Raafs Liebling

Kurzbeschreibung
Gefährdungsgrad: 
gefährdet
Synonyme: 
Später Transparent, Falscher Teuringer; beide Synonyme in der Bodenseeregion geläufig; Pollinger Klosterapfel (Bayern)
Reifezeit: 
September bis November
Herkunft: 
soll von der Baumschule Raaf bei Nagold (Baden-Württemberg) um 1930 verbreitet worden sein; allerdings finden sich bei Sortenkartierungen immer wieder alte Bäume, die sehr wahrscheinlich deutlich älter als 80 Jahre sind; auch der Umstand, dass alte Bäume der Sorte weit über das württembergische Stammgebiet hinaus immer wieder vorkommen, spricht gegen die geläufige Entstehungsgeschichte
Verbreitung: 
häufig in ganz Baden-Württemberg, aber auch in Bayern; darüberhinaus u.a. in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland
Frucht: 
große, teils sehr große Früchte mit häufig typisch rosa-bläulicher Farbgebung und weißlichen Einfärbungen über die ganze Frucht; sehr unregelmäßig und variabel geformt ("ramburförmig") mit oft auffällig breiten und an der Basis deutlich getrennten Kelchblättern; vorwiegend Wirtschaftsapfel für Saft und Mus
Baum: 
starkwüchsig; bildet teils mächtige Altbäume
Verwechsler: 
Sonnenwirtsapfel; Dülmener Rosenapfel, Bramleys Sämling
Anbaueignung: 
breit anbaufähig bis in mittlere Lagen

Raafs Liebling (Bildautor: Steffen Kahl)

Basisdaten
Obstart: 
Apfel
Synonyme: 
Falscher Teuringer, Später Tranparent (beide Bodenseeregion); Pollinger Klosteraspfel (Bayern)
Pomologischer Status: 
Pomologisch beschrieben
Verwechslersorten: 
Dülmener Rosenapfel; äußerlich auch ähnlich Bramleys Sämling oder Sonnenwirtsapfel, beide sind allerdings deutlich länger haltbar
Herkunft

soll von der Baumschule Raaf bei Nagold (Baden-Württemberg) um 1930 verbreitet worden sein (HARTMANN 2015); allerdings finden sich bei Sortenkartierungen immer wieder alte Bäume, die ziemlich sicher deutlich älter als 80 Jahre sind; auch der Umstand, dass alte Bäume der Sorte weit über das württembergische Stammgebiet hinaus immer wieder vorkommen, spricht gegen die geläufige Entstehungsgeschichte

Verbreitung
Regionen: 
Regionen: 
Regionen: 
Regionen: 
Regionen: 

häufig in ganz Baden-Württemberg, aber auch in Bayern; darüberhinaus u.a. in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

Äußere Fruchtmerkmale
Pflückreife: 
September
Genussreife: 
Anfang November
Genussreife: 
Ende November
Größe: 
groß
Größe: 
sehr groß
Fruchtform
typische Ramburform
Form: 
kegelförmig
Form: 
breitkegelförmig
Form: 
kugelig
Form: 
flachkugelig
Form: 
ungleichhälftig
Form Querschnitt: 
schwachkantig
Form Querschnitt: 
unregelmäßig
Fruchtschale
Beschaffenheit: 
glatt
Beschaffenheit: 
geschmeidig
Grundfarbe: 
grüngelb
Grundfarbe: 
gelb
Deckfarbe
Farbanteil: 
mittel
Farbintensität: 
schwach
Farbintensität: 
mittel
Farbintensität: 
düster
Farbstruktur: 
verwaschen
Farbstruktur: 
gestreift
Farbstruktur: 
geflammt
Färbung: 
typisch rosa-bläulicher Farbton in Deckfarbe mit weißlich-silbriger Einfärbung über der gesamten Frucht; nicht abwischbar (keine Bereifung)
Bereifung: 
nicht vorhanden
Lentizellen
Größe: 
mittel
Größe: 
groß
Form und Berostung: 
rund
Form und Berostung: 
berostet
Farbe: 
weiß
Umhöfung in DF: 
hell
Anzahl und Streuung: 
wenig
Anzahl und Streuung: 
mittel
Anzahl und Streuung: 
auffällig
Stielgrube
Weite: 
weit
Tiefe: 
tief
Relief: 
wulstig
Berostung: 
mittelstark
Berostung: Farbe: 
hellbraun
Berostung: Ausprägung: 
strahlenförmig
Berostung: Ausdehnung: 
über den Grubenrand hinaus reichend
Berostung: Struktur: 
feinschuppig
Stiel
Länge: 
kurz
Länge: 
mittel
Dicke: 
dick
Form/Struktur: 
fleischig
Kelchbereich und Kelch
an der Kelchbasis typisch deutlich getrennte Kelchblätter
Kelchgrube
Weite: 
weit
Weite: 
mittelweit
Tiefe: 
tief
Form: 
unrund
Kelchgrube Relief: 
Falten
Kelchgrube Relief: 
Rippen
Kelchgrube Relief: 
Wülste
Kelchgrube Relief: 
unregelmäßig
Kelch
Größe: 
mittelgroß
Öffnung: 
halboffen
Öffnung: 
geschlossen
Kelchblattform: 
breit
Kelchblattstand: 
im Ansatz getrennt stehend
Abbildungen
Frucht am Baum: 
Frucht auf dem Tisch: 
Innere Fruchtmerkmale
Kelchhöhle auch groß, auch breit, seltener mit kurzer Röhre; trichterförmig und dreieckig länglich; Kernhauswände auch ohrenförmig
Kelchhöhle
Größe: 
mittel
Form: 
trichterförmig
Kernhaus
Gefäßbündellinie: Abstand zum Kernhaus: 
weit
Kernhauslage bezogen auf die Gesamtfrucht: 
mittig
Größe: 
mittel
Kernhausachse: 
halboffen
Kernhausachse: 
geschlossen
Kernhauswände
Größe: 
mittelgroß
Kernhauswände Breite: 
breit
Form: 
bogenförmig
Beschaffenheit: 
ohne Risse
Beschaffenheit: 
einige Risse
Fruchtfleisch
Geschmack: 
süßsäuerlich
Aroma: 
schwach aromatisch
Baumform/Habitus
Kronengröße Altbaum: 
groß
Kronengröße Altbaum: 
sehr groß
Abbildungen
Baum im Laub: 
Baumgesundheit

stippeanfällig; mittlere Anfälligkeit für Obstbaumkrebs

Pilzerkrankungen: 
Krebs
Standortansprüche

breit anbaufähig bis in mittlere Lagen

Anbaubewertung
Anbauempfehlung: 
Selbstversorger
Anbauempfehlung: 
Liebhaber
Anbauempfehlung: 
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte: 
Kochen/Braten
Verwendung der Früchte: 
Most
Verwendung der Früchte: 
Mus
Verwendung der Früchte: 
Saft/Süßmost
Literatur: 
Hartmann, W.: Farbatlas Alte Obstsorten. Stuttgart 2015
Weber, H.: Die Anfälligkeit der in Württemberg verbreiteten Obstsorten gegenüber parasitären und nichtparasitären Schädigungen. Doktorarbeit. Stuttgart-Hohenheim 1951