Schöne aus Abres

Verfasst von Jan Bade im Januar 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
vom Aussterben bedroht
Der Originalname ist Belle des Abrés
Die Reifezeit wird historisch von März bis Juni angegeben. Aus heutiger Sicht trifft Januar bis Anfang April zu. Die Ernte erfolgt mitte Oktober.
1880 von M. Houdin aus Chateandun in Frankreich verbreitet, nähere Angaben zur Entstehung der Sorte gibt es nicht.
Kommt bisher nur in Sammlungen vor, wahrscheinlich auch, weil sie nur sehr selten beschrieben wurde. Aufgrund der Lagerfähigkeit in Kombination mit den Fruchteigenschaften lohnt die weitere Verbreitung der Sorte, an geeigneten Standorten.
Die Frucht ist groß und birnenförmig. Markant ist, das der Bauch fruchtmittig sitzt was selten ist. Zum Kelch verjüngt sich die Frucht etwas weniger, aber regelmäßig. Zum Stiel findet sich eine leichte Einschnürung, daher die Birnenform. Die Frucht ist meist ungleichhälftig, was sich aber mehr im Klechbereich zeigt als beim Stiel, daher steht die Frucht auch nicht. Der Querschnitt ist deutlich kantig. Am Steil abgeplattet, meist mit kleiner Grube, ohne Berostung, dafür gerne mit ein bis zwei Wülsten die dann auch den Stiel schräg stellen. Der Stiel geht aus einem Fleischringel hervor der grüngelb bleibt und von da ins Braune übergeht, ist dann 2-3mm breit und bis 3 cm lang. Der Kelchbereich hat, ähnlich der neuen Poiteau, ein bis zwei starke Wülste. Die Kelchgrube ist flach bis mitteltief, mit Rostsprenkeln versehen. Der Kelch mittelgroß, offen, hornig hochstehend, nicht verwachsen, z.T. mit Fleischperlen. Die Schale ist dick, daher auch vor dem Verzehrt zu schälen, feinnarbige mit unscheinbaren Lentizellen. De Grundfarbe ist grün und hellt spät nach gelb auf. Trüb rote Deckfarbe findet sich auf jeder Frucht, wenn auch nur bis max. 1/4 überzogen. Das Kernhaus sitzt mittig, Achse geschlossen, mit anliegenden Kernhauswänden die meist gut ausgebildete Samen enthalten 9 x 4,5 mm mit Nase, dunkel braun. Das Fruchtfleisch ist cremefarben, saftig, wird mind. halbschmelzend, mild weinsäuerlich,süß. Tafelfrucht.
Der Baum wächst in der Jugend mittelstark, kommt früh in den Ertrag, wenn auch nicht jedes Jahr. Die Verzweigung ist gut und es zeigen sich bisher keine relevanten Krankheitsbilder. Die Blüte erscheint mittelfrüh und hat 7 Einzelblüten je Blütenstand.
In der Reifezeitgruppe kann Schöne aus Angevine ähnlich sein, bei der die Fruchtmitte aber deutlich kelchnäher sitzt. Neue Poiteau kann wegen den Wülsten im Klechbereich leicht verwechselt werden, ist aber viel früher reif. Hardenponds Winterbutterbirne hat eine ähnlich Form und wird auch sehr spät reif.
Die Sorte lohnt sich, zumindest in wärmeren Gebieten, als Winterlagerbirne die auch im freien Stand ausreift. In dem Reifezeitfenster gibt es nicht viele Sorten. In Norddeutschland scheint sie bisher dafür nicht geeignet zu sein.

Schöne aus Abres

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Reiserabgabe

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B-4472 Jan-Henk Schutte Kolenmieten 27, 7681 SH Vroomshoop janhenkschutte@hotmail.com