Bresüthe R

Verfasst von Hans-Joachim Bannier im April 2015. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
stark gefährdet
ja
Breitsüßer
Die Ernte der Früchte erfolgt etwa Ende September bis Anfang Oktober. Gelagert werden können sie bis etwa Dezember.
Die Herkunft dieser Sorte ist unbekannt. Die Sorte gehört zu den zahlreichen Süßäpfeln, welche früher im Rheinland von den Krautfabriken aufgekauft und zu Apfelkraut verarbeitet worden sind und von denen der Bresüthe die Sorte mit dem größten Verbreitungsgebiet zu sein scheint. In der „Rhein. Monatsschrift für Obst-, Gemüse- und Gartenbau“ von 1919 (Heft 7) ist von der Sorte „Breiter Süßer“ die Rede, die empfohlen werde und sich bis in den Januar halte. In dem „Verzeichnis der in der Rheinprovinz für Großcultur empfehlenswerten Obstsorten“ (1890), herausgegeben vom „Landwirtschaftlichen Verein für Rheinpreußen“, wird für den linksrheinischen Niederrhein die Apfelsorte „Der dicke Süße“ genannt, mit dem Zusatz „zur Krautfabrikation“. Es ist stark anzunehmen, dass es sich auch bei dieser um die Sorte handelt, die heute unter dem Namen „Bresüthe“ („Breitsüßer“) am Niederrhein noch vorkommt. Ob die Sorte ursprünglich im Rheinland entstanden ist oder womöglich aus Holland eingewandert sein könnte, konnte in Holland bekanntlich ebenfalls sehr verbreitet. In Deutschland scheint die Sorte außerhalb des Rheinlandes dagegen nicht vorzukommen.
Die Sorte scheint jedoch im Rheinland, namentlich entlang des Rheins im Raum Düsseldorf und vor allem am Niederrhein, noch eine gewisse Verbreitung auf alten Bäumen im Streuobst zu haben. Am Niederrhein war sie mehreren Besitzern noch unter dem Namen Bresüthe bekannt. Ob die Sorte ursprünglich im Rheinland entstanden ist oder womöglich aus Holland eingewandert sein könnte, konnte in Holland bekanntlich ebenfalls sehr verbreitet. In Deutschland scheint die Sorte außerhalb des Rheinlandes dagegen nicht vorzukommen.
Gesamteindruck -Frucht mittelgroß bis groß, abgerundet kegelförmig, unregelmäßig rundkantig. Schale glatt, mattglänzend bis glänzend, gelagert wachsig oder fettig Kelchblätter kurz, hell befilzt, im Ansatz meist grün und breit. Stielgrube mittelweit bis weit, Stiel kurz Fruchtfleisch grünlich-weiß, mittelfein bis etwas grobzellig, nur mäßig saftig, gelagert relativ trocken, mild süßlich, völlig ohne Säure, mit nur leichtem Aroma.
Die Sorte ist stark wachsend; sie bildet große, meist hochkugelige, mitteldicht verzweigte, im Außenbereich etwas überhängende Kronen. Sie ist wenig anfällig gegenüber Schorf, Krebs und Mehltau. Als triploide Sorte trägt sie auch im Alter noch ausreichend große Früchte, ist jedoch ein schlechter Befruchter für andere Sorten. Ihre kräftigen Jahrestriebe zeigen eine graurötliche Färbung.
Doppelter Härtling, Sonnenwirtsapfel, Baldwin, Rheinischer Winterrambur, (Flandrischer Rambur)
Alles in allem ist die „Bresüthe“ eine robuste Streuobstsorte. Mit dem Verschwinden der Apfelkrautfabrikation im Rheinland hat die Sorte – wie die meisten Süßapfelsorten – heute ihre Anbaubedeutung jedoch weitgehend verloren. Wo die Bäume noch stehen, werden ihre Früchte in der Regel in den Mostereien mit verarbeitet.

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