Schöner aus Burscheid R

Kurzbeschreibung
Gefährdungsgrad: 
stark gefährdet
Regionalsorte: 
ja
Reifezeit: 
Die Pflückreife liegt etwa Anfang September. Genussreif bleiben die Früchte bis Oktober. Aufgrund ihrer Neigung zum Faulen sollten sie nach der Ernte bald verwertet werden
Herkunft: 
Der Schöne aus Burscheid ist eine Lokalsorte des Bergischen Landes, vermutlich in Leverkusen-Burscheid entstanden. Die genaue Herkunft sowie der Entstehungszeitpunkt der Sorte sind nicht bekannt. Erwähnt wird sie 1916 in der „Rhein. Monatsschrift für Obst-, Gemüse- und Gartenbau“ (Heft 6, S. 230). MÖHRING (1949) nennt den Schönen aus Burscheid in einer Aufzählung von Lokalsorten des Bergischen Landes, über die er schreibt: „Dass sie sich bis heute gehalten haben, zeigt, dass sie gut tragen und auch im Geschmack einigermaßen befriedigen“ (in: HINRICHS/MÖHRING, „Die Bergische Obstkammer“, 1949).
Verbreitung: 
Heute ist der Schöne aus Burscheid nur noch sehr selten im Streuobst zu finden, es existieren nur noch einzelne Bäume. In kleinen Stückzahlen vermehren die Baumschule Korff in Odenthal und der Rheinische-Bergische Naturschutz-Verein die Sorte.
Frucht: 
Frucht mittelgroß, in der Form variabel, meist breit kegelförmig, teils auch hoch kegelförmig, im Querschnitt unregelmäßig rund. Deckfarbe orangerot, rot, marmoriert, darüber kurzstreifig getuscht. Kelchhöhle trichterförmig. Kernhaus knapp mittelgroß, Achse leicht geöffnet, Gefäßbündel eng ums Kernhaus. Kernhauswände ohrenförmig, vereinzelt gerissen, Risse teils stark verpilzt. Kerne knapp mittelgroß, oval-rundlich, stumpf gespitzt, ca. 7 : 4 mm, braun. Fruchtfleisch hell gelblich weiß, fast weiß, fest, mittelfeinzellig, mäßig verbräunend, saftig, süßsäuerlich bei deutlicher Säure, leicht aromatisch, bei Lagerung bald mürbe werdend.
Baum: 
Der Baum des Schönen aus Burscheid wächst mittelstark und bildet mittelgroße bis große, pyramidale Kronen mit anfangs steil aufrechten, später unter Fruchtbehang außen abkippenden Seitenästen. Der Ertrag ist mittelhoch, alternierend zwischen hohem und geringem oer aussetzendem Behang. Die Blüte ist mittel-früh. Das Laub ist mittelgroß und von mittel- bis dunkelgrüner Färbung. Die Sorte wächst insgesamt relativ gesund, ist nur gering anfällig für Schorf und Mehltau, auf schweren Böden etwas anfällig für Obstbaumkrebs.
Verwechsler: 
Heuchelheimer Schneeapfel, Rambur Mortier; Färbung nach Lagerung auch etwas an Berlepsch erinnernd
Anbaueignung: 
Der Schöne aus Burscheid ist frisch vom Baum ein optisch ansprechender, mild süßsäuerlich aromatischer Tafelapfel, vor allem aber ein sehr guter Wirtschaftsapfel für die häusliche Verarbeitung.

