Doppelter Prinzenapfel

Kurzbeschreibung
Gefährdungsgrad: 
gefährdet
Synonyme: 
Doppelter Melonenapfel, Doppelter Hasenkopf, Doppelnonne
Reifezeit: 
Ende September bis Anfang November
Herkunft: 
Wahrscheinlich in Norddeutschland (Schleswig-Holstein?) entstandener Abkömmling des Prinzenapfels (in der Schweiz wurde per Gen-Fingerprinting festgestellt, dass der Prinzenapfel die Muttersorte ist).
Verbreitung: 
Die Sorte war früher zumindest in Schleswig-Holstein häufig, heute kommt sie in Norddeutschland noch immer in einzelnen oft sehr alten Exemplaren vor. Norddeutsche Sorten wurden auch in Bergregionen angepflanzt, daraus ergibt sich wohl, dass man die Sorte auch im Allgäu und in der Schweiz findet.
Frucht: 
Die meist walzenförmige, große Frucht erscheint wie ein großer Prinzenapfel, von dem sie sich vor allem durch das säuerliche Fruchtfleisch unterscheidet. Die Achsenhöhle ist weit offen und enthält meist nur wenige, gut ausgebildete Kerne. Das saftige, säuerliche Fruchtfleisch wird leider schnell mehlig, die Sorte hält nur kurz und ist gut für das Saftpressen geeignet.
Baum: 
Der Baum wächst stark und wird sehr alt und groß. Alte auseinander gebrochene Bäume haben eine erstaunliche Regenerationskraft.
Verwechsler: 
Prinzenapfel, Winterprinz (Vierlande)
Anbaueignung: 
Gut für Streuobst und Selbsversorgung geeignet.

Basisdaten
Obstart: 
Apfel
Pomologischer Status: 
Pomologisch beschrieben
Herkunft
Land: 
Wohl Deutschland
Region: 
wahrscheinlich Schleswig- Holstein
Entstehungs- und Verbreitungszeitpunkt: 
unbekannt
Abstammung: 
Muttersorte ist der Prinzenapfel

Erstmalig wird die Sorte 1880 im Monatsblatt für Gartenbau in Schleswig- Holstein erwähnt, dort wird angegeben, dass es verschieden Typen gäbe, bei der Obstausstellung in Kiel 1881 wird die Sorte mehrfach ausgestellt und dann 1892 auch in den Pomologischen Monatsheften erwähnt, die Abbildung zeigt aber den sehr ähnlichen im wesentlichen durch die Reifezeit verschiedenen Winterprinzen. Eventuell handelt es sich auch um eine noch ältere Sorte, im Erfurter Führer für Obst und Gartenbau wird 1903 gesagt, dass es " ...in den höheren und kälteren Lagen Thüringens in uralten meist Kerngesunden Riesenbäumen vertreten...

Verbreitung
Regionen: 
Regionen: 
Regionen: 
Regionen: 

Norddeutschland, Allgäu, Schweiz, weitere Regionen ?

Deckfarbe
Farbstruktur: 
verwaschen
Farbstruktur: 
gestreift
Abbildungen
Frucht auf dem Tisch: 
Literatur: 
Aigner, K. Äpfel und Birnen… Berlin 2013 Nr.479 Farbabbildung
Beilage der Zeitschrift "Nach der Arbeit" Wien 1935-1956 Tafel Nr.: 276
Engelbrecht, Dr.Th. :Deutschlands Apfelsorten Braunschweig 1889 S. 71
Erfurter Führer im Obst und Gartenbau 1903/04 S 305 Farbabbildung
Lucas, F. in Pomologische Monatshefte 1892 Farbabbildung
Monatsblatt für Gartenbau in Schleswig- Holstein 1880
Seelig, Dr.W.: Übersicht der in Schleswig- Holstein angebauten Kernobst Sorten Kiel 1883
Szalatnay, D.; Kellerhals, M.; Frei,M.;Müller, U.; Früchte, Beeren, Nüsse 2011