de Juillet, Sommerdechantsbirne
Reifezeit
Mitte bis Ende Juli, direkt vom Baum zu essen, die Reife muss täglich kontrolliert werden.
Herkunft
Unklar ist, ob die Sorte von van Mons in Belgien gezogen wurde oder ob es sich eventuell auch um eine französische Sorte handelt. In jedem Fall ist sie vor 1820 entstanden und hat sich dann recht schnell verbreitet. 1845 wird die Sorte bereits in Amerika erwähnt, die erste sichere Beschreibung in Deutschland gab Oberdieck 1860.
Verbreitung
Früher überall häufig, da unverzichtbar zur Versorgung mit Frühbirnen, heute selten, wohl hauptsächlich in Sammlungen und bei Liebhabern.
Frucht
Klein, kreiselförmig, rundlich und schwach kantig, zum Stiel nicht oder nur minimal eingezogen. Der kräftige Stiel sitzt in einer kleinen deutlichen Stielgrube. Kelchgrube mitelweit bis weit, abgeplattet die Frucht steht. Kelch klein, halboffen und schwach faltig. Grundfarbe reif hellgelb, Deckfarbe bis zu 2/3 kräftig rot, Schale glänzend. Kammern ohne Nase, Kerne meist noch weiß 7 : 3,5-4 mm, ohne Nase. Fleisch saftig, halbschmelzend, süß mit etwas Säure. Typisch sind die schmalen lanzettlichen Blätter.
Baum
Das anfangs kräftiges Wachstum beruhigt sich schnell, da der Baum früh anfängt zu tragen. Die Bäume werden nur mittelgroß. Blüte mittelfrüh, 6 Blüten pro Blütenstand. Blatt schmal lanzettlich, Basis spitz, Blattrand schwach gesägt. Wenig schorfempfindlich, etwas anfällig für Birnengitterrost. Die Sorte ist diploid.
Verwechsler
Die Bunte Julibirne reift zur selben Zeit, ist meist etwas höher gebaut und größer, Kerne mit Nase.
Anbaueignung
Für Selbstversorger im Garten, eventuell auch streuobsttauglich, dann muss aber sicher regelmäßig verjüngt werden. Nur für den Frischverzehr, die Früchte halten sich höchstens 2-3 Tage.
Fruchtfotos




Triebe

Laub

Literatur
Berghuis, S. Niederländischer Obstgarten Groningen 1868 Farbabbildung
Dahl, C.G.: Pomologi… 2.Band Stockholm 1943 S. 8 mit Farbabbildung
Decaisne, J.: Le jardin fruitier du Museum Bd. 2 Paris 1857 Farbabbildung
Illustrirtes Handbuch der Obstkunde Hrsg E. Lucas, J. G. C. Oberdieck, F. Jahn Bd 2 Birnen Ravensburg 1860 Nr. 176
Kessler, H. Birnensorten der Schweiz Bern 1948
Koloc, R.: Wir zeigen Birnensorten Radebeul 1964 Farbabbildung
Seitzer, J. Farbtafeln der Birnensorten Stuttgart 1957 Farbabbildung