Basisdaten
Obstart: 
Apfel
Pomologischer Status: 
In Literatur nur kurz erwähnt
Verwechslersorten: 
Heuchelheimer Schneeapfel, Rambur Mortier; Färbung nach Lagerung auch etwas an Berlepsch erinnernd
Herkunft
Regionen: 
Nordrhein-Westfalen
Verbreitung
Regionen: 
Äußere Fruchtmerkmale
Reifezeit: 
Die Pflückreife liegt etwa Anfang September. Genussreif bleiben die Früchte bis Oktober. Aufgrund ihrer Neigung zum Faulen sollten sie nach der Ernte bald verwertet werden
Pflückreife: 
Oktober
Genussreife: 
Oktober
Fruchtform
Frucht mittelgroß, in der Form variabel, meist breit kegelförmig, teils auch hoch kegelförmig, im Querschnitt unregelmäßig rund.
Form: 
kegelförmig
Form Querschnitt: 
schwachkantig
Fruchtschale

Grundfarbe bei Pflückrefe grünlich gelb, bei Genussreife kräftig hellgelb, gelb. Deckfarbe orangerot, rot, marmoriert, darüber kurzstreifig getuscht, auf einem Drittel bis fast der gesamten Frucht, Grundfarbe überall durchscheinend. Frucht im Gesamteindruck leuchtend.Frucht fest. Schale glatt, am Baum matt, hell bereift, nach Lagerung etwas wachsig, fest, mäßig zäh. Schalenpunkte hell, am Baum stärker, nach Lagerung weniger auffallend.

Beschaffenheit: 
matt
Deckfarbe
Farbanteil: 
mittel
Farbintensität: 
stark
Farbstruktur: 
gestreift
Farbstruktur: 
marmoriert
Färbung: 
Deckfarbe orangerot, rot, marmoriert
Bereifung: 
vorhanden
Stielbereich und Stiel
Stielgrube mittelweit, mitteltief (teils auch flacher), teils unberostet und im Innern grün, teils fein hell graugrünlich berostet. Stiel sehr variabel, kurz bis lang, mitteldick, teils noch grün.
Stielgrube
Berostung: Farbe: 
olivbraun
Kelchbereich und Kelch
Kelchgrube tief, mittelweit; Seiten steil, mit einzelnen feinen Falten; Umgebung etwas wülstig. Kelch mittelgroß, halboffen, Kelchblättchen teils lang, sehr schmal.
Kelchgrube
Weite: 
mittelweit
Tiefe: 
tief
Kelchgrube Relief: 
Falten
Kelch
Öffnung: 
halboffen
Kelchblattform: 
lang
Kelchblattform: 
schmal
Abbildungen
Frucht am Baum: 
Frucht auf dem Tisch: 
Innere Fruchtmerkmale
Kelchhöhle trichterförmig. Kernhaus knapp mittelgroß, Achse leicht geöffnet, Gefäßbündel eng ums Kernhaus. Kernhauswände ohrenförmig, vereinzelt gerissen, Risse teils stark verpilzt.
Kelchhöhle
Form: 
trichterförmig
Kernhaus
Gefäßbündellinie: Abstand zum Kernhaus: 
eng
Kernhausachse: 
halboffen
Kernhauswände
Form: 
ohrenförmig
Beschaffenheit: 
einige Risse
Kerne

Kerne knapp mittelgroß, oval-rundlich, stumpf gespitzt, ca. 7 : 4 mm, braun.

Höhe: 
7.00 mm
Breite: 
4.00 mm
Form: 
oval
Fruchtfleisch

Fruchtfleisch hell gelblich weiß, fast weiß, fest, mittelfeinzellig, mäßig verbräunend, saftig, süßsäuerlich bei deutlicher Säure, leicht aromatisch, bei Lagerung bald mürbe werdend.

Farbe: 
gelblich-weiß
Saftanteil: 
safitg
Bräunung: 
langsam bräunend
Abbildungen
Baum in Blüte/Winter: 
Blütenmerkmale/Befruchtung
Blühzeitpunkt: 
mittelfrüh
Baumgesundheit

Die Sorte wächst insgesamt relativ gesund, ist nur gering anfällig für Schorf und Mehltau, auf schweren Böden etwas anfällig für Obstbaumkrebs.

Anbaubewertung
Anbauempfehlung: 
Streuobstwiese

Mit freundlicher Genehmigung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entnommen aus der Veröffentlichung:
„Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!“
Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen
Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010
Download oder Bestellung unter: lvr.de