


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Arenbergs Butterbirne, Orpheline de Enghien, Aremberg, Colmar Deschamps
Reifezeit
Ende November bis Anfang Januar.
Herkunft
Die Sorte wurde vom Abt Deschamps in einem Waisenhausgarten in Enghien (Belgien) gefunden und unter dem Namen Beurre d`Arenberg in Umlauf gebracht. Leider gibt es mit diesem Namen in den historischen Werken eine große Verwirrung, da der Name Beurre d`Arenberg auch Hardenponts Winterbutterbirne bezeichnen kann. In Frankreich war dies durchweg so üblich. Um die Namensverwirrung beizulegen, wurde bei einem Kongress in Namur beschlossen, die Sorte nach ihrer Herkunft ,,Orpheline de Enghien" zu benennen.
In Deutschland heißt die Sorte meist kurz Arenberg.
In Deutschland heißt die Sorte meist kurz Arenberg.
Verbreitung
Aus Belgien kam sie in Deutschland zuerst zu Diel, der sie dann weiter unter den Pomologen verbreitete. Eine große Verbreitung scheint die Sorte aber in Deutschland nicht gefunden zu haben. Nach 1880 taucht sie in keiner deutschsprachigen Pomologie mehr auf und wird auch sicherlich kaum auf Altbäumen zu finden sein. Die Sorte hat durch Sammlungen überlebt. Die im Erhalter-Netzwerk angebotenen Akzessionen stammen aus Wisley in England. In Baumschulen ist die Sorte nicht mehr erhältlich.
Frucht
Klein bis mittelgroß, Frucht birnen- bis kegelförmig. Stiel sehr dick und fleischig, oft von einem Wulst zur Seite gedrängt. Kelchgrube tief, eng bis mittelweit, in der Grube berostet. Schale fest, gelblich-grün, meist mit Rostfiguren oder Rostnetzen, kann auch stärker berostet sein. Achse hohl, Kerne groß, breit gut ausgebildet mit Nase 9:5,5 mm. Fleisch betont, säuerlich, mit etwas Süße, sehr würzig! Bringt für eine Tafelbirne erstaunlich viel Säure mit.
Oberdieck hätte wahrscheinlich gesagt: Wird durch eine feine Fruchtsäure im Geschmack gehoben. Meist klein, aber sehr intensiv im Geschmack!
Oberdieck hätte wahrscheinlich gesagt: Wird durch eine feine Fruchtsäure im Geschmack gehoben. Meist klein, aber sehr intensiv im Geschmack!
Baum
Wächst in der Jugend mittelstark, kommt früh in Ertrag und sollte regelmäßig geschnitten werden, damit sie sich nicht zu schnell erschöpft. Die Bäume werden nicht besonders groß.
Verwechsler
Wegen des dicken Stiels und der tiefen Kelchgrube kaum zu verwechseln.
Anbaueignung
Es ist fraglich, ob die Sorte für Streuobstwiesen nicht zu schwach wächst. Besser im Hausgarten bei guter Bodenpflege und regelmäßigem Schnitt, auch als Spindel auf Quittenunterlage (mit Zwischenveredelung, keine Graskonkurrenz!)
Fruchtfotos

Triebe

Laub

Literatur
Diel, A. F. A. (1828): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 26 (5. Bändchen Äpfel-Birnen). Stuttgart, Deutschland; F. G. Cotta. S.
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr.167
Berghuis, S. (1868): Niederländischer Obstgarten. Vol. 2. Birnen und Steinobst. . Groningen, Niederlande; J. B. Wolters. S. 47
Leroy, A. (1869): Dictionnaire de Pomologie. Tome II - Poires. Paris, Frankreich.S. 490
Oberdieck, J. G. C. (1881): Deutschlands beste Obstsorten.Leipzig, Deutschland; Hugo Voigt. S. 269
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Alancri Stiftung
Alancri Stiftung