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Flandrischer Rambur

Verfasst von Hans-Joachim Bannier am 16. April 2014. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Flandrischer Rambur
Gefährungsgrad
stark gefährdet
Regionalsorte
ja
Synonyme
Großer flandrischer Rambour, Koolappel, Pomme de Dix-Huit Onces, Pomme de dix huit pouces (Belgien), Zwanzig-Unzen-Apfel, Apfel von 18 Zoll, Pfundsapfel
Reifezeit
Die Pflückreife liegt etwa Ende September bis Anfang Oktober. Bis Ende Dezember sollten die Früchte verarbeitet sein.
Herkunft
Die genaue Herkunft dieser in Belgien und in Teilen des Rheinlandes vorkommenden Sorte ist unbekannt. Vermutlich ist sie in Belgien entstanden. In jedem Fall handelt es sich um eine sehr alte Sorte, die schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts bekannt und verbreitet war. Erstmals beschrieben wurde sie von dem deutschen Pomologen Diel (1833) in seinem „Systematischen Verzeichnis der Obstsorten“ (Nr. 539, S. 27) unter dem Namen Großer flandrischer Rambour. Royer (1854) schreibt in den „Annales de pomologie belge et étrangére“, dass die Sorte in der Provinz d’Anvers unter dem Namen Koolappel kultiviert werde. Die außergewöhnlich großen Früchte des Flandrischen Ramburs haben sich seinerzeit auch in den Namensbezeichnungen Pomme de Dix-Huit Onces, Pomme de dix huit pouces (Belgien) bzw. Zwanzig-Unzen-Apfel, Apfel von 18 Zoll oder Pfundsapfel niedergeschlagen.
Verbreitung
Nach Deutschland ist die Sorte vereinzelt durch deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg gelangt, die sich Reiser mitgenommen haben, später über den Baumschulhandel mit belgischen Baumschulen. Gelegentlich waren auch Pomologen oder Sortensammler von der Größe der Sorte beeindruckt – auf diese Weise gelangte die Sorte sogar in das österreichische Sortenwerk „Nach der Arbeit“. In Deutschland ist der Flandrische Rambur heute kaum noch bekannt und nur im deutsch-belgischen Grenzgebiet noch vorkommend, hier in der Städteregion Aachen und im Kreis Düren. Bäume oder Reiser dieser Sorte sind heute in Deutschland weder in Baumschulen noch in Reisermuttergärten erhältlich. In Belgien ist der Flandrische Rambur noch vereinzelt im Angebot von Baumschulen zu finden. Kelchblätter kurz, dreieckig, im Ansatz typisch grün, filzig-wollig behaart.
Frucht
Gesamteindruck: Frucht sehr groß (bis über 10 cm breit), typisch breitgebaut, unregelmäßig kantig. Färbung: Grundfarbe bei Pflückreife trüb gelblich-grün, grünlich-gelb, bei Genussreife trüb oliv-gelblich. Deckfarbe dunkelrot, blutrot, flächig verwaschen bis verwaschen streifig (bei Schattenfrüchten auch deutlicher streifig) auf drei Vierteln bis fast der ganzen Frucht, ähnlich Kaiser Wilhelm. Stielgrube weit, mitteltief, Seiten von außen her flach, direkt am Stiel dann steil abfallend, mit auffallender, z. T. schuppiger, oft grünlich (auf Deckfarbe rötlich) schimmernder klecksartiger Berostung. Stiel kurz, mitteldick, z.T. auch knopfartig dick, selten aus der Stielgrube herausragend. Fruchtfleisch grünlich-weiß, mäßig verbräunend, mittelfest, grobzellig, mittlerer Saftgehalt, nach Lagerung bald mürbe werdend. Süßsäuerlich, ohne ausgeprägtes Aroma.
Baum
Der Baum des Flandrischen Rambur wächst sehr stark und bildet mächtige Kronen, die sehr alt werden können. Seine Kronenform ist eher breitkugelig, mit breit ausladenden Leitästen. Wenn der Platz gegeben ist, können die Kronen einen Durchmesser von 10 - 12 Metern erreichen. In der Jugend kommt der Baum spät in den Ertrag. Später alterniert die Sorte zwischen guten Ertrags- und Ausfallsjahren. Das Laub ist relativ groß und dunkelgrün, die große Blüte zeitigt im Frühjahr mittelfrüh.
Verwechsler
Rheinischer Winterrambur (Fruchtform, -größe); Peter Broich = Kaiser Wilhelm (Färbung)
Anbaueignung
Der Flandrische Rambur ist eine robuste Streuobstsorte, breit anbaubar bezüglich der Boden- und Standortverhältnisse und wenig anfällig für Schorf, Obstbaumkrebs und Mehltau. Allerdings sollte er nicht an zu trockenen Standorten gepflanzt werden. Auch sollten wegen einer gewissen Windanfälligkeit der Früchte windausgesetzte Lagen vermieden werden.
Fruchtfotos
Flandrischer Rambur
Baum im Laub
Bildautor: Annemarie Ricken
Baum in Blüte/Winter
Bildautor: Astrid Uhlisch
Mit freundlicher Genehmigung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entnommen aus der Veröffentlichung:
„Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!“
Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen
Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010
Download oder Bestellung unter: lvr.de

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A-1935 Dr. Norbert Clement Alte Kirchhofsgasse 10
35037 Marburg
Deutschland
norbert.clement@posteo.de
A-1936 Jens Dreyßig Strichweg 51
27474 Cuxhaven
Deutschland
jens.dreyssig@gmx.de
A-14990 Katharina Tumbrinck Auf der Hees 1
41849 Wassenberg
Deutschland
k.tumbrinck@t-online.de
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gefährdet

stark gefährdet

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