Clara Frijs

Verfasst von Jan Bade im November 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
stark gefährdet
Skensvedpaere, Comtesse Clara Frijs
Von Mitte bis Ende September erntereif, bis max. Mitte Oktober genussfähig
Die Genaue Herkunft der Sorte ist ungeklärt. Der Hofjägermeister Carlsen fand Mitte des 19 Jahrhunderts mehrere Bäume der Sorte südlich von Kopenhagen in Dänemark. Bentzien war 1858 der erste der die Sorte beschrieb, damals noch unter dem Namen Skensvedpaere, nach dem Ort benannt wo die Bäume sich fanden. Auf Wunsch von dem Finder Carlsen wurde die Sorte nach seine gestorbenen Frau Clara Frijs umbenannt. Offen bleibt ob die Sorte nicht doch einen älteren Namen hat. Die Verwechslung mit Madame Treyve in Deutschland ist ungeklärt, sowie auch die genetischen Treffer mit einem Altbaum in der Hohen Tatra in der Slowakei.
In Sammlungen wird die Sorte in Deutschland erhalten, in der freien Landschaft ist sie eher selten. Etwas Verbreitung ist dadurch entstanden, das Clara Frijs in Skandinavien z.T. als Stammbildner für Birnen auf Quittenunterlage genutzt wird. Zudem ist die Sorte fälschlicher Weise auch unter den Namen Erzbischof Hons und Madame Trevye verbreitet worden. In Skandinavien und speziell Dänemark eine der Hauptsorten im Erwerbsanbau.
Mittelgroße hochkugelige bis kegelförmige Frucht die sehr regelmäßig wirkt, wenn dann nur leicht eingeschnürt, kelchbauchig, steht, fast rund im Querschnitt. Die Stielgrube ist ganz leicht eingesenkt und kann etwas Berostung in der Grube haben, durch eine Fleischwulst werden mache Stiel zur Seite gedrückt. Der Stiel ist etwas variable, bis 2,5 cm lang aber auch nur 1 cm, 3 mm dick, am Ansatz meist grün, dann braun werdend. Die Kelchgrube ist mitteltief, eher eng, fast eben und kann Rostsprenkel enthalten. Der Kelch ist offen, hochstehend, am Grund verwachsen. Die Schale ist grün und hellt nach gelbgrün auf, Deckfarbe zeigt sich höchstens als rote Umhöfung von Schalenpunkten. Die Kernhausachse ist leicht geöffnet, Kammern anliegend mit gut erhaltenen Samen 8,5 x 5 mm. Das Fruchtfleisch ist weißlich, sehr saftig, wird schmelzend, Süß ohne deutliches Aroma.
Der Baum wächst mittelstark auf guten Böden auch stark, in den ersten Jahren eher steilwüchsig und geht dann durch den frühen und hohen Fruchtertrag in die Breite, verzweigt sich willig. Das Laub ist etwas schorfempfindlich, Die Blüte erscheint mittelspät und hat 7 einzelne Blütenstände je Knospe.
Esperens Herrenbirne, hat aber einen deutlich anderen Stiel und ist wesentlich aromatischer; der Form und des betont süßlichen Geschmackes nach Liegels Winterbutterbirne, die aber deutlich später reif wird;
Für die Streuobstwiese wie auch den Hausgarten dominant süße Tafelbirne. Leider ist die Frucht, wie auch das Blatt, schorfempfindlich, daher nur für windoffene lagen geeignet

Clara Frijs

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