Kleine Margarethenbirne
Verfasst von Jan Bade im November 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
vom Aussterben bedroht
Petite Marguerite, Kleine Margarethe
Ende August, nach zwei, drei Tagen Nachlagerung die ersten Früchte sofort genussfähig, im kühlen Lager bis Ende September nutzbar.
Andre Leroy erzogt die Sorte 1862 in Frankreich und benannte die Birne nach seiner Nichte Marguerite Appert. Schon 10 Jahre später kam die Sorte nach Deutschland zu Oberdieck. Für etwas Verwirrung um die Sorte sorgte Rudolf Koloc, in dem er in seinem Buch "wir zeigen Birnensorten" Auflage 2 von 1964, die Sächsische Sorte Maklone mit der Kleinen Margaretenbirne gleichsetzte. Das passt nach heutigen Erkenntnissen aber nicht.
Bisher in Deutschland sehr selten und dann z.T. unter dem falschen Namen Bergamotte Reinet verbreitet worden.
Klein bis max. mittelgroß, kreisel bis bergamotteförmig, zum Stiel ganz leicht eingezogen, steht und ist fast mittelbauchig. Der dunkelbraune 10-20 mm lange Stiel sitzt in einer tiefen mit leichten Falten versehenen Grube. Kelchseits abgerundet mit kleiner abgeplatteter Fläche, Kelchgrube flach, eng bis mittelweit, Kelch halboffen, Blätter kurz, hochstehend. Grundfarbe grünlich, glänzend, keine Deckfarbe, minimale dünne Rostspuren, hellt nicht auf und ist ganz grün schon schmelzend. Kelchhöhle auffällig groß, trichterförmig. Die Kernhausachse ist geschlossen, Kammern klein, viele kleine Kerne enthaltend, 8 x 5 mm mit Nase. Fleisch vollschmelzend, süßlich aromatisch, wenig Säure, leicht würzig.
In der Jugend wächst die Sorte stark, verzweigt sich willig und ist insgesamt Gesund. Etwas Anfälligkeit für Sonnenbrand ist in den letzten Jahre aufgetaucht. Die Blüte erscheint mittelfrüh mit 8 einzelnen Blüten pro Knospe.
In dieser frühen Reifezeit bislang mit keine anderen bekannten Sorte zu verwechseln aufgrund der grün glänzend bleiben Schale und der Form. Maklone wird bei Koloc sehr viel Ähnlichkeit zugesprochen, aber außer der Form passt wenig.
Eine sehr leckere, vollschmelzende Tafelbirne, die nur leider etwas klein bleibt und nicht lange lagerfähig ist. Für den Hausgarten in jedem Fall zu empfehlen, ob sie auch stark genug für die Streuobstwiese ist bleibt abzuwarten.
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