Baronin von Mello

Verfasst von Jens Meyer im April 2015. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
vom Aussterben bedroht
Philipp Goes, Poire His
Pflückreife ist Anfang bis mitte Oktober, Genussreife Ende Oktober bis Ende November/ Anfang Dezember
Im Illustrierten Handbuch wird angegeben, dass diese Sorte 1846 von Bivort in seiner Baumschule in der Nähe von Jodoigne/ Franreich gezogen und 1851 in den Handel gegeben wurde. W.Lauche dagegen gibt an, dass die Sorte von Van Mons gezogen und von Bivort nur in den Handel gebracht wurde.
Sie wurde 1874 auf der Versammlung Deutscher Pomologen in Trier in die Liste der 50 besten Birnensorten aufgenommen und dann in allen wichtigen Pomologien Ende des 19 Jhd. aufgeführt, sie scheint sich aber nicht stärker verbreitet zu haben. Im 20 Jhd. wird Sie nur noch in der Deutschen Obstbauzeitung 1918, immerhin mit guter Farbabbildung aufgeführt. Danach wird sie nicht mehr in der Literatur erwähnt, lediglich in den Farbtafeln von Nach der Arbeit wird sie beschrieben, hier handelt es sich aber eindeutig um eine andere Sorte, sie wurde auch von K.Aigner gezeichnet, sie hat in einigen Europäischen Genbanken überlebt, heute ist sie wohl nur noch in Sammlungen zu finden.
Die mittelgroßen Früchte sind Perl- bis Kegelförmig, ,ziemlich regelmäßig kaum kantig, die Frucht läuft zum Stiel ziemlich Spitz zu, der Stiel wird meist von einem Wulst zur Seite gedrängt oder der Stiel sitzt etwas aus der mitte versetzt. Stielgrube fehlt fast, der Stiel geht oft in die Frucht ohne Grube über. Kelchgrube mittelweit, flach nur schwach gewellt ohne Falten.Sie steht gut auf. Grundfarbe scheint durch den die ganze Frucht überziehenden Netz oder Flächenrost nur durch, keine Deckfarbe. Der Rost ist Zimtfarbig fein, meist aber zumindest Stellenweise schuppig, so dass die Frucht sich rau anfühlt. Achse offen, ammern ohne Nase, Röhre deutlich, Kelch klein , Kelchhöhle Kesselförmig. Fleisch sehr saftig etwas körnig fast schmelzend, süß recht würzig. Kerne gut ausgebildet 9:5 schwarzbraun.
Wuchs in der Jugend kräftig, fängt früh an zu tragen und bringt dann regelmäßig hohe Erträge, die Sorte neigt aber deshalb zur Kleinfrüchtigkeit und sollte unbedingt au8sgedünnt werden. Sie scheint recht Schorfunempfindlich zu sein.
Gellerts Butterbirne: Reift ca 1 Monat früher, hat eine Stielgrube, die Färbung ist eher grünlichbraun, Kelchblätter Sternförmig aufliegend, Kerne mit deutlicher Nase. Neue Fulvie: Reift ca 1 Monat später, Stiel geht mit starken Fleischwulst in die Frucht über, stark beulig, Kelchgrube tief.
Wohl nur für Liebhaber geeignet die sich die Mühe machen überzählige Früchte zu entfernen, dies wird dann aber mit einem ausgezeichneten Geschmack belohnt.

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