Große Rietbirne R

Verfasst von Jens Meyer im Oktober 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
vom Aussterben bedroht
ja
Nach Ottolander ist Zomerietpeer ein Synonym der Dubbelten Rietpeer. Angobert ist nach Diel falsch. Doppelte Rietbirne. Vor der Namensklärung wurde die Sorte im Erhalternetzwerk unter dem Arbeitsnamen "Samtige Saure"-AN geführt
Ende August bis Anfang September, nur kurz haltbar.
Erstmals erwähnt wird die Sorte von Knoop 1760 als Doppelte Rietbirne, die Herkunft könnte demnach eine niederländische sein, genaueres bleibt aber unklar, es handelt sich jedenfalls um eine der ältesten noch vorhandenen Birnensorten. Auch den Deutschen Pomologen war die Große Rietbirne bekannt, wenn man Diels lesenswerten Text glauben schenken kann, hatten aber weder Sickler noch Mayer die richtige Sorte.
Sehr selten, es wurden je zwei Bäume in Nordhessen und in Schleswig_ Holstein gefunden.
Groß, birnenförmig, oft schief oder ungleichhälftig. Der kräftige, hellbraune Stiel ist an der Basis typisch fleischig verdickt und steht meist etwas schief. Einseitig lässt sich fast immer ein Fingernagel unter den Stielansatz schieben. Kelchseits mehr oder weniger stark abgeplattet, bei einigen Früchten hängt der Bauch regelrecht. Kelchgrube weit, mitteltief mit typischem Ringrost. Die gesamte Frucht ist von einem zimtfarbigen etwas rauen Rost überzogen, nur selten scheint die Grundfarbe irgendwo durch. Fleisch grobkörnig, säuerlich, teils leicht herb. Kernhaus klein bis fehlend mit wenigen kleinen Kernen. Eine reine wirtschaftsbirne zum kochen und ausgezeichnet als Dörrbirne.
Starkwüchsig, verzweigt sich sehr schlecht, bildet viel kurzes Fruchtholz. Blatt: äußerst Gesund, Mittelgroß elliptisch, Basis gerade, Blattrand schwach gesägt. Blüte: mittelfrüh, 9 Blüten pro Blütenstand.
Winterrietbirne ist sehr Ähnlich, reift aber deutlich später ab Oktober.
Breit anbaufähig auch für Streuobstwiesen, nicht auf Quittenunterlage.

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