Herzogin von Angouleme

Verfasst von Jan Bade im November 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
stark gefährdet
Duchesse d`Angouleme, Poire de Esparonnaise, Duchesse Bererd,
Erntereif ende September, genussfähig Mitte Oktober bis Mitte Dezember
Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich von Baumschüler Anne-Pierre Audusson bei Anjou aufgefunden und nach der Tochter von Louis dem XIV benannt.
Kommt in Deutschland noch gelegentlich in Streuobstbeständen und Hausgärten vor und wird in Sammlungen erhalten. Kommt auch in Sammlungen als Duchesse Bererd vor, welches die berostete Mutation von Angouleme ist und kein Sämling von ihr, wie verschiedentlich in der Literatur angegeben wurde.
mittelgroße stumpf kegelförmige Frucht, kelchbauchig und deutlich zu beiden Seiten abgeplattet, sodass die Frucht steht. Einheitlich verjüngt mit kantigem Querschnitt. Der Stielbereich ist sehr charakteristisch abgeplattet mit einer schwachen und weiten, leicht wulstigen Grube. Der Stiel ist bis zu 2,5 cm lang, bis 5 mm dick, stark fleischig uneben und am Ende keulig verdickt, braun. Die Kelchgrube ist mitteltief, weit, nicht ganz eben und schuppig bis ringförmig, braun berostet. Der Kelch ist für die Frucht eher klein, halboffen, hochstehend, nicht verwachsen. Die Schale ist feinnarbig, graugrün und hellt nach weißlich grün auf. Deckfarbe kommt kaum vor. Die Lentizellen sitzen fühlbar auf der Schale auf, sind mittelgroß und deutlich. Die Kernhausachse ist geschlossen und hat anliegende Kammern mit meist gut entwickelten Samen. 9 x 4,5 mm, dunkelbraun. Das Fruchtfleisch ist weißlich, saftig, kann schmelzend werden, sonst aber auch grobzellig, süß säuerlich, schwach aromatisch.
Der Baum wächst mittelstark bis stark und bildet viel kurzes Fruchtholz und ist daher auch für strenge Spalierformen geeignet. Das Laub ist relativ gesund, die Frucht kann dagegen stärker mit Schorf befallen werden. Die Blüte erscheint mittelfrüh mit sieben Einzelblütenständen.
Diels Butterbirne, hat aber nicht so eine fleischigen Stiel und ist triploide; Vereinsdechantsbirne ist ähnlich durch die tiefe und ringförmig berostete Kelchgrube und die Form; beide Sorten haben aber nicht die abgeplattet Stielpartie.
Für etwas wärmere Lagen eine dann vollschmelzende Tafelbirne für den Spätherbst. Ist auch noch für Streuobstwiesen geeignet, wenn auch nicht für geschlossenen Lagen aufgrund der hohen Schorfempfindlichkeit.

Herzogin von Angouleme

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