Moseleisenapfel R

Kurzbeschreibung
Gefährdungsgrad: 
stark gefährdet
Regionalsorte: 
ja
Synonyme: 
Reifezeit: 
Auch wenn sie am Baum schon früh im September eine starke Rotfärbung zeigen, werden die Früchte des Moseleisenapfels spät, in der zweiten Oktoberhälfte, geerntet. Auf dem Lager halten sie bis zum Frühjahr (April / Mai).
Herkunft: 
Die Herkunft des im Rheinland noch im Rhein-Sieg-Kreis sowie am Mittelrhein gelegentlich in alten Streuobstbeständen zu findenden Moseleisenapfels ist nicht bekannt.
Verbreitung: 
Die Sorte ist schon sehr alt, ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie im Saar-Mosel-Raum, in Luxemburg, Belgien und am Mittelrhein. Wegen ihrer langen Haltbarkeit war die Sorte einst als Tafelapfel sowie als Wirtschaftsapfel für die häusliche Verarbeitung geschätzt. In den letzten Jahrzehnten findet die Sorte in erster Linie als Mostapfel Verwendung, da ihr zum Frischverzehr das Aroma vergleichbarer Tafeläpfel fehlt.
Frucht: 
Frucht klein bis mittelgroß, Deckfarbe trüb dunkelrot, bräunlich rot bis bläulich rot, flächig, verwaschen streifig, auf zwei Dritteln bis vier Fünfteln d. Frucht.Frucht sehr fest, gut transportfähig, kaum faulend. Stielgrube eng (bis mittelweit), mitteltief, klecksig schuppig berostet, Umgebung ebenmäßig. Stiel kurz, mitteldick, auch dünn, nicht aus der Stielgrube herausragend. Kernhaus klein, Kernhauswände relativ breit, rundlich / muschelförmig, glatt, nicht gerissen. Kerne klein, (eher hell-) braun, ca. 7 : 4 mm, z.T. auch Krüppelkerne. Fruchtfleisch -Fruchtfleisch grünlich weiß (gelegentlich unter der Schale etwas gerötet) fest, etwas mittelfeinzellig, süß-säuerlich bis süß, ohne besonderes Aroma.
Baum: 
Ältere ungepflegte Bäume des Moseleisenapfels sind oft schon von weitem an einer sehr eigentümlichen Besonderheit im Kronenaufbau zu erkennen. Häufig haben die Kronen – nur auf einer Seite – einen besonders stark ausgebildeten Leitast, durch den die Krone stark asymmetrisch erscheint. Da der Moseleisenapfel ansonsten recht dünntriebig wächst, seine Äste unter dem Fruchtertrag bald nach unten hängen und der Baum selten starke Leitäste ausbildet, mag diese besondere Wuchserscheinung dadurch hervorgerufen sein, dass die ehemalige Stammmitte des Baumes schon früh unter Fruchtertrag abgekippt ist und nun als (starker) Seitenast erscheint, während ehemalige Oberseitenaustriebe inzwischen die neue Spitze des Baumes gebildet haben. In der Jugend wächst der Moseleisenapfel mittelstark bis stark und typisch dünntriebig. Zur Erzielung eines kompakten, stabilen Kronengerüstes ist ein regelmäßiger Rückschnitt der Leitäste und Hauptseitenäste erforderlich. Die Sorte kommt relativ bald in den Ertrag, wodurch das Wachstum bald nachlässt. Daher bildet der Baum nur eine knapp mittelgroße, relativ schmale, hohe Krone. Die Blüte im Frühjahr zeitigt spät.
Verwechsler: 
Roter Trierer Weinapfel, Roter Fresquin, Purpurroter Zwiebelapfel
Anbaueignung: 
Der Moseleisenapfel gilt als anspruchslos bezüglich Boden- und Standortverhältnissen. Allerdings ist die Sorte leicht schorfanfällig, weshalb gut durchlüftete Lagen vorzuziehen sind. Als relativ reichtragende (allerdings kleinfrüchtige) Sorte hat der Moseleisenapfel seinen Wert als robuste Sorte für ungünstige Lagen, in denen wertvollere Apfelsorten nicht gedeihen.

