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Grünapfel

Verfasst von Hans-Joachim Bannier am 30. März 2015. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Grünapfel
Gefährungsgrad
gefährdet
Regionalsorte
ja
Synonyme
Westerwälder Grünapfel
Reifezeit
Die Pflückreife liegt etwa bei Mitte bis Ende Oktober. Auch sein nach dem ersten Frost noch liegendes Fallobst ist verwertbar. Genussreif bleiben die Früchte bis weit in das Frühjahr hinein (April / Mai), wobei sie ab Januar etwas mürbe werden.
Herkunft
Der Grünapfel – oder auch Westerwälder Grünapfel – wurde 1884 im Vereinsblatt des Deutschen Pomologen-Vereins erstmals beschrieben. Auch im Obstsorten-Verzeichnis von 1949 der Landwirtschaftskammer Rheinland – Hessen – Nassau in Koblenz ist die Sorte unter den lokalen „Zusatzsorten zum Hochstamm-Grundsorten-Verzeichnis“ noch als Westerwälder Grünapfel für den Kreis Altenkirchen (Westerwald) aufgeführt.
Verbreitung
Der Grünapfel ist bereits im 19. Jahrhundert im rechtsrheinischen Bereich zwischen Koblenz und Bonn recht verbreitet gewesen. Spätestens seit den 1950er Jahren ist der Grünapfel allmählich aus den Angebotslisten der Baumschulen verschwunden. In den Streuobstbeständen findet er sich jedoch noch relativ häufig, vor allem im Westerwald sowie im rechtsrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises. Im Bereich des Siebengebirges und des östlich angrenzenden Pleiser Hügellandes ist der Grünapfel eine der häufigsten Apfelsorten und der älteren Bevölkerung noch geläufig. Außerhalb dieser Regionen ist der Grünapfel dagegen eher selten anzutreffen. In den Baumschulen wird der Grünapfel heute nur noch selten angeboten (z. B. in der Baumschule Ley, Meckenheim). Reiser sind noch im Reisermuttergarten Bonn der ORG GmbH (Wachtberg) erhältlich.
Frucht
Frucht mittelgroß bis groß, abgerundet kegelförmig bis hochrundlich, relativ ebenmäßig, im Querschnitt ziemlich rund. Färbung: Grundfarbe bei Pflückreife trüb flaschengrün, olivgrün, auf dem Lager erst sehr spät aufhellend, dann trüb olivgrünlich-gelb bis freundlich gelb. Deckfarbe kurz-streifig, marmoriert, baumfrisch trüb bräunlichrot, nach dem (späten) Aufhellen auf dem Lager orangerot, rot, auf etwa einem Fünftel bis zwei Dritteln der Frucht. Kelchgrube flach bis mitteltief, mittelweit, mit zum Teil relativ auffallender (kreisförmiger) Roststrichelung. Kelchhöhle dreieckig, variabel schmaler oder breiter. Kernhaus klein, Kernhauswände ohrenförmig, nicht oder nur vereinzelt gerissen; Achsenhöhle schwach bis mittelstark geöffnet. Kerne klein bis mittelgroß, unregelmäßig, 7 (-8) : 4 (-4,5) mm, tropfenförmig, mittelbraun. Fruchtfleisch grünlich-weiß, fest, mittelfein bis grobzellig, nicht duftend, mittlerer Saftgehalt, mittelstark verbräunend, vorwiegend säuerlich, ohne besonderes Aroma. Der Grünapfel wird in erster Linie als Wirtschaftsapfel für den Winter oder als Mostapfel genutzt. Auch ist er (lt. Angaben der Obstbrennerei Brauweiler in Meckenheim-Altendorf) sehr gut zum Brennen geeignet bzw. seine Früchte ergeben einen qualitativ hochwertigen Apfelbrand.
Baum
Der Baum des Grünapfels ist starkwüchsig und bildet große, im Alter meist hochkugelige, manchmal auch breitkugelige Kronen. Auffallend sind die stark wachsenden, zunächst steil und peitschenförmig stehenden Leitäste, die bei Fruchtbehang allmählich abkippen. Die Sorte besitzt eine außerordentliche Vitalität und Regenerationsfähigkeit. Leitäste (im Extremfall ganze Kronen) können (z. B. nach Astbruch oder Rückschnitt) komplett neu aufgebaut werden. Die Blüte des Grünapfels im Frühjahr zeitigt spät, etwa zeitgleich mit der des Rheinischen Winterramburs. Die Sorte trägt relativ reich und regelmäßig, bei nur geringer Alternanz zwischen höheren und niedrigeren Erträgen.
Verwechsler
Gehrers Rambur, Hildesheimer Goldrenette, Undine, Lanes Prinz Albert, Orangenburg
Anbaueignung
Der Grünapfel gedeiht sehr robust und ist breit anbaufähig bezüglich der Standortbedingungen und Bodenverhältnisse. Er kommt sowohl in Weinbergslagen als auch auf lehmig-tonigen, teils staunassen Böden in feucht-schattigen Bachtälern noch zurecht. An keinem Standort konnten Krankheiten wie Krebs oder Mehltau beobachtet werden. Allerdings ist die Sorte etwas anfällig für Schorf, weshalb auf eine gute Durchlüftung des Standortes geachtet werden sollte. Alles in allem kann der Grünapfel als robuste und lohnende Streuobstsorte gerade für schwierige Standorte angesehen werden, an denen andere Obstsorten versagen.
Fruchtfotos
Grünapfel
Baum in Blüte/Winter
Bildautor: Barbara Boullion
Mit freundlicher Genehmigung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entnommen aus der Veröffentlichung:
„Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!“
Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen
Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010
Download oder Bestellung unter: lvr.de

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gefährdet

stark gefährdet

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