Naghins Butterbirne

Verfasst von Jens Meyer im Januar 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
vom Aussterben bedroht
Beurrè de Naghin
Pflückreife: Ende Oktober, Genussreife: Dezember bis Januar.
Ausgesät wurde die Sorte von einem Herrn Gabr. Everard und der Sämling dann von Herrn Norbert Daras de Naghin in Tournai Frankreich erworben. 1858 wurde sie in Tournai bei einer Gartenbauausstellung prämiert. In Deutschland wird sie erstmalig 1885 in den Pomologischen Monatsheften kurz beschrieben und abgebildet. Aus dem molekulargenetischen Fingerprint lässt sich ablesen, dass die Sorte von Hardenponts Winterbutterbirne abstammt.
In Deutschland hat sich die Sorte nicht groß verbreitet, in der Deutschen Obstbauzeitung 1912 berichten einige Obstgärtner über Ihre Erfahrungen, danach wird es still um die Sorte, das heißt die Neuheit hat sich nicht etablieren können. In französischen Pomologien wird sie bis 1947 regelmäßig beschrieben.
Groß, kegelförmig, kelchbauchig, spät verjüngt, nicht eingeschnürt, steht, Querschnitt fast rund, etwas ungleichhälftig. Stielseite variabel, von leicht eingesenkte Grube bis aufsitzend wulstig, meist weit und flach ohne Berostung, Stiel 2,5 bis 3 cm lang, 3mm dick, zum Ende keulig verdickt und gebogen, Ansatz grün, dann braun, Kelchgrube weit und tief (Literatur davon öfter abweichend) in der Grube hellbraun berostet, Kelch halb offen, nicht wirklich rund, verwachsen. Grundfarbe grasgrün, ohne Deckfarbe Schale feinnarbig, wirkt bereift, einzelne Rostsprenkel. Kernhausachse geschlossen, Kammern eher klein, abstehend, Kerne dunkelbraun ohne Nase 8:5, Fruchtfleisch weiß, Süß, saftig abknackend, von warmen Standorten auch schmelzend.
Starkwüchsig, diploid, ziemlich aufrecht wachsend. Blüte: mittelfrüh bis mittelspät, 7-8 Einzelblüten pro Blütenstand. Blatt: Mittelgroß, elliptisch, Basis gerade, Blattrand ganzrandig, Relief eben. Kaum Schorfanfällig.
Aufgrund der Form und der grasgrünen Farbe kaum mit anderen Sorten zu verwechseln.
Wie alle Winterbirnen benötigte sie einen warmen Standort. Auch als Spalierbirne gut geignet. Für Streuobst wegen des kräftigen Wuchses geeignet aber nur in warmen Lagen pflanzen.

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