Herzogin von Bordeaux

Verfasst von Jens Meyer im Januar 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
vom Aussterben bedroht
Duchesse de Bordeaux, Beurre Perrault, Doyenne de Montjean
Pflückreife Ende Oktober, Genussreife: Januar bis April
Die Sorte fand sich beim Baumschuler Perrault in Montrevaul, Frankreich, er gab den Baum an einen Herrn Sècher in Montjean, der die Sorte 1834 pflanzte, und sie 10 Jahre später mit dem Namen Herzogin von Bordeaux benannte, gleichzeitig wurde die Sorte unter dem Namen Beurre Perrault von Perrault vermarktet. Der pomologische Kongress in Angers akzeptierte 1859 beide Namen, bis heute werden diese Synonym verwendet. In Deutschland wird die Sorte erstmals von Eduard Lucas 1871 in den pomologischen Monatsheften kurz beschrieben und abgebildet.
In Deutschland hat sich die Sorte nie weit verbreitet und blieb wenigen Liebhabern vorbehalten.
Groß, kreiselförmig, dickbauchig, auch zum Kelch hin fast ein wenig eingezogen. Stielgrube mitteltief bis tief, oft einseitig mit starkem Wulst, Stiel dick, fleischig, an der Basis meist verdickt, 15-25 mm lang, 3-4 mm dick, hellbraun. Kelchseits schwach abgeplattet, so dass die Frucht steht, Kelchgrube eng bis mittelweit, mitteltief, meist mit Ringrost. Kelchblätter kurz, schmal, nadelartig, hochstehend. Grundfarbe gelblichgrün von der aber meist nicht viel zu sehen ist, da die Frucht fast komplett von einem zimtfarbigen Rost überzogen ist der in eine trüb orangebraune Deckfarbe übergeht. Achse leicht geöffnet, Fächer ohne Nase, Kerne 10:5 ohne Nase. Fleisch vorwiegend süß, etwas grob in Mecklenburg vom Wandspalier nicht schmelzend. Richard Zorn gibt 1910 in der Deutschen Obstbauzeitung an, dass die Sorte im Weinbauklima auf jeden Fall schmelzend wird.
Wuchs mittelstark, nach Ertragsbeginn schnell abnehmend. Bildet viel kurzes Fruchtholz. Blüte: mittelfrüh 7-8 Einzelblüten pro Blütenstand.
Aufgrund der langen Haltbarkeit, der Berostung und der Deckfarbe kaum mit anderen Sorten zu verwechseln.
Wegen des hohen Wärmebedarfs nur für Wandspaliere geeignet. Nicht für Hochstämme, dafür ist sie zu schwachwüchsig.

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