Basisdaten
Obstart: 
Apfel
Verwechslersorten: 
Roter Trierer Weinapfel, Roter Fresquin, Purpurroter Zwiebelapfel
Verbreitung
Regionen: 
Äußere Fruchtmerkmale
Reifezeit: 
Auch wenn sie am Baum schon früh im September eine starke Rotfärbung zeigen, werden die Früchte des Moseleisenapfels spät, in der zweiten Oktoberhälfte, geerntet. Auf dem Lager halten sie bis zum Frühjahr (April / Mai).
Pflückreife: 
Oktober
Genussreife: 
Dezember
Genussreife: 
April
Größe: 
klein
Fruchtform
kegelförmig oder rundlich, im Querschnitt unregelmäßig rund.
Form: 
kegelförmig
Form: 
kugelig
Form Querschnitt: 
ebenmäßig
Form Querschnitt: 
unregelmäßig
Fruchtschale

Grundfarbe bei Pflückreife trüb oliv grün, später blass gelb, weißlich gelb. Deckfarbe trüb dunkelrot, bräunlich rot bis bläulich rot, flächig, verwaschen streifig, auf zwei Dritteln bis vier Fünfteln d. Frucht. Schalenpunkte hell oder berostet, variabel klein bis mittelgroß, z.T. auffallend.Schale glatt, mattglänzend, trocken, auf stark deckfarbigen Partien etwas wachsig, mitteldick, fest, beim Verzehr etwas störend.

Beschaffenheit: 
glatt
Beschaffenheit: 
trocken
Grundfarbe: 
grün
Grundfarbe: 
düster
Deckfarbe
Farbstruktur: 
verwaschen
Farbstruktur: 
gestreift
Farbstruktur: 
deckend
Färbung: 
Deckfarbe trüb dunkelrot, bräunlich rot bis bläulich rot, flächig, verwaschen streifig, auf zwei Dritteln bis vier Fünfteln d. Frucht.
Lentizellen
Anzahl und Streuung: 
auffällig
Stielbereich und Stiel
Stielgrube eng (bis mittelweit), mitteltief, klecksig schuppig berostet, Umgebung ebenmäßig. Stiel kurz, mitteldick, auch dünn, nicht aus der Stielgrube herausragend.
Stielgrube
Weite: 
eng
Tiefe: 
mitteltief
Berostung: Struktur: 
grobschuppig
Stiel
Länge: 
nicht über den Grubenrand hinausgehend
Dicke: 
mitteldick
Kelchbereich und Kelch
Kelchgrube mittelweit (oder enger), mitteltief, etwas faltig, z.T. bis direkt zum Kelch deckfarbig. Umgebung relativ eben. Kelch klein, variabel halboffen oder geschlossen, Blättchen mittellang, schmal, grau befilzt.
Kelch
Größe: 
klein
Öffnung: 
halboffen
Öffnung: 
geschlossen
Farbe: 
filzig
Abbildungen
Frucht am Baum: 
Frucht auf dem Tisch: 
Innere Fruchtmerkmale
Kelchhöhle mittelbreit dreieckig oder trichterförmig. Stempel eher dünn, Staubfäden mittelhoch verwachsen. Kernhaus klein, stielseitig, mit geschlossener bis schmal geöffneter Achse und weitläufig ums Kernhaus verlaufender Kernhausbegrenzungslinie. Kernhauswände relativ breit, rundlich / muschelförmig, glatt, nicht gerissen.
Kernhaus
Gefäßbündellinie: Abstand zum Kernhaus: 
weit
Kernhauslage bezogen auf die Gesamtfrucht: 
stielnah
Größe: 
klein
Kernhausachse: 
geschlossen
Kernhauswände
Kernhauswände Breite: 
breit
Form: 
bogenförmig
Kerne

Kerne klein, (eher hell-) braun, ca. 7 : 4 mm, z.T. auch Krüppelkerne.

Größe: 
klein
Höhe: 
7.00 mm
Breite: 
4.00 mm
Fruchtfleisch

Fruchtfleisch grünlich weiß (gelegentlich unter der Schale etwas gerötet) fest, etwas mittelfeinzellig, süß-säuerlich bis süß, ohne besonderes Aroma.

Farbe: 
grünlich-weiß
Geschmack: 
süßsäuerlich
Abbildungen
Baum im Laub: 
Blütenmerkmale/Befruchtung
Blühzeitpunkt: 
spät
Standortansprüche

Der Moseleisenapfel gilt als anspruchslos bezüglich Boden- und Standortverhältnissen. Allerdings ist die Sorte leicht schorfanfällig, weshalb gut durchlüftete Lagen vorzuziehen sind.

Anbaubewertung
Anbaubewertung: 
Als relativ reichtragende (allerdings kleinfrüchtige) Sorte hat der Moseleisenapfel seinen Wert als robuste Sorte für ungünstige Lagen, in denen wertvollere Apfelsorten nicht gedeihen.
Anbauempfehlung: 
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte: 
Saft/Süßmost
Ertragsverhalten
Höhe: 
guter

Mit freundlicher Genehmigung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entnommen aus der Veröffentlichung:
„Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!“
Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen
Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010
Download oder Bestellung unter: lvr.de