Winterprinzenapfel R

Kurzbeschreibung
Gefährdungsgrad: 
vom Aussterben bedroht
Regionalsorte: 
ja
Synonyme: 
Winternonne
Reifezeit: 
November bis Februar
Herkunft: 
Über die genau Herkunft der Sorte ist nichts bekannt. Die Erstbeschreibung erfolgte von Th. Engelbrecht im Jahre 1889. Damals soll die Sorte schon im Süden von Hamburg verbreitet und beliebt gewesen sein.
Verbreitung: 
Der Winterprinzenapfel hat sein Hauptverbreitungsgebiet an der Elbe südlich von Hamburg. Ist aber auch in Schleswig Holstein und in der Wesermarsch zu finden.
Frucht: 
Die Sorte bildet meist große, walzenförmige Früchte die aber auch eine Glockenform bekommen können. Die Grundfarbe hellt nur langsam ins gelblich auf, Deckfarbe findet sich nur auf einem drittel der Frucht. Der Stiel ist sortentypisch kurz und verbleibt in der Grube. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist auch die große becherförmige Kelchröhre. Wie bei den meisten Prinzenapfeltypen ist das Kernhaus halboffen bis offen. Auch etwas von dem typischen "Prinzenaroma" ist vorhanden.
Baum: 
Der Baum wächst stark und bildet langlebige Bäume
Verwechsler: 
Doppelter Prinzenapfel (frühere Reifezeit), Finkenwerder Prinzenapfel (kegelförmigere Frucht),
Anbaueignung: 
Sehr gut für den extensiven Obstbau wegen der Baum und Fruchtgesundheit geeignet. Früher und regelmäßiger Ertrag machen die Sorte gerade als Wirtschaftsobst für Norddeutschland attraktive. War früher als der beste Backapfel beliebt und von den Konditoreien gut bezahlt.

Basisdaten
Obstart: 
Apfel
Synonyme: 
Winternonne
Falsche Synonyme: 
Friedberger Bohnapfel
Pomologischer Status: 
Pomologisch beschrieben
Verwechslersorten: 
Doppelter Prinzenapfel (frühere Reifezeit), Finkenwerder Prinzenapfel (kegelförmigere Frucht),
Verbreitung
Regionen: 
Äußere Fruchtmerkmale
Pflückreife: 
Oktober
Genussreife: 
Dezember
Genussreife: 
Februar
Größe: 
groß
Druckfestigkeit: 
hoch
Fruchtform
Form: 
glockenförmig
Form: 
walzenförmig
Relief: 
ebenmäßig
Form Querschnitt: 
schwachkantig
Fruchtschale
Beschaffenheit: 
glatt
Beschaffenheit: 
trocken
Stärke: 
mitteldick
Grundfarbe: 
weißlich-grün
Deckfarbe
Farbanteil: 
gering
Farbintensität: 
schwach
Farbstruktur: 
geflammt
Lentizellen
Größe: 
mittel
Form und Berostung: 
rund
Farbe: 
graubraun
Anzahl und Streuung: 
mittel
Berostung der Fruchtseiten (Ohne Stiel und Kelchgrube)
Farbe: 
zimtfarben
Struktur: 
netzförmig
Ausbreitung: 
wenig
Stielgrube
Weite: 
eng
Tiefe: 
tief
Form: 
rund
Relief: 
eben
Berostung: 
mittelstark
Berostung: Farbe: 
hellbraun
Berostung: Ausprägung: 
strahlenförmig
Berostung: Ausdehnung: 
über den Grubenrand hinaus reichend
Berostung: Struktur: 
eben
Stiel
Länge: 
sehr kurz
Dicke: 
dünn
Form/Struktur: 
holzig
Kelchgrube
Weite: 
mittelweit
Tiefe: 
tief
Kelchgrube Relief: 
Falten
Berostung: 
gering
Kelch
Größe: 
mittelgroß
Öffnung: 
halboffen
Kelchblattform: 
kurz
Kelchblattstand: 
aufrecht
Abbildungen
Frucht auf dem Tisch: 
Kelchhöhle
Größe: 
mittel
Form: 
trichterförmig
Kelchröhre
Vorhanden: 
ja
Form: 
trichterförmig
Länge: 
mittel
Stand der Staubgefäße: 
mittel
Kernhaus
Kernhauslage bezogen auf die Gesamtfrucht: 
stielnah
Größe: 
mittel
Kernhausachse: 
halboffen
Kernhauswände
Größe: 
mittelgroß
Kernhauswände Breite: 
breit
Form: 
bogenförmig
Beschaffenheit: 
einige Risse
Kerne
Chromosomenzahl: 
unbekannt
Menge: 
wenige
Größe: 
klein
Höhe: 
7.50 mm
Breite: 
4.00 mm
Form: 
rund
Farbe in frischem Zustand: 
graubraun
Fruchtfleisch
Farbe: 
grünlich-weiß
Struktur: 
fest
Saftanteil: 
safitg
Geschmack: 
süß
Aroma: 
schwach aromatisch
Baumform/Habitus
Wuchskraft im Jugendstadium: 
mittelstark
Kronengröße Altbaum: 
groß
Kronenform: 
hochkugelig
Wuchsform: 
Gerüstäste aufrecht
Verzweigungsdichte: 
mitteldicht verzweigt
Verzweigungswinkel Leitäste: 
schräger Astansatz
Ertragsverhalten
Höhe: 
guter
Rhythmus: 
regelmäßiger Träger
Beginn: 
früh
Pomologische Diskussion: 

Leider lässt sich die Geschichte der Sorte scheinbar nicht mehr klären. Erstaunlich ist die weite Verbreitung die Elbe entlang, ohne das der Name Winter Prinzenapfel in Baumschulkatalogen auftaucht. In Südhessen ist leider die Apfelsorte Friedberger Bohnapfel auch unter dem Namen Winterprinzenapfel von Gustav Schaal beschrieben worden. Vom Typ hat diese Sorte aber kaum etwas mit der Sortengruppe der Prinzenäpfel zu tun.

Literatur: 
Engelbrecht, Th. (1889): Deutschlands Apfelsorten. Braunschweig, Nr. 79
Praktischer Ratgeber im Obst und Gartenbau (1916): Frankfurt / Oder. 31. Jahrgang, S. 123
Deutsche Obstbauzeitung (1913): Stuttgart. Jahrgang 59. S. 257

Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und Verein Konau 11 - Natur e. V..